Schokolade – Fluch oder Segen für die Gesundheit?

Jedes Ding hat zwei Seiten – so auch der Genuss von Schokolade. Doch gilt es bei genauerem Hinschauen, zwischen einzelnen Sorten fein zu differenzieren.

„Dickerchen“ und „Pummelchen“, die man ständig beim Naschen sieht, könnten eher als Beweis für die negative Wirkung von Schokolade und Kakao dienen. Dem stehen aber mittlerweile mehr als 130 Studien gegenüber, aus denen sich, wie unter medizinauskunft.de nachzulesen, viele gesundheitsfördernde Aspekte ergeben.

Schokolade muss nicht generell dick machen

Sowohl Forscher im Institut für Ernährungsforschung in Rom als auch im Karolinska-Institut in Stockholm nahmen sich des Themas an. Ein anderer Wissenschaftlerkreis berichtet: „ In der Studie bekamen gesunde Männer ein bis zwei Wochen lang täglich 36 g Kakaopulver. Das Ergebnis: Die Oxidation des LDL-Cholesterins sank deutlich.“ In einem Selbstversuch aß ein 70-jähriger neben der normalen Ernährung ein halbes Jahr lang täglich 50 Gramm einer Schokolade mit 72% Kakaoanteil. Er verlor in dieser Zeit 2 kg seines Gewichtes. Das wertete er als Beweis dafür, dass hochprozentige Schokolade nicht dick macht.

Gesundheitliche Pluspunkte wissenschaftlich bewiesen

Am beeindruckendsten ist das Ergebnis des Prof. Norman Hollenberg von der Harvard Medical School, der vier Jahre lang die Bevölkerung in Panama sowohl auf dem Festland als auch auf der vorgelagerten Inselkette Kuna Yala wissenschaftlich begleitete. Auf den Inseln, wo die Einwohner etwa 40 Tassen Kakao pro Woche trinken, liegt nach seinen Untersuchungen das Risiko, an Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und Diabetes zu erkranken, bei den älteren Kuna-Indianern etwa 90% niedriger als auf dem Festland. Durch den hohen Kakaokonsum nehmen sie täglich etwa 900 mg des Wirkstoffs Epicatechin zu sich. „Focus“ berichtete unter dem Titel „Lebenselixier Kakao“ am 12. März 2007 darüber.

Milch in Schokoladen verhindern gewünschte Wirkung

Doch viele Schokoriegel enthalten nur sehr geringe Mengen der Stoffe, die Schokolade gesundheitlich wertvoll machen, aber statt dessen viele Dickmacher. Bei den meisten, überwiegend in Supermärkten verkauften Schokoladen, handelt es sich um Süßwaren mit hohem Kohlehydratanteil, der unter der Bezeichnung „Hüftgold“ bleibende Wirkung beim Menschen zeigt. Handelsübliche Tafelschokolade enthält nämlich durchschnittlich 48% Zucker und 22% Milchpulver, aber nur 12% Kakaomasse. Auch Schokoriegel mit allerlei Geschmackszusätzen fallen darunter. Dagegen gibt es unter den Schokoladen „Hochprozenter“, bei denen der Kakaoanteil zwischen 70 und 85% beträgt. Sie schmecken zwar bitterer als herkömmliche Schokoladen, weisen aber aus medizinischer Sicht viele Pluspunkte auf. Milch in Schokolade wirkt übrigens regelrecht kontraproduktiv, denn sie hemmt die Aufnahme von Epicatechin, des wichtigsten Wirkstoffs im Kakao.

Weniger Verklumpung der Blutplättchen

Was bei den Studien so alles heraus gefunden wurde, ist beachtlich. So erhöht der Kakaokonsum den HDL-Cholesterinspiegel und fördert die Durchblutung des Gehirns. Ebenso wurde dem Kakao eine blutdrucksenkende Wirkung nachgewiesen. Schweizer Kardiologen bezeichnen angeblich dunkle Schokolade mit über 70 % Kakaoanteil sogar als „süßes Aspirin“, das die Verklumpung der Blutplättchen vermindere und die Durchlässigkeit der Blutgefäße erhöhe. Die antioxidativen Eigenschaften von Kakao reduzieren außerdem – ähnlich wie grüner Tee – das Krebsrisiko. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass man beim Wirkstoff Epicatechin bisher keine Nebenwirkungen entdeckt hat. Nun geht es als nächstes darum, die optimale Dosierung für hochprozentige Schokolade zu finden.

Noch ein wissenschaftlicher Beitrag

Am 5. März 2010 berichtete dpa: „Schon ein Stück kakaoreiche dunkle Schokolade pro Tag senkt nach Daten einer Kölner Studie den Blutdruck. Der Effekt sei zwar nicht besonders ausgeprägt gewesen, aber immerhin ohne Gewichtszunahme aufgetreten, so der Pharmakologe Dr. Dirk Taubert von der Uniklinik Köln (JAMA 298, 2007, 49). In der Studie aßen 44 Teilnehmer mit leicht erhöhtem Blutdruck (147/87 mmHg) 18 Wochen lang im Schnitt entweder täglich *6,3 Gramm dunkle oder weiße Schokolade. Mit dunkler Schokolade sank der systolische Druck im Mittel um 2,9 mmHg, der diastolische um 1,9 mm Hg. Mit weißer Schokolade änderte sich der Blutdruck nicht. Forscher vermuten, dass im Kakao enthaltene Polyphenole antihypertensiv wirken“. ( * 50 Gramm = ½ Tafel = 12 Stücke bedeuten die achtfache Dosis).

Auswirkung auf Cholesterin

Unter AB/www.diabetes-ratgeber.net; 17.03.2011 ist zum Thema „Cholesterin“ nachzulesen:

„Jetzt wiesen japanische Wissenschaftler um Dr. Midori Natsume nach, dass Kakao, der Hauptbestandteil von Schokolade, die Produktion des Eiweißsstoffes ApoA1 anregt. ApoA1 ist ein Hauptbestandteil des „guten“, gefäßschützenden HDL-Cholesterins. Die Produktion von ApoB dagegen, das ein Hauptbestandteil des „schlechten“, gefäßschädigenden LDL-Cholesterins ist, wird durch Kakao verringert.“ Auch hier ergeben sich Pluspunkte für dunkle Schokolade.

P.S.: Dieser Beitrag soll keine ärztlichen Diagnosen oder Behandlungen ersetzen.

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