Mit Dauer-Akupunktur Parkinson behandeln

Der deutsche Neurologe Dr. Ulrich Werth praktiziert Dauer-Ohr-Akupunktur in seinem Parkinson Center in Valencia und hat bereits mehr als 5.000 Patienten behandelt

Der Box-Weltmeister Muhamad Ali, Hollywood-Schauspieler Michael Fox, Papst Johannes Paul II. und nun auch Kabarettist Otti Fischer sind die wohl berühmtesten zeitgenössischen Opfer der Parkinsonschen Krankheit, einer qualvollen Krankheit, bei der im Lauf der Zeit Nervenzellen im Gehirn langsam zu Grunde gehen. Über sechs Jahre lang hat der Neurologe und Hirnforscher Dr. Ulrich Werth zunächst in Magdeburg am Institut für Akupunktur an einer „Dauer-Akupunktur im Ohr “ für Parkinson-Erkrankte geforscht. Der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie lernte die Akupunktur in Peking und veröffentlichte unter anderem einen Akupunkturkompass.

Was ist die Parkinsonsche Krankheit ?

Ein leichtes Beben in der Hand, Starrheit und Spannungen in einigen Muskelgruppen, Bewegungs-Verlangsamung, kinetische Armut und eine reduzierte Leistungsfähigkeit sind die ersten Indizien des langsamen Ablaufs der Parkinson Krankheit. Einmal diagnostiziert, bedeutet es für die Betroffenen eine Katastrophe, denn die Patienten erleben bei vollem Bewusstsein den Verfall ihres Körpers. Schuld an diesem Zustand ist die nachlassende Produktion des körpereigenen Dopamins im Gehirn. Der so informierte Patient weiß, dass es ohne medizinische Hilfe von nun an keine Zukunft mehr gibt. Die konventionellen Medikamente, mit denen seit ungefähr 50 Jahren die Patienten von Parkinson behandelt werden, erleichtern ohne Zweifel die Symptome, ohne den Fortschritt der Krankheit aber auf Dauer anzuhalten. Außerdem – keine Wirkung ohne Nebenwirkung – schadet die notwendige, ununterbrochene Steigerung der Medikamenten-Dosis allen möglichen Organen und erschwert den Gesundheitszustand des Patienten.

Dr. med. Ulrich Werth (61), Neurologe, Forscher und Akupunkteur, entwickelte eine auf die Ohren-Akupunktur begründeten Behandlungsmethode. Sie besteht aus der Implantation der von ihm mit einer französischen Firma entwickelten winzigen Titan-Nadeln in bestimmten Punkten der Ohrmuschel, die der deutsche Arzt eigentlich aus Zufall entdeckt hat: Er vergaß bei der Behandlung einer Schmerz-Patientin eine Nadel – und der Patientin ging es plötzlich dauerhaft besser.

Dat-Scans zeichnen den Fortschritt der Behandlung auf

Diese Parkinson-Therapie wird in Übereinstimmung mit dem vom Dr. med. Werth entwickelten Plan realisiert. Zunächst wird mithilfe der modernen Methode der nuklearen Medizin, Datscan genannt, eine Gehirn-Untersuchung des Patienten vor dem Eingriff angefertigt , der in einer einzigen ambulanten Behandlung realisiert zu werden pflegt. Nach einer gewissen Zeit wird dieses Bild des Patientengehirns wieder erstellt. Auf diese Weise überprüfte man zum ersten Mal mit einem wissenschaftlich anerkannten bildgebenden Verfahren, dass die Produktion von Dopamin wieder anlief, Gehirnzellen neu stimulierte. Drei oder vier Tage nach der Behandlung sieht man nichts mehr an den Ohren von den eingeführten Nadeln. Die einzigen auffälligen Wirkungen sind die Verminderung der Parkinson-Symptome und die Stimulierung der Produktion von Dopamin, Phänomene, die bis jetzt bei keiner anderen Therapieform aufgetreten waren.

Eine Studie des Instituts für Gesundheit und Empirische Krankheiten der Ruhr-Universität Bochum in Burscheid unter Leitung von Prof. Dr. Dr. med. Reinhard Rychlik bestätigt, dass die von Dr. Werth behandelten Patienten mit Parkinson beträchtlich ihre Medikation verringern konnten – für Dr. Werth ein indirekter Wirksamkeitsnachweis. Im übrigen läuft gerade eine Doppelblind-Studie. Werth hat bis heute fast 5.000 Patienten mit Parkinsonscher Krankheit behandelt. Je nach Krankheitsstadium konnte er damit Menschen für viele Jahre oder dauerhaft für den Rest ihres Lebens helfen.

Viele Kritiker und in Deutschland umstritten

Es sei nicht verschwiegen, dass Werth auf unterschiedliche Reaktionen bei den Kollegen und den internationalen Parkinson-Gesellschaften stößt: auf skeptische, die ihn sogar anfeinden, aber auch auf Universitäts-Professoren, die seiner Methode aufgeschlossen gegenüber stehen. Doch, so Ulrich Werth: “Hausärzte haben weniger Scheuklappen, mit ihnen arbeiten wir sehr gut zusammen. Sie schicken uns immer mehr Patienten, helfen bei der Anamnese und der Nachbereitung.”

Dr. Werth räumt auch ein, dass es Fälle gibt, bei denen er nichts ausrichten kann, zum Beispiel, so Werth: „Es hilft nicht bei Patienten, die außer an Parkinson noch an mehreren anderen schweren Erkrankungen leiden oder wo die Krankheit schon im mortalen Stadium ist, weil dann die körpereigene Energie fehlt. Im Übrigen geht die Wirkung verloren, wenn Nadeln herausfallen oder man sie entfernt.”

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