Gesund unterwegs in Mittelamerika

Vorsorgen, Infektionsrisiken niedrig halten und Beschwerden lindern. Viele Individualreisende leiden in Mittelamerika an typischen Reisekrankheiten. Wie man vorsorgt, das Infektionsrisiko niedrig hält und Beschwerden lindern kann.

Wer während einer Reise durch Mittelamerika einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann das Risiko für ernste Erkrankungen wie etwa einer Infektion mit Salmonellen niedrig halten. Trotzdem leiden die Meisten früher oder später einmal an Reisekrankheiten wie dem Reisedurchfall. Diese Art von Beschwerden kann man mit Medikamenten und Hausmitteln lindern, die vor Ort erhältlich sind.

Vorsorge vor der Reise durch Mittelamerika

Individualreisende halten sich oft abseits von Städten oder Touristenorten auf. Dort gibt es selten medizinische Versorgung nach europäischen Standards. Ausreichende Vorsorge vor der Abreise ist deshalb wichtig: Auf Ihre Route abgestimmter Impfschutz ist unerlässlich. Ein spezialisierter Arzt kann Sie auch beraten, wie Sie Anzeichen von ernsten Erkrankungen von den Symptomen einer „normalen“ Durchfallerkrankung unterscheiden können.

Neben der Beratung durch einen Arzt ist auch der Abschluss einer Reiseversicherung empfehlenswert, denn meist werden ausländische Patienten vor Ort nicht in öffentlichen Spitälern, sondern in Privatkliniken behandelt. Die medizinische Versorgung kann deshalb schnell teuer werden. Im Normalfall gilt in Mittelamerika: Ärzte und Spitäler gewähren medizinische Behandlung nur gegen Vorauszahlung. In Notfällen kann eine Reiseversicherungspolice als Sicherheit dienen: Sie garantiert, dass für den Patienten alles medizinisch Mögliche getan wird.

Vor Ort: Infektionsrisiko niedrig halten

In Mittelamerika sind vor allem Leitungswasser sowie Obst und Gemüse Infektionsherde für Durchfall oder ernstere Erkrankungen. Auch Fleisch und Fisch können die Gesundheit gefährden: Beides sollte nur dann gegessen werden, wenn es gut durch und heiß serviert wird.

Tipp: Wer Zugang zu einer Küche hat, sollte Rohkost selbst zubereiten. Vor Ort kann man in jedem Supermarkt eine Chlorlösung kaufen, die Krankheitserreger abtötet. Wer Gemüse oder Salat vor dem Essen damit behandelt, muss keine Angst vor einer Infektion haben. Die Anweisungen auf der Flasche sollten aber genau befolgt werden!

Häufigste Reisekrankheit unterwegs in Mittelamerika: Reisedurchfall

Es ist eine Tatsache: Fast alle Individualreisenden in Mittelamerika leiden irgendwann einmal an Reisedurchfall. Eine Erklärung dafür ist, dass es schwierig ist, die genannten Ernährungsgrundregeln strikt einzuhalten. In der Regel wird der Reisende nämlich unvorsichtiger, je länger er unterwegs ist: Immer oberflächlicher werden die Gerichte auf dem Teller nach Gefahrenherden gescannt, ganz selbstverständlich putzt man sich die Zähne mit Leitungswasser und die Eiswürfel in der Cola werden bei der flimmernden Hitze als Wohltat empfunden.

Beschwerden mit einfachen Mitteln lindern

Bei Reisedurchfall verschafft Yodoclorina schnelle Abhilfe. Die Tabletten werden in Mittelamerika in jeder Apotheke verkauft. Die Wirkung ist ähnlich wie bei den bekannten Kohletabletten. Reisedurchfall ist zwar unangenehm, aber an sich keine gefährliche Erkrankung. Trotzdem wird der Körper durch den Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen geschwächt. Wenn die Beschwerden über längere Zeit anhalten und Hitze herrscht, ist die Gefahr von Schwindelanfällen hoch. Traubenzucker, genügend Trinkwasser, ein zuckerhaltiges Getränk und eventuell auch das vor Ort erhältliche Medikament Nausiol gehören deshalb ins tägliche Gepäck für unterwegs.

Damit der Reisedurchfall keine ernsten Folgen für die Gesundheit hat, ist es wichtig, sehr viel zu trinken. Auch der Verlust an Mineralstoffen sollte unbedingt ausgeglichen werden. Leicht gelingt das, wenn man täglich etwas in Limettensaft verrührtes Salz zu sich nimmt. Fettiges Essen sollte vorübergehend vom Speiseplan gestrichen werden, während zum Beispiel Gemüsebrühe und Zwieback den Magen beruhigen. Daneben ist Atole, eine Süßspeise, die jeder unterwegs selbst zubereiten kann, in Mittelamerika ein beliebtes Hausmittel gegen Magenprobleme jeglicher Art: Man verrührt Maizena mit Wasser, Zucker und etwas Zimt und gibt die Mischung in kochendes Wasser. Je nach Konsistenz Wasser oder Maizena zugeben, bis eine dickflüssige Masse entsteht. Atole wird lauwarm getrunken. Besser schmeckt der Atole allerdings, wenn er mit Milch statt Wasser zubereitet wird. Bei Magenproblemen ist dies aber nicht empfehlenswert.

Hinweise auf ernste Erkrankungen nicht ignorieren

Reisedurchfall kann ein sehr hartnäckiger Reisebegleiter sein. Oft dauern die Beschwerden mehrere Tage, manchmal ziehen sie sich über Wochen hin. Als Faustregel gilt: Wer keine zusätzlichen Symptome hat, kann gut eine Woche warten, bis er sich in einer Apotheke oder von einem Arzt beraten lässt. Anhaltender Durchfall kann aber auch ein Hinweis darauf sein, dass sich gefährliche Krankheitserreger eingenistet haben: Wer neben dem Durchfall an Fieber, starken Bauchschmerzen, Krämpfen oder anderen Beschwerden leidet, sollte sofort einen Arzt aufsuchen.

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