Makrobiotische Ernährung für ein gesundes Leben

Makrobiotik („großes Leben“) ist ein traditionelles Prinzip bewusster Ernährung. Sie sichert die biologische Grundlage für innere und äußere Balance.

Gesündere Ernährung zählt für viele zu den wichtigen Vorhaben. Essgewohnheiten zu verändern, kann sich im Alltag jedoch als nicht ganz einfache Aufgabe herausstellen. Man muss umfassendere Veränderungen in der Lebensführung durchhalten. Dafür braucht man Konsequenz und Willensstärke. Zusätzlich hilft ein Esstagebuch effektiv, um achtsamer zu essen. Die Beschäftigung mit Erfahrungswerten der Makrobiotik kann gute Vorsätze zur bewussteren Ernährung unterstützen.

Ernährung ist die Grundlage biologischer Existenz

In stetiger Wechselwirkung beeinflussen sich Körper und Psyche. Ernährt sich ein Mensch ungesund, so destabilisiert das nicht nur den Körper. Es bringt auch seine Psyche aus dem Gleichgewicht. Fehlernährung stört die innere Balance. Nach Forschungsergebnissen der Ernährungsmedizin bieten gezielte Ernährungsumstellungen auch bei schwerwiegenden Krankheitssymptomen erstaunliche Heilungschancen. Makrobiotik bedeutet sinngemäß „großes Leben“. Sie basiert auf dem universellen Prinzip der Spannung zwischen Gegensätzen (Yin und Yang). Nichts ist statisch, alles befindet sich im stetigen Wandel. Was und auch wie man täglich isst, beeinflusst die Qualität des Blutes und der daraus entstehenden Zellen beziehungsweise die tägliche Zellerneuerung. Durch eine persönlich angepasste, achtsame und ausgewogene Ernährung könne man seine Gesundheit erhalten und den eigenen Weg für ein langes, gesundes und glückliches Leben finden.

Ursprünge und Sinn der Makrobiotik

Makrobiotische Konzepte wurzeln in seit mehreren Jahrtausenden existierenden Ideen, den philosophischen und volksmedizinischen Traditionen des Fernen Ostens. Ernährung sei eine der wichtigsten Säulen menschlicher Existenz. Sie beeinflusst entscheidend die Gesundheit, ermögliche inneren und äußeren Frieden. Makrobiotisch leben bedeutet einen achtsamen Umgang mit der Natur zu pflegen und in Verbundenheit mit anderen Menschen sein Dasein zu gestalten. Makrobiotik ist nicht nur eine Ansammlung gesundheitsfördernder Rezepte und Lebensmittelkombinationen. Es ist eine harmonische und ausbalancierte Lebensart, die einfühlsame Selbstreflexion mit einer individuell angepassten Ernährungsweise verbindet. Es gilt, eigenverantwortlich einen persönlichen Weg der vitalen Gesundung und Gesunderhaltung zu finden. Durch makrobiotische Veränderungen des Lebenswandels könne sich ein Mensch im positivsten Sinn verändern, gesundheitliche Blockaden auflösen, neue Energien freisetzen und sich selbst besser verwirklichen.

Das Ernährungskonzept der Makrobiotik

Die praktische Umsetzung der makrobiotischen Ernährungsweise ist eng verbunden mit dem Verständnis der Wechselwirkung von Yin und Yang. Alles im Leben bestehe aus der Spannung zwischen zwei Gegensätzen. Um sein vitales Gleichgewicht zu finden helfe es, diese Wechselwirkung auch in der Wirkung von Lebensmitteln zu erkennen. Nahrungsmittel können kühlend oder wärmend wirken, ausdehnend oder sich zusammenziehend sein. Jedes Geschmackselement hat für den Körper wichtige Funktionen. Ein süßer Geschmack durch Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte stärkt Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse. Das Bittere in Wildkräutern und Gemüsen fördert Herz und Dünndarm. Saure Lebensmittel (Sauerkraut, Pickles oder Miso) nähren Leber und Gallenblase. Das Salzige in Meersalz, Sojasoßen und Miso fördert Niere und Blase. Lunge und Dickdarm profitieren von dem Scharfen, wie es in Zwiebeln, Lauch, Ingwer, Rettich und weiteren Gewürzen zu finden ist. Die Kraft makrobiotischer Mahlzeiten liegt in der Ausgewogenheit zwischen diesen Elementen.

Schwerpunkte makrobiotischer Ernährung

Auf vollwertiges Getreide (Dinkel, Hafer, Hirse, Reis und Buchweizen) in vollwertiger, gekochter Form, regionales Gemüse entsprechend der Jahreszeiten sowie Hülsenfrüchte (Bohnenkerne und Linsen) legt man bei der makrobiotischen Zusammenstellung von Mahlzeiten besonders viel Wert. Weiterhin wird Tofu, Tempeh und Seitan genutzt. Auch milchsauer vergorenes Gemüse und Meeresgemüse (Sauerkraut, Wakame, Kombu und Nori) besitzt einen hohen Stellenwert. Nicht-Vegetarier nutzen tierisches Eiweiß und Milchprodukte sparsam und überwiegend in Form von Fisch. Weiterhin beinhaltet diese Ernährungsform Salate, pflanzliche Öle, Nüsse, Samen, Meersalz und heimisches Obst. Die Lebensmittel sollten von biologisch guter Qualität sein. Fertiggerichte, Konserven und Produkte aus Weißmehl meidet man. Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Auberginen, Paprika, Tomaten) werden aufgrund ihres hohen Gehaltes an Alkaloiden nur in geringen Mengen verwendet. Auf tropische Früchte, Zucker, Kaffee und Alkohol wird verzichtet, da sie im Körper sehr extrem wirken.

Makrobiotische Mahlzeiten

Hauptanteile der Mahlzeiten bilden gekochtes Getreide, verschiedenes Gemüse und Hülsenfrüchte. Diese komplexen Kohlenhydrate ermöglichen dem Blutzuckerspiegel, sich langsam aufzubauen und anschließend über einen langen Zeitraum wieder abzubauen. So bleibt ein konstantes Sättigungsgefühl zwischen den Mahlzeiten erhalten und man fühlt sich satt und trotzdem leicht. In makrobiotischem Essen findet sich weiterhin pflanzliches Eiweiß aus Bohnen, Linsen oder Tofu als wichtige Energiequelle für die Muskeln. Gemüse wird eher gründlich gewaschen und gebürstet als geschält, um Vitamine vollständiger zu erhalten. Man bereitet es in Stücken mit Öl oder wenig Wasser zu, eher gedünstet oder nur kurz gekocht. Rohkost und Saures ergänzen die Mahlzeit. Mineralien aus Meersalz und Meeresgemüse halten die Säuren und Basen des Körpers im Gleichgewicht. Fermentierte Lebensmittel (beispielsweise Miso), die Milchsäurebakterien enthalten, werden täglich verwendet.

Neben den ausbalancierten Anteilen an Nahrungselementen besitzt die Art und Weise der Zubereitung eine besondere Bedeutung. Roh wirken Lebensmittel kühlend. Die verschiedenen Kochtechniken des Erhitzens werden den jeweils bestehenden Bedürfnissen angepasst. Wichtig sei die Harmonie der thermischen Wirkung einer Mahlzeit mit dem individuellen Tagesbedarf des Körpers. Sich allein die makrobiotische Lebensweise beizubringen, scheint keine ganz leichte Anforderung zu sein. Makrobiotische Kochstile in der Gemeinschaft – beispielsweise in Seminaren – kennenzulernen, ist für interessierte Einsteiger sicher hilfreich. Auch kann man makrobiotische Rezeptsammlungen nutzen, um geeignete Mahlzeiten für den persönlichen Bedarf zu finden.

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