Kommentare und Ratschläge der Hildegard von Bingen zum Januar.
Die historische Figur Hildegard von Bingen hat als Äbtissin eines Benediktinerordens sowohl Schriften der Philosophie, zu Musikkompositionen als auch zur Klosterheilkunde verfasst. Vor beinahe 1000 Jahren hat sie gelebt und doch sind viele ihrer Schriften von großer Aktualität und werden gerade auch in der ganzheitlichen, modernen Medizin genutzt. Im Folgenden finden sie Zitate, Kommentare und Ratschläge von Hildegard von Bingen zum Januar.
Hildegard von Bingen zum Januar
„Dieser Monat zeigt sich sehr kalt und feucht, jedoch beginnt sich die Sonne wieder zu heben. Dieser Jahreszeit fehlt sowohl der Wohlgeruch des Frühjahrs, als auch der Gabenreichtum des Herbstes. Doch gibt es auch im Januar trotz berstender Kälte wunderschöne Sonnentage in weißem Schnee zu erleben.“
Hildegard von Bingen zum Charakter der Januarkinder
„Der Mensch, der in dieser Jahreszeit geboren wurde, bekommt von der Natur viel Kälte, aber auch eine reine Freude mit. Er muss jedoch darauf achten, seine Jugendzeit möglichst unbeschadet zu erleben, damit er nicht durch unsittsames Leben in tiefe Traurigkeit stürzt. Hier angekommen, kann seine Seele nur durch Reue, durch eigene Einsicht, wieder zum guten Ruf kommen und wird so gereinigt fortan alles Unehrenhafte meiden. Hört dieser Mensch jedoch nicht auf seine innere Stimme und bekommt Freude an seinem Treiben, so gelangt er zu einer inneren Verhärtung, die ihn zum Diktator seiner Umgebung werden lassen kann.“
Gesundheit im Januar
Sie hat Heilmittel bei Erkältung und grippalen Infekten, bei Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und sogar gegen den Kater, da empfiehlt sie Fenchelsamen oder Fenchelkraut.
Bei Erkältungskrankheiten mit Fieber solle man das Bett hüten, das Schlafzimmer nicht überhitzen und die Luft feucht halten. Weiterhin soll viel Fencheltee über den Tag verteilt getrunken werden. Der erste bis dritte Tag sieht folgendermaßen aus:
- 1. Tag: keine feste Nahrung
- 2. Tag: zum Frühstück eine dünne Dinkelgrießsuppe mit Petersilie, zum Mittagessen Dinkelnudeln, zum Abendessen Dinkelzwieback und gekochte Apfelstücke
- 3. Tag: Hühnerbrühe oder Hühnerfleisch ohne Haut
Gleichwertig mit diesen handfesten Empfehlungen erzählt Hildegard von Bingen auch von der Therapie mit Steinen, die heute nicht unbedingt akzeptiert wird. Bei Schnupfen im fortgeschrittenen Stadium empfiehlt sie:
„Und wer den Schnupfen hat, der halte den Jaspis an den Mund und hauche ihn mit seinem warmen Atem an, damit er warm und feucht werde. So stecke er ihn in die Nasenlöcher und halte mit der Hand die Nase zu, damit die Wärme jenes (Steins) in den Kopf eindringe.“
Bei Schnupfen im Anfangsstadium rät sie zu einer Weihrauch-Inhalation, bei der 2-3 Körner weißer Weihrauch auf einer heißen Ofenplatte verräuchert werden. Die entstehenden Dämpfe werden vorsichtig durch die Nase eingeatmet.