Liebesschlösser – Symbole für eine tiefe Verbundenheit

Liebesschlösser sind ein moderner Brauch, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Sie sind Symbol und Ausdruck tiefer inniger Liebe.

Gewöhnliche Vorhängeschlösser wie sie in jedem Baumarkt und gut sortierten Eisenwarenladen zu finden sind die Grundlage eines modernen Brauches der auf dem europäischen Kontinent seinen Anfang nahm und sich aufmacht die Welt zu erobern.

Herzen in Bäume schnitzen war gestern, heute hängt man Liebesschlösser auf

Bevor das konventionelle Schloss zu einem Symbol der Liebe – zu einem Liebesschloss – transformiert werden kann, bedarf es zunächst einer kleinen gestalterischen Fingerübung mit dem Ziel einer metaphysischen Aufladung des geformten Metalls. Das Schloss dient sozusagen als Manifestation der innigen Gefühle der Liebenden und ihrer tiefen Verbundenheit. Wie die Gestaltung des Vorhängeschlosses erfolgt bleibt den frisch Verliebten und jung Verheirateten, ganz allein überlassen. Meist enthalten die Schlösser eine Gravur oder Beschriftung, manchmal auch Ritzung die die Vornamen beziehungsweise die Initialen der Liebespaare preisgeben. Zum Teil werden diese auch mit einem Datum versehen. Die Liebesschlösser stehen damit ganz in der Tradition eines älteren und weit verbreiteten Brauches, bei dessen Ausführung ein Herz mit Namen versehen in die Rinde eines Baumes geschnitzt wurde.

Liebesschlösser – ein Brauch und seine Regeln

Nach dem unter Aufbietung sämtlicher künstlerischer Fertigkeiten die Gestaltung des Vorhängeschlosses beendet werden kann erfolgt nun der zweite symbolisch bedeutende Schritt. Ein Schloss – auch wenn es ein Liebesschloss ist – muss seiner Bestimmung zugeführt werden. Es muss befestigt werden. Den ungeschriebenen Regeln dieses Brauches folgend werden die Liebesschlösser immer in dem Einzugsbereich einer Brücke aufgehängt. Ob am Geländer, wie zum Beispiel an der Kölner Hohenzollernbrücke wo sie für einigen Ärger sorgten, an Bäumen wie in Moskau, oder an Pollern wie in Rom. Besagte Poller wurden eigens für die Liebesschlösser von der Stadtverwaltung bereitgestellt, nachdem die ursprünglich für den Brauch genutzte Straßenlaterne unter der Last der Schlösser zusammenbrach. Sobald schließlich das ehemalige Vorhängeschloss befestigt ist erfolgt der letzte alles entscheidende Schritt. Gemeinsam werfen die Verliebten die Schlüssel zum Schloss, in einem Akt der Treue und der tiefen Verbundenheit, in das Wasser des Flusses der sich unterhalb der Brücke entlangwindet. Als Symbol, dass diese Liebe nicht mehr getrennt werden kann.

Die Ursprünge der Liebesschlösser

Die Ursprünge dieses Liebesbrauches liegen mehr oder weniger im Dunkeln. Während einige Quellen nach Italien verweisen, wo die Liebesschlösser erstmals vor einigen Jahrzehnten aufgetaucht sein sollen, verorten andere den Ausgangspunkt in Lettland und Ungarn vor rund 30 Jahren. Die Ersten die dieses Ritual vollzogen haben sollen – quasi die Geburtshelfer – waren angeblich Militärrekruten die die Schlösser aus überschwänglicher Freude über ihren Abschluss befestigten. Auch wenn die Vergangenheit der Liebesschlösser nicht vollständig geklärt ist, scheint sie eine glänzende Zukunft zu erwarten. Denn die Liebessymbole erfreuen sich weltweit steigender Beliebtheit und werden vor allem in den großen Metropolen immer häufiger an den Brückengeländern und Laternen befestigt. Findige Unternehmer bieten bereits passende Dienstleistungen an, wie zum Beispiel das Aufhängen an einer weltweit berühmten Brücke.

Was mit den Schlössern passiert, sollte sich ein Paar doch wieder trennen, ist übrigens nicht überliefert.

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