Ernährungstipps bei Rheuma, Arthritis und Fibromyalgie

Die Ernährung hat einen entscheidenden Anteil daran, wie schmerzhaft die rheumatischen Schübe ausfallen. Ein Ernährungsmediziner gibt Tipps.

Rheuma hat viele Gesichter: Etwa 400 Krankheiten stecken hinter dem Begriff „rheumatische Erkrankung“. Die typischen Anzeichen sind Schmerzen in kleineren Gelenken und eine ausgeprägte Morgensteifheit. Im weiteren Krankheitsverlauf schmerzen auch größere Gelenke und es fällt immer schwerer, sich zu bewegen. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die richtige Ernährung dabei helfen kann, diese entzündlichen Gelenkbeschwerden zu lindern“, weiß Dr. Burkhard Jahn, Facharzt für Allgemein- und Ernährungsmedizin in Schortens. Er gibt Rheumatikerndiese Ernährungstipps:

1. Wenig Fleisch

Entzündliche Schübe fallen nach dem Verzehr von gehärteten Fetten wie Margarine, Palmfett, Schokolade, Gebäck und Frittierfett besonders schmerzhaft aus. Zudem bildet der Körper aus einem Überschuss an Omega-6-Fettsäuren (in Distelöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl und Margarine) die entzündungsfördernde Arachidonsäure. Rheumatiker sollten diese Fette reduzieren oder sogar meiden.

Achten Sie bei den tierischen Fetten, wie Schweinefleisch, Rindfleisch oder Hühnereiern darauf, wie die Tiere gehalten werden, denn von der Ernährung der Tiere hängt auch die Qualität des Fleisches beziehungsweise des Fettes ab. Kaufen Sie im Zweifelsfall Bioprodukte.

2. Essen Sie Fisch

Fisch enthält nicht nur lebenswichtiges Jod, Selen und Vitamin D, er ist auch reich an Omega-3-Fettsäuren. Vor allem fettreiche Kaltwasserfische wie Makrelen und Lachs enthalten diese wertvollen Fettsäuren. Sie konkurrieren mit der Arachidonsäure um dasselbe Enzymsystem und können so verhindern, dass sich körpereigene Entzündungsstoffe bilden. Gute Omega-3-Fettsäure-Quellen sind neben Fisch auch Lein-, Raps-, Walnuss- und Sojaöl.

3. Nehmen Sie Vitamin E

Entzündete Gelenke brauchen besonders viel Vitamin E. Dieses Vitamin beseitigt die bei Entzündungen massenhaft freigesetzten freien Radikale und schützt so die Gelenke. Allerdings, so Dr. Jahn, lassen sich mit der Nahrung allein die empfohlenen Mengen an Vitamin E nicht aufnehmen. „Ich empfehle Nahrungsergänzungsmittel, die 500 Internationale Einheiten natürliches Vitamin E enthalten“, so der Arzt. „Das beeinflusst das Entzündungsgeschehen positiv. Viele Gelenkpatienten können unter hoch dosiertem Vitamin E die Dosis herkömmlicher Schmerzmittel reduzieren.“

4. Essen Sie ausgewogen

Menschen mit Gelenkbeschwerden sollten auf ihr Gewicht achten. Doch welche der unzähligen Diäten ist bei Rheuma, Arthrose & Co. tatsächlich geeignet? Dr. Jahn: „Hier rate ich zu einer langfristigen Umstellung auf eine laktovegetabile Ernährung. Nicht geeignet sind einseitige Diätformen, bei denen Vitalstoffmangel droht oder die zu viel Fette und Proteine enthalten.“ Der Experte rät auch, mit Gleichgesinnten in einer Gruppe abzunehmen. „Gemeinsam macht nicht nur Abnehmen mehr Spaß – Sport auch!“

5. Cortison – Der große Diätkiller

Menschen mit einer rheumatischen Gelenkerkrankung kommen nicht immer an einer Cortison-Behandlung vorbei. Nebenwirkungen wie Wassereinlagerung in der Haut und Gewichtszunahme belasten die Gelenke. „Hier rate ich zu viel Bewegung!“, meint Dr. Jahn, „Am besten sind gelenkschonende Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen. Auch ein reduzierter Zuckerverbrauch und so wenig Fett wie möglich können helfen.“

6. Keine Zigaretten, kein Alkohol!

Gerade Rheumatiker sollten auf Nikotin verzichten, denn der blaue Dunst verschärft die Gelenkentzündungen. Das gilt auch für Alkohol. „Wer ohnehin schon Medikamente zu sich nehmen muss, belastet mit Alkohol seine Leber zusätzlich. Außerdem enthält er viele unnötige Kalorien!“ Täglich ein bis zwei Gläser Rotwein sind aber erlaubt! „Rotwein enthält das sehr günstige Polyphenol Resveratrol“, so Dr. Jahn, „das ist ein potentes Antioxidanz und wirkt wie Vitamin E gegen freie Radikale“.

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