Ernährung gegen den Krebs

Richtige Ernährung kann helfen, Krebs vorzubeugen oder den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Lesen Sie, welche Nahrungsmittel günstig sind.

Neben Herz- und Gefäßerkrankungen ist Krebs die häufigste Todesursache. Weltweit erkrankt alle drei Sekunden ein Mensch an Krebs. Häufig ist Krebs eine Folge falscher Lebensgewohnheiten: Rauchen und ungesunde Essgewohnheiten sind Faktoren, die eine Erkrankung begünstigen. Wer hingegen auf seine Ernährung achtet, der tut nicht nur einiges in Sachen Prävention, der kann auch bei bereits vorhandener Erkrankung den Verlauf günstig beeinflussen. Ernährung kann keine Wunder vollbringen, aber sie kann einen wertvollen gesundheitsfördernden Beitrag leisten.

Wie Krebs entsteht

Diagnostizierbarem Krebs geht ein langer Prozess voraus. Mutationen von normalen Zellen in entartete Zellen sind ein häufiger Vorgang – wobei diese Zellen noch nicht maligne sind, sondern nur das Potenzial in sich tragen, zu entarten. Und gerade in diesem Stadium lässt sich eine weitere Mutation der Zellen durch Ernährung positiv beeinflussen und somit ein Ausbruch der Krankheit hinauszögern oder gar verhindern.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen die sich hauptsächlich von pflanzlichen Produkten wie Obst, Gemüse und Getreide ernähren und regelmäßig Grünen Tee trinken, nur etwa halb so oft an Krebs erkranken, wie Menschen, die sich anders ernähren.

Forscher* konnten nun für eine Reihe von Nahrungsmitteln eine besonders krebshemmende Wirkung nachweisen.

Krebsprävention mit Pilzen und Kohl

Besonders asiatische Pilze wie Shiitake, Maitake und Austernpilze sind reich an krebshemmenden Wirkstoffen. Asiatische Pilze sind hierzulande häufig nur in getrockneter Form zu erhalten, was ihre gesundheitsfördernde Wirkung aber nicht beeinträchtigt. Man übergießt sich vor der Verwendung mit heißem Wasser und lässt sie eine halbe Stunde einweichen, bevor man sie ausdrückt und weiterverarbeitet. Das nährstoffreiche Einweichwasser sollte man nicht wegschütten, sondern nach Möglichkeit mit weiter verwenden. Wer den relativ starken Eigengeschmack der asiatischen Pilze nicht so schätzt, kann auch auf Champignons zurückgreifen.

Kohlgemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl, Wirsing, Rosenkohl und andere Kohlarten besitzen einen hohen Gehalt an Glucosinolaten, einen krebshemmenden Pflanzenstoff, der nur in Kreuzblütengewächsen vorhanden ist. Zu diesen Gewächsen zählen auch Rettich, Radieschen, Kresse und Wasabi.

Wirksame Antioxidantien in Beeren und Zitrusfrüchten

Himbeeren und Erdbeeren, Heidelbeeren und Cranberries schmecken nicht nur gut. Die Anthocyane, die für die Farbe der Beeren verantwortlich sind, enthalten eine Reihe kraftvoller Antioxidantien und wirken entzündungshemmend.

Eine ebenso positive Wirkung haben Zitrusfrüchte. Täglich ein Glas frisch gepresster Orangensaft versorgt nicht nur mit Vitamin C, sondern macht es auch den Krebszellen schwer.

Krebshemmende Wirkung von Joghurt, Kefir & Co.

„Gute“ Bakterien im Verdauungstrakt helfen nicht nur im Darm, sondern wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Zu diesen „guten“ Bakterien zählen die Bifidobakterien sowie die verschiedenen Arten von Laktobazillen. Diese wandeln faserreiche Substanzen in Milchsäure um. Die Milchsäure im Darm wiederum hemmt die Vermehrung pathogener Keime und sorgt so für eine ausgeglichene Darmflora.

Die Hauptlieferanten von probiotischen Bakterien sind Joghurt und Kefir. Durch deren täglichen Verzehr bleibt die Darmflora gesund und wird das Immunsystem gestärkt. Beides kann der Entwicklung von Krebs vorbeugen.

Mit Getreide gegen den Krebs

Leinsamen ist ein uraltes Nahrungsmittel, das schon seit Hunderten von Jahren als gesundheitsfördernd gilt. Nur 2 Esslöffel Leinsamen täglich liefern bereits 140 Prozent der empfohlenen Dosis an Omega-3-Fettsäuren. Damit diese Fettsäuren optimal aufgenommen werden, muss der Leinsamen gemahlen werden. Am besten mahlt man Leinsamen täglich frisch, z.B. mit einer Kaffeemühle.

Gleichzeitig sollte man darauf achten, die Omega-6-Fettsäuren zu reduzieren, indem man z.B. Olivenöl statt Sonnenblumen- oder Maisöl nimmt.

Das wichtigste Nahrungsmittel gegen Krebs: Grüner Tee

Unter allen Nahrungsmitteln hat Grüner Tee den höchsten Gehalt an krebshemmenden Stoffen. Drei Tassen am Tag sind eine gute Strategie für die Gesundheit. Teetrinken wird in China und Japan zelebriert – und ebenso sollte man es auch einmal versuchen: Teebeutel – heißes Wasser – fertig, spart zwar Zeit, wird aber weder dem Geschmack noch dem Genuss gerecht. Verwenden Sie losen Grünen Tee und kein Tee-Ei, so dass sich die Blätter gut entfalten können. Für die Krebsprävention eignet sich vor allem japanischer grüner Tee, da er mehr Catechine enthält.

Gesundheitsvorsorge, die schmeckt: Rotwein und Schokolade

Rotwein enthält das Antioxidans Resveratrol, das, bisherigen Untersuchungen zufolge, in mehreren Phasen der Krebsentwicklung hemmend eingreifen kann. Ausschlaggebend für die gesundheitsfördernde Wirkung von Rotwein ist natürlich die Menge. Nur maßvoll genossen ist er heilsam. Das heißt, mehr als ein Glas täglich sollte es nicht sein.

Was für Rotwein gilt, gilt gleichermaßen auch für Schokolade: Mit 20-25 Gramm täglich sollte man sich begnügen. Entscheidend ist allerdings der Kakaogehalt: mindestens 70% sollten es sein. Und die Schokolade sollte nicht zusammen mit Milch genossen werden, da Milch, nach bisherigen Forschungsergebnissen, die Aufnahme der Polyphenole in dunkler Schokolade verhindert. Schmackhaft wäre das dann zwar immer noch, aber nicht mehr so wirkungsvoll.

*Weiterlesen unter: Prof. Dr. med. Richard Béliveau / Dr. med. Denis Gingras: Krebszellen mögen keine Himbeeren. Das Kochbuch. Schmackhafte Rezepte fürs Immunsystem, München 2008.

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