Private Gespräche im Job – unerwünscht oder interessant?

Ein Arbeitstag kann lang werden und ein wenig Unterhaltung mit den Kollegen kann die Langeweile vertreiben. Aber was geschieht, wenn es zu privat wird?

Gerade wenn man sich gut mit den Kollegen versteht und hin und wieder über private Erlebnisse reden kann, gibt es doch immer wieder eine unsichtbare Linie, die man selber nicht überschreiten möchte. Das betrifft den Zuhörer weit öfter, als es dem Redner bewusst ist. Aber wie erklärt man dem Kollegen, dass man ganz bestimmte Details gar nicht oder gerade in diesem Augenblick nicht hören möchte, ohne diesen zurückzuweisen? Die besten Gespräche werden ohnehin in Ruhe und am besten in der Mittagspause geführt. Und damit ist auch der Chef zufrieden, doch Ausnahmen gibt es immer.

Intime Geheimnisse der Kollegen

Unter guten Freunden wird mit Sicherheit gerne mal über das ein oder andere Detail geredet. Aber möchte man das auch von den Kollegen hören? Und das auch noch in der Arbeitszeit, womöglich mit ständigem Kundenverkehr? Eigentlich weniger, werden die meisten sagen, aber wie manövriert man sich aus dieser Situation wieder heraus?

Am einfachsten ist es, die Kollegen darauf hinzuweisen, dass die Arbeit gerade Vorrang hat und man das Gespräch ja später führen könnte. In der Zwischenzeit erkennt der Kollege vielleicht selber, dass er gar nicht so offen sein wollte. Vielen Menschen geht schon einmal die Verliebtheit durch. Eine direkte Variante ist, dem Kollegen zu sagen, dass man sich selber zu unwohl fühlt, weil es zu intim wird. Dies, verbunden mit der Bitte um Verständnis für die eigene Situation, sollte gute Kollegen nicht vor den Kopf stoßen.

Vom Lästern zum Mobbing am Arbeitsplatz

Es ist sicher schon jedem passiert, dass sich ein Kollege in der Kaffeeküche über einen anderen beschwert hat. Natürlich ist dies nicht die feine Art und zeugt auch nicht von Charakterstärke, aber manchmal wird immer jemandem eine Situation zu viel. Aber wie sollte man sich selber verhalten? Mitlästern, wenn man den erwähnten Kollegen eigentlich gut leiden kann? Den Kollegen verteidigen und eventuell selber ins Kreuzfeuer geraten? Schweigen ist dann schon gar keine Lösung.

Ein guter Mittelweg ist, dem empörten Lästerer zu sagen, dass man den Unmut nachvollziehen kann, aber dass er doch besser direkt mit dem betroffenen Kollegen klären sollte. Oft weiß dieser nämlich gar nicht, dass er in ein Fettnäpfchen getreten ist. Nachhaltiges Lästern und unklare Verhältnisse schaden einem guten Arbeitsverhältnis, daher sollte man eher eine Aussprache fördern, als ein späteres Mobbing zu provozieren.

Ständiges Jammern im Büro

Tolle Kunden gehabt, den Tagesumsatz erreicht oder der Chef hat gelobt. Das sind alles Dinge, die einem die Arbeit leichter machen. Doch was geschieht, wenn ein Kollege nie zufrieden ist mit der Arbeit und von Arbeitsantritt bis Feierabend nur die schlechten Seiten betont? Diese Art wirkt auch schnell auf andere demotivierend. In den meisten Fällen leiden die Betroffenen darunter, dass ihre Arbeit zu wenig gewürdigt wird. Daher kann man mit einigen kleinen netten Sätzen die Wogen glätten. Natürlich müssen diese Nettigkeiten ernst gemeint sein, den sonst wird es keine positive Wirkung geben.

Wenn also die Kollegin wieder einmal anfängt alles Schlechte zu betonen, dann sollte eine Bemerkung in den Raum geworfen werden, dass ihr Arbeit heute alle schneller zum Ergebnis gebracht hat. Es reicht auch oft, wenn man sich für einen Rat bedankt, ohne denn man selber nicht so schnell die Arbeit erledigt hätte.

Den ganzen Tag private Gespräche

Sie versuchen verzweifelt den Abgabetermin für ein Projekt einhalten zu können, oder sie möchten früher nach Hause und genau dann kommt man nicht aus den Füßen. Der Grund dafür ist die nette Kollegin, die wieder einmal von dem tollen Familienfest, von den ersten Schritten der Kinder oder dem Aufräumverhalten des Mannes erzählt. Es gibt immer Kollegen, die gerne erzählen und denen man auch schon einmal gerne zuhört, wenn weniger zu tun ist. Aber wie erklärt man eben diesen, dass es jetzt gerade nicht so passt mit dem Kaffee- Klatsch?

Am besten beginnt man damit, dass man die Geschichte gerne zu Ende hören möchte, aber leider stehe jetzt der Auftrag an erster Stelle. Man sollte auf die Mittagspause verweisen und erwähnen, dass man dann auch außerhalb des Büros mehr Ruhe hat. Im Allgemeinen kann man also sagen, dass man mit seinen Kollegen am besten umgeht, wenn man bei der Wahrheit bleibt und immer freundliche Hinweise gibt, die das Gegenüber nicht vor den Kopf stoßen.

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