Senioren: Gefahrenquelle Wohnung – Probleme durch körperliche Beschwerden

Die eigene Wohnung ist gerade im Alter ein Synonym für Selbständigkeit. Aber nur selten sind sie entsprechend adaptiert.

Die eigene Wohnung ist mehr als ein Dach über dem Kopf – es ist der Ort, der Geborgenheit und Sicherheit bietet. Gerade im Alter wird dies vermehrt bewusst – da sind die eigenen vier Wände ein Synonym für Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Gleichzeitig wird sie zum zentralen Lebensraum, da sich der Alltag mehr als in den Jahren zuvor hier abspielt. Werden im frühen und mittleren Erwachsenenalter berufs- und freizeitbezogene Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wände ausgeübt, reduziert sich das mit zunehmendem Alter eben auf ein Mindestmaß – und zwar aus sozialen, körperlichen und psychischen Gründen.

Probleme durch körperliche Beschwerden

So fällt die Erwerbstätigkeit weg, das soziale Umfeld verändert sich und körperliche Beschwerden erschweren das Verlassen von Haus oder Wohnung. Körperliche Funktionsstörungen führen aber auch innerhalb der eigenen vier Wände zu Problemen – die Liste derselben ist lang: Alterssichtigkeit, Linsentrübung, ein eingeschränktes Gesichtsfeld, die Erhöhung der Dunkeladaption oder der Kontrastwahrnehmung sind nur einige davon. Aber auch eine verlängerte Reaktionszeit, um akustische Eindrücke zu verarbeiten, Ohrgeräusche, die Abnahme der Gedächtnisleistung, degenerative Erkrankungen der Gelenke, Erkrankungen der Knochen, eine Verringerung der motorischen Präzision können das Wohnen erschweren. Etwa, indem plötzlich das Bad in der Wanne unmöglich wird oder Stufen in den Keller ein unüberwindbares Hindernis darstellen.

Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Spannend ist dabei, dass ältere Menschen dies jedoch nur selten als Problem ansehen, da sie es gelernt haben, mit diesen Mängeln zu leben. Dabei würden oft kleine Maßnahmen ausreichen, um die Wohnräume nicht nur emotional, sondern auch in der Praxis wieder zu einem Ort der Geborgenheit werden zu lassen. Rutschfeste Fliesen in Bad und WC, entsprechende Bodenbeläge in den anderen Räumen, eine gute, blendungsfreie Beleuchtung und ausreichend Steckdosen sind nur einige Maßnahmen – und kommen im Prinzip allen Generationen zugute. Denn ein Kabelsalat beispielsweise kann auch für Kinder oder fitte Erwachsene zur Stolperfalle werden.

Im Idealfall sollte also bereits bei der Planung des eigenen Wohntraums an die Alltags- und Altersgerechtigkeit gedacht werden – aber auch vor nachträglichen Adaptierungsmaßnahmen sollte die Scheu abgelegt werden.

Technik gibt Sicherheit

Doch nicht immer sind es bauliche Maßnahmen, die Wohnen im Alter bequem und sicher machen – auch die Technik trägt nicht unwesentlich dazu bei. So können Beleuchtung, Jalousien oder Heizung mittels Computer, Stimme oder Handy gesteuert werden, Herde schalten sich von selbst ab und Computer erinnern an diverse Aufgaben. Die moderne Telekommunikation macht es mittlerweile bereits auch möglich, dass Ärzte Puls, Blutdruck der sonstige Werte von Ferne überwachen und bei Problemen rasch eingreifen können. Ob allerdings der in Japan bereits am Markt befindliche Pflegeroboter, der den Blutdruck etc. misst und Medikamente verteilt, ein erstrebenswerter Mitbewohner ist, ist fraglich.

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