Schwangerschaft und Mutterschaft im Jugendalter

Wie es dazu kommt, wie Eltern entgegenwirken und was sie tun können? Sexualverhalten im Jugendalter ist abhängig davon, wie Eltern mit dem Thema umgehen. Und doch kann es zu einer Schwangerschaft kommen. Wie Eltern reagieren sollten.

Je jünger die Teenager sind, desto spontaner findet der erste Sex statt. Auch ein weiterer Faktor spielt in dieser Beziehung eine Rolle: Je offener die Eltern mit dem Thema umgehen, desto schöner ist der Erstkontakt und eine Überrumpelung findet weit seltener statt.

Mädchen erleben ihren ersten Sex früher

Rund dreiviertel der Mädchen hatten bereits mit 17 Jahren ihr erstes Erlebnis gehabt. Bei 14-jährigen liegt die Zahl immerhin bei jedem zehnten Mädchen. In allen Altersstufen haben die Mädchen mehr Erfahrung als die Jungs. Heute hat ein Jugendlicher ohnehin wesentlich früher seine ersten sexuellen Erfahrungen als noch am Anfang der 1980 Jahre. Über die Hälfte der Jugendlichen erlebt das erste mal mit einem festen Partner, was gerade für Mädchen wichtig ist. Je älter sie beim ersten Geschlechtsverkehr sind, desto sorgfältiger wählen sie ihren Partner aus. Auch hier scheint das Vertrauensverhältnis zu den Eltern eine große Rolle zu spielen: Je besser die Basis ist, desto sicherer ist es, dass der erste Geschlechtspartner ein fester Partner ist.

Auch das Erlebnis als solches wird von den Teenagern als etwas Schönes erlebt, je älter sie sind und desto besser sie ihren Partner kennen (auch wenn dies bei Jungs nicht so eindeutig der Fall ist).

Verhütet wird in den meisten Fällen. 66 Prozent der Jungen und 71 Prozent der Mädchen verhüten beim ersten mal. Auch hierauf haben die Eltern Einfluss, denn wird daheim über Sex geredet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass verhütet wird fast doppelt so hoch, als ohne diese verbale Auseinandersetzung.

Wenn es doch zur Schwangerschaft kam

Unter den Jugendlichen gibt es heute noch die Irrglauben, dass beim ersten mal kaum etwas passieren kann. Viele Ideen warum das so ist schwirren in den Teenagerköpfen herum. Kommt es zu einem spontanen Sex, dann wird oftmals doch die Verhütung vergessen oder es wird geglaubt, sie sei nicht wichtig. Die Folge kann eine Schwangerschaft sein. Immerhin mehr als 6 minderjährige Mädchen von 1000 erwarten jährlich Nachwuchs. Ausreichende wissenschaftliche Studien gibt es hierüber noch nicht und so gehen die Spekulationen über die Bewältigung persönlicher Probleme bis hin zur Sehnsucht nach Liebe.

Vielfältige Probleme warten auf das Mädchen, wenn es sich entschließt, das Kind zu bekommen. Eine Ausbildung wird zeitlich schwierig, denn in Deutschland passen die gängigen Ausbildungsgänge nicht zu einer Elternschaft, wodurch die Ausbildung, wenn sie begonnen wurde, wieder abgebrochen wird. Die Väter stehen oft nicht zur Mutter und die Eltern behandeln den Teenager so, als wäre er erwachsen. Viel zu oft ist selbst der Schulabschluss gefährdet, denn die Großeltern wollen sich aus der Erziehung raushalten (was oft genug nur eine Ausrede ist).

Hinzu kommt, dass die Jugendlichen sich gerade in der Ablösungsphase befinden und daher den elterlichen Rat oft ablehnen. Dennoch sind sie in diesem Alter noch Kinder und haben teilweise auch ein solches Verhalten. Nur weil sie plötzlich ein Kind haben, heißt das nicht, dass sie auch die Verantwortung dafür tragen können.

Zu allem Übel schalten sich dann auch noch die Ämter ein. Allen voran das Jugendamt, das vorläufig die Vormundschaft über den Säugling übernehmen kann und es auch tut. Auch die Versorgung des Säuglings fällt Teenagern schwer und alleine ernähren können ihn sowohl die Mutter, als auch der Vater nicht.

Die Folge ist, dass die Teens sich ablösen wollen und nun vollkommen abhängig sind.

Wie geht es weiter?

Zunächst einmal kann im Vorfeld viel getan werden, dass es nicht soweit kommt. Eltern sollten offen über das Thema Sexualität und Verhütung sprechen. Viele Eltern haben scheu davor, doch aus welchem Grund? Schließlich ist es etwas, das jeder schon einmal gemacht hat (sonst würde es das eigene Kind nicht geben). Der Unterricht in der Schule ist viel zu abstrakt und die Realität ähnelt nicht im geringsten dem gelernten. Das Kind sollte im Idealfall genügend Vertrauen zu den Eltern haben, dass diese offen Themen wie Verhütung ansprechen können.

Ist es dann zum ersten mal gekommen, wissen es die Mütter wahrscheinlich als erstes, denn die Töchter wählen sie oft als Gesprächspartner aus. Auch hier muss offen darüber gesprochen werden. Wie war es? Warst du aufgeregt? – Nur einige Fragen, die gestellt werden können.

Kam es schließlich zur Schwangerschaft: Eltern müssen hier helfen, so gut sie können. Der Jugendliche hat noch ein langes Leben vor sich und sollte nicht ohne Schulausbildung und Beruf dastehen, denn ansonsten wird die Zukunft schwierig. Und wie soll die junge Mutter später alleine für ihr Kind sorgen, wenn es aufgrund mangelnder Bildung und fehlender Ausbildung nicht dazu in der Lage ist. Finden sie eine Lösung mit ihrem Kind, für das Kind.

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