Lebensmittel-Vorräte anlegen und pflegen – leicht gemacht!

In Friedenszeiten einen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen erscheint vielen umständlich. Dabei ist es mit der richtigen Organisation ganz leicht.

„Für schlechte Zeiten vorzusorgen“ ist für viele Konsumenten eine überholte Einstellung. Sollte man im Zeitalter des ständig überquellenden Supermarkt-Regals, wo sich sogar im Winter Erdbeeren, Spargel und Co. stapeln, zuhause einen Grundvorrat an lebenswichtigen Lebensmitteln anzulegen? Ja, denn eine organisierte Vorratshaltung erspart Zeit, Energie und gibt ein Gefühl der Sicherheit.

Gründe für das Anlegen eines Lebensmittel-Vorrats

In Friedenszeiten einen ausreichenden Vorrat an ess- und trinkbaren Gütern zu haben macht Sinn, da Krisensituationen nie ausgeschlossen werden können. Ein Versorgungsengpass kann beispielsweise auch durch witterungsbedingte Situationen entstehen. Wer in entlegenen Landstrichen Deutschlands lebt, ist eher als der Stadtbewohner darauf vorbereitet, sich autark eine Weile zu ernähren, weil z.B. durch heftige Schneefälle die Fahrt zum nächsten Supermarkt nicht möglich ist. Aber auch Fukushima hat gezeigt, dass man gut daran tut, ein gewisses Maß an Selbstversorgung vorzubereiten. Aber es muss gar nicht das atomare Horrorszenario sein, das das Auffüllen der Kellerregale sinnvoll macht:

  1. Kostenersparnis. Grundnahrungsmittel und Zutaten für die jeweiligen Standardgerichte werden ständig benötigt. Diese in der Saison oder im Sonderangebot zu kaufen spart Geld. Abgesehen davon dass teure „ich-brauch-noch- was-von-der-Tanke“-Einkäufe ebenfalls wegfallen.
  2. Zeitersparnis. Die täglichen Einkaufsfahrten können reduziert werden, wenn nur noch die Frischvorräte eingeplant werden müssen. Und das schont nicht zuletzt auch die Nerven.
  3. Flexibilität. Unerwarteter Besuch kann mühelos verköstigt werden. Und – wenn der Küchenchef mal keine Zeit hat, sich stundenlang vor den Herd zu stellen, gibt es dank Konserve trotzdem etwas für hungrige Mägen.

Viele Firmen haben sich inzwischen auf den Vertrieb von sogenanntem „Notfall-Equipment“ inklusive Lebensmittelvorräten spezialisiert. Welt Mit einer Mischung aus „Schwarzmalerei“ und bildhaften Weltuntergangs-Szenarien animieren diese Firmen bewusst die Verbraucher, sich mit dementsprechenden Produkten einzudecken und machen Millionenumsätze – Tendenz steigend! Berner-Zeitung Dabei ist eine Bevorratung aus dem Supermarkt genauso einfach möglich und – sehr viel kostengünstiger.

Der richtige Platz für Konserve, Mehl und Co.

Dass die Versorgungslage in den letzten Jahrzehnten immer besser wurde, zeigt sich auch in der Architektur. Keller werden immer kleiner oder sind gar nicht vorhanden und separate Vorratskammern findet man nur in den seltensten Fällen. Selbst in Altbauwohnungen sind sie oftmals einer Wohnraumerweiterung gewichen. Küchen eignen sich nur bedingt, da sie oft zu klein, zu warm oder zu hell sind. Hier ist Kreativität gefragt, um doch einen Platz für die Vorräte zu finden. Generell sollten Regale und Schränke auf ihre Belastbarkeit geprüft werden. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit für die Haltbarkeit entscheidend. Mehl, Zucker oder Salz in Papierverpackungen eignen sich nicht um in feuchten Kellerräumen gelagert zu werden.

Vorratsplanung ist immer individuell

Was bevorratet wird, sollte nach dem jeweiligen Haushalt ausgerichtet sein. Personenanzahl, Sondervorräte für Diätbedürftige oder Säuglinge, aber auch Haustiere müssen in die Planung miteinkalkuliert werden. Außerdem ist eine vernünftige Vorratsplanung immer nach den üblichen Mahlzeiten in einem Haushalt ausgerichtet. Es nützt wenig, wenn Lebensmittel bevorratet werden, die nur selten gekocht bzw. gar nicht gemocht und schließlich weggeschmissen werden. Daher sollten im Vorfeld die Bedürfnisse des Haushalts auf einer Liste notiert werden. Entweder aus dem Kopf oder mit Hilfe der Einkaufbons der letzten Wochen.

Was wird bevorratet?

Der Kern der Vorräte besteht immer aus Lebensmitteln, für deren Lagerung man keinen Strom braucht. Das heißt: Tiefkühlware, bzw. Produkte, die in den Kühlschrank gehören, werden nicht miteingerechnet, sondern stellen eine Ergänzung da. Daher orientiert sich die hier dargestellte Vorratsplanung und die zu erstellende Liste an:

  1. Trockenvoräte ( Mehl, Reis, Kartoffeltrockenprodukte, Salz, Zucker, Gewürze oder Gewürzmischungen, Tütensuppen, Zwieback, Haferflocken etc.)
  2. Konserven (Fisch-und Fleischkonserven, Fertiggerichte, Obst-, Gemüse-, und Wurstkonserven, Marmelade und Honig)
  3. Milch- und Milchprodukte
  4. Fette und Öle
  5. Getränke
  6. Diverses (z.B. Schokolade, Kaffee, Tee)

Das von-vorne-nach-hinten und von-oben-nach-unten-Prinzip

Natürlich ist es nötig sich zunächst kundig zu machen, wie lange die jeweiligen Vorräte haltbar sind. Mit Hilfe der Liste kann überprüft werden, wie lange man mit dem jeweiligen Lebensmittel im Schnitt auskommt. Dinge wie Mehl oder Zucker werden von vorne nach hinten einsortiert, d.h. neue Packungen kommen nach hinten – verbraucht werden immer die Vordersten. Haltbare Konserven, die häufig verwendet werden, können am besten palettenweise gekauft und auch so gelagert werden, d.h. Neuware kommt nach unten, genommen wird von oben. (Vorsicht hierbei: Die schwersten Konserven gehören immer nach unten ins Regal!) Mit dieser Lagerung ist es einfach, sich vor dem nächsten Großeinkauf einen Überblick zu verschaffen, was unbedingt aufgefüllt werden muss.

Richtige Vorratshaltung – das sind nicht nur Lebensmittel

Wer in einem der letzten Schneewinter mal ein paar Tage von der Außenwelt abgeschnitten war, weiß dass zu einem Notfallvorrat nicht nur Lebensmittel gehören. Ein vorübergehender Stromausfall macht die Zubereitung von Speisen zu einer echten Herausforderung. Wer nicht das Glück hat, auf einem Holzküchenherd stromlos kochen zu können, kann auf einen Campingkocher zurückgreifen. Mit Kerzen, Zündhölzern und Taschenlampen wird Licht ins Dunkel gebracht. Darüber hinaus sollte die Hausapotheke regelmäßig überprüft werden. Verbandsmaterial, Wundpflaster, Desinfektionsmittel, Schmerz-, und Fiebertabletten, sowie Medikamente gegen Magenbeschwerden sollten immer vorhanden sein.

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