„Macrolane“ zum Brust aufspritzen zurückgezogen

Schon wieder Probleme in der Schönheitschirurgie. Das Granulat zum Auspritzen der Brüste wurde nun wegen zahlreichen Problemen vom Markt genommen.

Einen regelrechten Hype gab es vor einigen Jahren um die Brustvergrößerung mittels Injektion von Granulaten auf Hyaluronsäurebasis, anstatt dem Einsetzen von Implantaten. Jetzt wurde das Mittel aus Sicherheitsgründen vom Markt genommen und darf nicht mehr für diese Anwendung eingesetzt werden.

Kapselfibrosen entstanden

Nicht weniger als 60 Prozent aller Patientinnen klagten über Abkapselungen, Kapselfibrose genannt.

Hierbei kommt es zu Knötchen unter der Haut. Durch das Einspritzen oder Einsetzen von Fremdkörpern in die Brust bildet der Körper eine Art Schutzhülle um die Brustimplantate und „kapselt“ sie so ab. Diese Kapsel, die durch die sogenannten Fibroblasten produziert wird, ist eine dünne Hautschicht. Warum es zu einer Kapselfibrose bei einer Brustvergrößerung kommt, ist noch nicht genau geklärt. Man nimmt an, dass es durch äußere Reize, wie zum Beispiel eine bakterielle Besiedlung, zur Ausbildung einer dickeren und somit festeren Bindesgewebsschicht kommt. Hierdurch werden die Brustimplantate gegen den Körper besser abgegrenzt. In diesem Fall spricht man von einer Kapselfibrose, da die bindegewebige Haut hart und dick wird. Die Patientinnen leiden dann unter Schmerzen und einer unschönen Brust. Die Kapselfibrose wird in vier Schweregrade aufgeteilt.

Macrolane zurückgezogen

Das Material http://www.macrolane.de/ war dafür gedacht, under die Brustdrüse gespritzt zu werden, was besonders bei Frauen mit sehr kleinen, flachen Brüsten so gut wie nicht möglich ist. Versprengungen machen dadurch die Vorsorgemaßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs, die Mammographie, sehr schwierig.

Macrolane besteht aus Kügelchen, welche Hyaluronsäure enthalten. Diese körpereigene Substanz ist an sich verträglich und wird – allerdings in anderer Zusammensetzung – zum Beispiel auch für Lippenunterspritzung oder zur Behandlung von Knorpelschäden eingesetzt.

Wie das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen/ AGES Pharm Med ( http://www.ages.at/ ) anmerkt, wird das Mittel derzeit nicht mehr zur Brustvergrößerung eingesetzt, die Erzeugerfirma hat es zurückgezogen. Der Grund dafür ist, dass die Auswertung von Mammografien beeinträchtigt werden kann. Macrolane selber löst aber keine bösartige Erkrankung aus, wird aber unterschiedlich schnell wieder abgebaut.

Neues Gesetz für Brust-Vergrößerungen

Am Dienstag, dem 12. Juni 2012, passierte in Österreich das neue, strengere Schönheits-OP-Gesetz den Ministerrat und tritt mit Beginn 2013 in Kraft. Die Eingriffe sind künftig bis zum Alter von 16 Jahren verboten. Außerdem dürfen entsprechende Operationen nicht mehr beworben werden. Zudem wird klar gestellt, dass nur noch speziell ausgebildetes Personal dafür tätig sein darf.

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