Homöopathie als Alternative zu Ritalin

Die homöopathische Behandlung von Kindern bei ADHS.

Die Erfahrung von Homöopathen, ADHS mit Globuli wirksam behandeln zu können, ist seit 2005 durch eine Studie belegt. Damit bietet sich eine Alternative zu Ritalin.

Unkonzentriert, vergesslich, unruhig, geringe Aufmerksamkeitsspanne, leicht ablenkbar – in den letzten Jahren haben diese „Teilleistungsschwächen“ bei Kindern extrem zugenommen. Bis zu 15% der Kindergartenkinder werden zurzeit als latent hyperaktiv eingeschätzt, davon mindestens 3-mal soviel Jungen wie Mädchen. Synonyme für das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom sind ADHS, MCD, Hyperaktivität oder Zappelphilippsyndrom. Mögliche Ursachen reichen von ernährungsbedingten Allergien über Erziehungsfehler bis zu genetischen Dispositionen. Da ADHS nach heutigem Forschungsstand zu den multikausalen Krankheiten zählt, sollte die Therapie nicht nur rein medikamentös erfolgen. Verhaltenstraining, Ernährungsberatung, viel Bewegung, Entspannungstraining und verschiedene pädagogische Maßnahmen gehören zum therapeutischen Ansatz dazu. Wichtig ist dabei ein entsprechendes Elterncoaching. Leider wird überwiegend medikamentös behandelt, wobei der benutzte Wirkstoff Methylphenidat, der beispielsweise in Ritalin enthalten ist, die Störung nicht heilen kann, sondern nur die auffallenden Symptome reguliert. Wird das Medikament abgesetzt, treten die alten Verhaltensauffälligkeiten wieder zutage.

Die homöopathische Behandlung von Kindern bei ADHS

Die Homöopathie stellt hier eine Alternative zur Schulmedizin dar. ADHS wird seit längerer Zeit schon homöopathisch behandelt, sodass mittlerweile einige Erfahrungen mit diesem Krankheitsbild gewonnen werden konnten. In vielen Fällen ist es möglich, eine Besserung der Verhaltens- und Konzentrationsprobleme zu erreichen. Auch bei anderen Verhaltensstörungen wurden schon gute Erfolge beobachtet. Es ist fast immer möglich, eine Besserung des Gesamtzustandes zu erreichen. Homöopathische Medikamente sind in der Regel gut verträglich, Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten und sie können, im Gegensatz zur Behandlung mit Psychostimulanzien, auch bei Kindern unter sechs Jahren angewandt werden. Bei Krankheitsbild ADHS ist es nicht empfehlenswert, die homöopathischen Mittel im Rahmen einer Selbstbehandlung einzusetzen. Hier sollte ein homöopathischer Arzt oder Heilpraktiker zurate gezogen werden, der im Rahmen einer Konstitutionsbehandlung das spezifische Mittel bestimmt. Mittel, die durch die Ähnlichkeit der Symptome oft vorkommen, werden hier kurz dargestellt. Je nach Persönlichkeit des jungen Patienten können noch verschiedene andere Mittel in Betracht kommen.

  • Agaricus (Fliegenpilz) – Kinder zeigen häufig neurologische Auffälligkeiten, wie Tic-Störungen, unwillkürliches Grimassieren, Stottern.
  • Calcium phosphoricum (Kalziumphosphat) – unzufriedene, reizbare Kinder
  • Phosphorus (gelber Phosphor) – unter Druck reagieren sie mit Gedankenleere, Langsamkeit, Ablenkbarkeit und Erschöpfung.
  • Stramonium (Stechapfel) – ein wichtiges Hyperaktivitätsmittel, bei dem die Impulsivität im Mittelpunkt steht.
  • Sulfur (Schwefel) – egozentrisch und respektlos, setzt sich in allen Situationen durch.
  • Veratrum album (weiße Nieswurz) – sprudeln vor Energie, sind permanent, ja geradezu zwanghaft aktiv.
  • Weitere häufig vorkommende Mittel sind: Argentum nitricum, Arsenicum, Barium carbonicum, Belladonna, Bryonia, Calcera, Capsicum, Causticum, Chamomilla, China, Hepar sulfuris, Hyoscyamus, Ignatia, Lachesis, Lycopodium, Medorrhinum, Mercurius, Natrium muriaticum, Nux vomica, Pulsatilla, Sepia, Silicea, Staphisagria, Tuberculinum und Cola. Cola nitida, die Kolanuss wurde erst 1995 von Bernd Schuster geprüft und ist somit ein relativ neues Mittel, welches gut auf die meisten Symptome von ADHS passt.

Eine wissenschaftliche Studie belegt die Wirksamkeit homöopathischer Mittel bei ADHS

Zwischen 2001 und 2005 wurde an der Universität Bern eine Studie mit 62 ADHS-Kindern durchgeführt. Die Studienform entsprach möglichst weit den Anforderungen der Schulmedizin. Studienleiter des interdisziplinären Teams war Dr.med.H. Frei, der sich seit einigen Jahren schon mit diesem Thema auseinandersetzte. 15-mal wurde Calcium carbonicum verordnet, 8-mal Sulfur, je 5-mal Chamomilla, Lycopodium und Silicea, je 4-mal Hepar sulfuris und Nux vomica, je 3-mal China, Ignatia und Mercurius, je 1-mal Capsicum, Causticum, Hyoscyamus, Phosphorus, Phosphorus – acidum, Sepia und Staphisagria. Dabei konnte ein bedeutsamer Unterschied zwischen Mittel und Placebo nachgewiesen werden. Die Neue Züricher Zeitung am Sonntag zitierte F. Kaufmann, den Leiter der Neuropsychologie der Kinderklinik, Inselspital Bern, der eigentlich ein Homöopathie-Skeptiker ist. Dieser sei seit seiner Teilnahme an dieser Studie nicht mehr abgeneigt, auch auf Homöopathie bei ADS zu setzen. Allerdings benötigt die homöopathische Therapie 0,5 bis 1,5 Jahre, bis das Resultat als „befriedigend“, „gut“, „sehr gut“ oder sogar „geheilt“ bezeichnet werden kann. In dieser Zeitspanne sind ebenfalls weitere therapeutische Maßnahmen erforderlich.

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