Schwindel – oft sind seelische Beschwerden der Grund

Schwindel kann körperliche Ursachen haben. Oft sind aber auch psychische Probleme und Erkrankungen wie Ängste oder Depressionen der Auslöser.

Menschen, die an Schwindel leiden, erleben oft eine lange Odyssee von einem Arzt zum nächsten, werden von Kopf bis Fuß untersucht, um dann zu erfahren, dass es keine körperliche Ursache dafür gibt. Eine Studie der Universitätsmedizin Mainz aus dem Jahr 2009 zeigte, dass bei etwa einem Drittel der Betroffenen psychische Ursachen zugrunde liegen. Erschreckend ist dabei, dass ein Großteil dieser Patienten eine psychosomatische Erklärung und Behandlung ihrer Beschwerden ablehnte. Stattdessen nahmen sie lieber wirkungslose Medikamente oder ließen sich krankengymnastisch behandeln, selbst wenn sich der Schwindel dadurch auch über Jahre hinweg nicht besserte. Die Patienten wollten nicht als „verrückt“ dastehen, konnten nicht glauben, dass etwas, das sie klar körperlich spürten, seine Ursache in der Psyche haben konnte. Und doch ist oft der Körper nur das Sprachrohr der Seele, die dem Betroffenen mitteilen möchte, dass etwas nicht stimmt.

Ängstliche Menschen können Schwindelgefühle bekommen

Menschen, die unsicher mit sich und ihren Mitmenschen umgehen, nicht „fest mit beiden Beinen im Leben stehen“, können das von ihrem Körper durch ein Schwindelgefühl gezeigt bekommen, besonders wenn sie in eine schwierige Lebenssituation geraten oder unerklärliche verwirrende Gefühlszustände erleben. Ängstliche Menschen neigen auch dazu, ihren Körper genau zu beobachten. Das kann dazu führen, dass ein kleines vorübergehendes Gleichgewichtsproblem überbewertet wird. Die Angst, eine schlimme Krankheit zu haben, verstärkt den Schwindel dann noch mehr.

Eine schwierige Lebenssituation kann Schwindel auslösen

Jemand, der beruflich oder im Privatleben sehr belastet ist, das Gefühl hat, ständig „unter Strom“ zu stehen oder Konflikte mit nahestehenden Personen hat, kann psychisch bedingte Taumelgefühle erleben. Ebenso kann die Belastung durch Lebensereignisse wie eine Scheidung oder auch Heirat, der Tod eines Angehörigen oder der Verlust der Arbeitsstelle dem Betroffenen schon einmal den Boden unter den Füßen wegziehen, ihn ins Taumeln geraten lassen.

Traumatische Erfahrungen können zu Schwindel führen

Wer ein emotionales oder körperliches Trauma wie zum Beispiel eine Gewalterfahrung, einen Verkehrsunfall oder einen schlimmen Sturz erlebt hat, kann auch Jahre später noch belastende Schwindelgefühle bekommen, die mit diesem Ereignis in Zusammenhang stehen. Das nicht ausreichend verarbeitete Gefühl der Haltlosigkeit, des Nichts-Tun-Könnens oder der Überforderung mit der Situation kann sich in Form von Schwindel auf der körperlichen Ebene Ausdruck verschaffen.

Schwindel im Rahmen einer Phobie oder einer Panikstörung

Ein Phobiker kann ein Schwindelgefühl in einer bestimmten Situation bekommen, die auf ihn angstauslösend wirkt. Das kann eine große Menschenmenge sein oder der Anblick einer Spinne. Panikattacken können unvermutet in jeder Situation auftreten. Der Betroffene erlebt neben dem Schwindelgefühl ein heftiges und sich in kürzester Zeit rapide steigerndes Unbehagen, das mit Zittern, Herzklopfen, Atemnot, innerer Unruhe und Schwitzen einhergehen kann. Er kann dabei ein unbestimmtes Angstgefühl haben oder ganz konkret Furcht zu sterben oder verrückt zu werden. Meist dauert solch ein Panikerlebnis nur wenige Minuten.

Depressionen zeigen sich manchmal durch Schwindelgefühle

Die Betroffenen können bei einer Depression eine Art Dauerschwindel oder Benommenheit erleben. Auch andere körperlich nicht erklärbare Beschwerden wie ein Kribbeln auf der Haut oder Magen-Darm-Probleme können zusätzlich auftreten.

Welche Therapie kann bei psychisch bedingtem Schwindel helfen?

Sind körperliche Ursachen ausgeschlossen, kann eine Psychotherapie Hilfe bringen. Je nachdem, was dahinter steckt, können ein paar Sitzungen reichen oder auch eine längere Therapie nötig werden. Unterstützend können in Absprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker Heilpflanzen wie Johanniskraut oder Hopfen, homöopathische Medikamente oder Bachblüten eingesetzt werden. Auch das Erlernen eines Entspannungsverfahren wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson kann hilfreich sein, gerade wenn Ängste die Ursache des Schwindels sind. Taiji Quan und Qigong können körperlich wie psychisch stabilisierend wirken und auf energetischer Ebene Heilung anregen.

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