Gicht ist erblich bedingt – Ursachen und Wirkung eines Anfalles

Die Veranlagung für Gicht ist erblich. Die Erkrankung wird von zahlreichen äußeren Umständen, vor allem durch die Ernährung, entscheidend beeinflusst. Wie behandelt man gicht?

Gicht und Nierensteinleiden sind schon seit langem bekannt. Man hat in einer 7000 Jahre alten ägyptischen Mumie bereits Nierensteine gefunden. Die Gicht wurde schon 600 vor Christi von Hippokrates beschrieben. Berühmte Gicht-Kranke waren Alexander der Große und Goethe. In Notzeiten waren erhöhte Harnsäure-Werte und Gicht fast unbekannt.

Wie kann Gicht entstehen?

Die Veranlagung für Gicht ist erblich bedingt. Trotzdem muss sie nicht immer zum Ausbruch kommen. Zahlreiche äußere Umstände spielen dabei eine wichtige Rolle. Große Mengen an Fleisch, besonders Innereien und viel Alkohol sind schädlich für Gicht-Veranlagte. Die Gesundheit von Gicht-Kranken ist nicht unmittelbar gefährdet. Gicht ist jedoch ein Risikofaktor für die Entwicklung weiterer Krankheiten. Wenn die Harnsäure-Konzentration einen bestimmten Wert im Blut überschreitet, lagern sich Harnsäure-Kristalle in verschiedenen Körperteilen ab. Besonders betroffen sind die Gelenke und die Nieren. Durch die Ablagerungen kommt es zu schmerzhaften Gelenkentzündungen. Am häufigsten ist das Gelenk des großen Zehs betroffen, aber es kann auch auf andere Gelenke zutreffen.

Wodurch entstehen erhöhte Harnsäure-Werte?

Harnsäure ist das Abbauprodukt von bestimmten Zellbestandteilen, Purinen, die im eigenen Körper gebildet werden. Sie werden aber auch mit der Nahrung zugeführt. Beim gesunden Menschen herrscht zwischen Bildung und Ausscheidung von Harnsäure ein Gleichgewicht. Wenn die Harnsäure-Ausscheidung durch die Niere vermindert ist oder zu viel Harnsäure im Körper gebildet wird, kommt es zu einem Anstieg der Harnsäure-Werte. Erhöhte Harnsäure-Werte sind meist dauerhaft, wenn auch nur zeitweilig die Beschwerden eines Gicht-Anfall auftreten.

Wie macht sich ein Gicht-Anfall bemerkbar?

Häufig auftretende Schmerzen in der Wirbelsäule, im Nacken sowie Muskelschmerzen über Tage und Wochen, können ein erster Hinweis auf Gicht sein. Der akute Gicht-Anfall entwickelt sich vorzugsweise in der Nacht. Er ist mit heftigen Schmerzen, Rötung und Schwellung des betroffenen Gelenks verbunden. Dazu kommt eine Störung des Allgemeinbefindens und Fieber. Das betroffene Gelenk ist stark berührungs- und erschütterungsempfindlich. Im unbehandelten Zustand kann ein solcher Anfall wenige Tage bis mehrere Wochen anhalten. Das beschwerdefreie Intervall dauert anfänglich mehrere Monate bis Jahre. Mit dem Fortschreiten der Krankheit, kommt es zu mehr Gicht-Anfällen. Die anfallfreien Intervalle werden immer kürzer.

Wie muss man sich bei einem Gicht-Anfall verhalten?

Bei einem akuten Gicht-Anfall ist das betroffene Gelenk total ruhig zu stellen. Jegliche Berührung oder Erschütterung ist zu vermeiden. Wenn keine Transportmöglichkeit besteht, sofort eine Arzt anrufen. Eine vorübergehende Linderung können Kälte-Sprays bringen, wie sie bei Sportlern Verwendung finden.

Welche Möglichkeiten gibt es, den Harnsäure-Spiegel durch Medikamente zu senken?

Es gibt zwei unterschiedliche Möglichkeiten, über Medikamente den Harnsäure-Spiegel zu senken. Einmal durch spezielle Arzneimittel, die eine erhöhte Ausschwemmung von Harnsäure durch die Niere ermöglichen. Die andere Möglichkeit ist ein Medikament, welches bereits das Entstehen von Harnsäure im Körper verhindert. Dadurch wird für den Organismus eine schonende Senkung der Harnsäure ermöglicht. Ein bekanntes Mittel sind Allopurinol-Tabletten.

Wie vermindert man erhöhte Harnsäure-Werte?

Neben der regelmäßigen Einnahme der verschriebenen Medikamente, gibt es weitere Möglichkeiten, die zur Verminderung erhöhter Harnsäure-Werte beitragen. Das ist vor allem eine Änderung der Ess-Gewohnheiten. Schwer verdauliche Mahlzeiten sind zu vermeiden. Dabei ist eine möglichst purinarme Ernährung anzustreben. Völlig ungeeignete Nahrungsmittel für Gicht-Kranke sind :

  • Fischarten, wie Bückling, Hering, Ölsardinen und Sprotten
  • Gans
  • Schalen-Tiere, wie Hummer und Mies-Muscheln
  • Innereien, wie zum Beispiel Bries, Herz, Leber und Nieren

Magermilch gegen Gicht

Forscher aus Neuseeland haben jetzt entdeckt, dass Magermilch positive Wirkungen gegen Gicht zeigt. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Harnsäure-Spiegel durch Magermilch um zehn Prozent sinkt.

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