Entschlackung: Die Reinigung des gesamten Körpers

Entgiftung oder Entschlackung ist nicht einzig als Frühjahrskur angebracht, sondern hilft auch bei zahlreichen Krankheiten chronischer Natur.

Entgiftung – richtige Entschlackung – zielt in erster Linie auf die Bereinigung der Grundsubstanz. Sie ist der Umschlagplatz sämtlicher Stoffwechselvorgänge für alle rund 50 Billionen Zellen des gesamten Organismus, das größte zusammenhängende Organ und Informationsmedium (!) des Körpers und kann in ihrer Bedeutung für die Gesundheit des Menschen kaum überschätzt werden. Es gibt keine chronischen oder degenerativen Erkrankungen, die nicht gleichzeitig mit einer Beeinträchtigung der Grundsubstanz einhergingen. Jeder wirkliche Heilungsansatz bei chronischen oder degenerativen Erkrankungen, der mehr als nur die Rückkehr in den alten Gesundheitszustand darstellen soll (aus dem heraus der Patient ja gerade krank geworden ist) verlangt als eine der Basismaßnahmen die Bereinigung der Grundsubstanz.

Die Grundsubstanz – Ein Organ

Dass sich die Grundsubstanz wirklich als (verteiltes) Organ auffassen lässt, zeigt sich daran, dass es sich um ein hoch strukturiertes und aktiv selbstorganisierendes Gebilde handelt. Auf der vegetativen (den Stoffwechsel betreffenden) Ebene verleiht sie dem Gesamtorganismus die eigentliche Einheit und ermöglicht, dass es überhaupt so etwas wie eine Gesamtbefindlichkeit gibt. Die Bedeutung der Grundsubstanz als Informationsmedium wird noch dadurch verstärkt, dass sämtliche Nervenfasern in sie einmünden – und nicht etwa direkt in irgendwelche Funktionszellen.

Eine der wichtigsten Funktionen der Grundsubstanz besteht in der geordneten, gleichzeitigen (!) Zu- und Ableitung von Nährstoffen bzw. Abfallstoffen. Unter bloßen Diffusionsbedingungen (Diffusion – lat. von diffundere, ausgießen, verstreuen, ausbreiten – ist ein Prozess, der zu einer gleichmäßigen Verteilung von Teilchen, somit unter normalen Bedingungen zu einer vollständigen Durchmischung führt) würden sich beide Stoff-Fraktionen stochastisch (zeitlich geordnet, doch scheinbar zufällig) vermischen und Lebensprozesse falls nicht verunmöglichen, so doch enorm ineffizient machen.

Die Grundsubstanz besitzt die Fähigkeit, sehr variabel und dynamisch tunnelartige Strukturen hervorzubringen, angepasst an die jeweiligen Stoffwechselerfordernisse. Auf diese Weise vermag sie, bestimmte Stoff-Fraktionen einzukapseln, gezielt weiter zu leiten und so das Stoffwechselgeschehen intelligent zu organisieren. Ihr hohes Maß an Redundanz macht sie überdies ausgesprochen fehlerfreundlich, so dass also lokale Störungen schnell wieder auf anderen Wegen ausgeglichen werden können.

Dies funktioniert freilich nur bis hin zu einer „kritischen Masse“ an Störungen. Ist diese einmal überschritten, kollabiert das System – in Teilfunktionen oder sogar insgesamt. Chronische Erkrankungen sind die Folge. Sie bahnen sich, Stoffwechsel-Störungen akkumulierend (angehäuft, zusammengetragen), über lange Zeiträume an, der Ausbruch aber von Symptomen erfolgt in aller Regel relativ plötzlich.

Systemische Betrachtung: Mensch als Fließsystem

Aus rein systemischer Perspektive stellt sich jeder Organismus als Fließsystem dar, eingewebt in den gesamten Strom des Lebens. In ihm muss es seine Identität in beständiger Anverwandlung an die Mitwelt behaupten und aktualisieren. Ein Organismus ist also ein gewachsenes System inmitten des gewachsenen „Gesamtsystems Leben“ und somit in seiner ganzen Regulationsfähigkeit ausschließlich auf den Umgang mit Gewachsenem angelegt. Alles nicht Gewachsene, Fraktionierte, hinsichtlich bestimmter Stoffe widernatürlich Aufkonzentrierte oder Synthetisierte führt somit – innerhalb bestimmter Toleranzgrenzen – zu Irritationen in der Ordnung der Grundsubstanz. Ein dauerhafter Eintrag lebensfremder Stoffe schränkt somit die Funktionstüchtigkeit der Grundsubstanz ein, vermindert ihre Durchlässigkeit, Variabilität, Anpassungsfähigkeit und Fehlerfreundlichkeit, was in der Summe auf Sklerotisierungsprozesse (Verhärtungsprozesse) hinausläuft, und zwar auf allen Ebenen, der physischen, emotionalen und auch geistigen.

Bei einer wohlverstandenen Entgiftung geht es also nicht primär um ein wahlloses „Großreinemachen“, sondern um eine Klärung der Grundsubstanz, d.h. um eine Stärkung ihrer Strukturfähigkeit, die mehr ist als nur eine reine Fremdstoffbeseitigung. Es geht darum, den Organismus „inniger“ in den Strom des Lebens einzuweben, die Kontaktfläche zum Lebendigen (als Gesamtheit gedacht) zu vergrößern und den Menschen damit auch wieder mehr an die Kraft des Schöpferischen anzubinden.

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