Mammographie-Screening

Fünf Mammobile ab April 2008 im Flächenland Brandenburg unterwegs. Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs steht in Brandenburg vor besonderen Herausforderungen. Wohnortnahe Untersuchung in zwei Screening-Einheiten.

Im Januar 2008 startete das Land Brandenburg mit dem Mammographie-Screening, dem bundesweiten Programm zur Früherkennung von Brustkrebs in der Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen Frauen.

Hierbei stellt sich das Flächenland mit seiner Größe und seiner vorwiegend dünnen Besiedelung besonderen Herausforderungen.

„Rund 2,6 Mio. Brandenburger wohnen in einem Bundesland von der Größe Baden-Württembergs, das im Vergleich rund vier Mal so viele Einwohner zählt“, erklärt Ralf Herre, Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg.

Ziel des Mammographie-Screenings ist es, einen Tumor zu diagnostizieren, lange bevor er tastbar ist und Beschwerden verursacht. Angesprochen werden also gesunde Frauen.

Bei rund 351 000 anspruchsberechtigten Frauen verfügt Brandenburg über zwei Screening-Einheiten – im Südosten mit Sitz in Cottbus und Königs Wusterhausen und im Nordwesten mit der Zentrale in Beelitz.

Frauen erhalten Einladungen mit Terminvorschlägen

Fünf so genannte Mammobile werden ab April 2008 nach und nach ihren Betrieb zwischen Brüssow im nördlichen Landkreis Uckermark und Senftenberg im südlichen Landkreis Niederlausitz aufnehmen – anfangs in der Screening-Einheit Südost, später auch im Nordwesten. Mit der wohnortnahen Untersuchung, so hofft man, sind möglichst viele Frauen zu einer Beteiligung zu motivieren.

Alle anspruchsberechtigten Frauen werden innerhalb von zwei Jahren angesprochen

„Neben dem Versand der Einladungen zur Untersuchung an die betroffenen Frauen werden wir zeitnah Informationen in Arztpraxen und Apotheken auslegen. Außerdem organisieren wir gezielte Aktionen mit den Medien. Den Frauen, die die vorgeschlagenen Termine nicht wahrnehmen können, möchten wir natürlich ihre individuellen Wunschtermine ermöglichen“, erklärt Ralf Herre. „Dies alles effektiv zu organisieren und innerhalb von zwei Jahren die gesamte Zielgruppe zu erreichen, ist eine große logistische Aufgabe.“

Begutachtung von unabhängigen Spezialisten

„Eine Untersuchung dauert in der Regel zehn Minuten. Hierbei sehen die Klientinnen keinen Arzt, sondern werden von der Röntgenassistentin betreut. Jede Aufnahme wird später von zwei Spezialisten unabhängig voneinander begutachtet. Besteht ein Verdacht auf Brustkrebs, kommt der verantwortliche Arzt als dritter Spezialist hinzu. Gemeinsam entscheidet man dann, ob weitere Untersuchungen notwendig sind“, erläutert Dr. Tilmann Ehrenstein, Radiologe und einer der für das Programm verantwortlichen Ärzte in der Screening-Einheit Nord/West.

93 von 100 Frauen mit unauffälligen Befund

„93 von 100 Frauen haben einen unauffälligen Befund. Sieben von 100 Frauen werden zu einer weiteren Untersuchung eingeladen. Bei fünf der sieben Frauen kann ein Tumor durch einen Ultraschall oder eine weitere Röntgenuntersuchung ausgeschlossen werden“, so Dr. Ehrenstein.

Bei Verdacht auf Brustkrebs kann eine Gewebeentnahme erforderlich sein. Diese wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und getrennt von zwei Pathologen begutachtet. Bei negativem Befund erhält die Patientin eine Empfehlung für eine weitergehende Therapie.

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