Skoliose – Fragen und Antworten zum Thema Wirbelsäulenverkrümmung

Was ist Skoliose? Wie stellt man sie fest und was passiert bei einer OP? Diese Fragen und mehr beantwortet der folgende Artikel.

Rückenschmerzen hat wohl jeder schon einmal in seinem Leben gehabt. Die Gründe können vielfältig sein. Eine Ursache für den ungeliebten Schmerz im Rückrat kann eine Verkrümmung der Wirbelsäule sein.

Was ist Skoliose?

Bei einer Skoliose handelt es sich um eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule, wobei auch die einzelnen Wirbelkörper verdreht sein können. Deutschlandweit sollen 400 000 Menschen von einer Skoliose betroffen sein. Häufig handelt es sich nur um leichte Verkrümmungen, die nur selten Schmerzen auslösen. Statistisch gesehen erkranken viermal mehr Mädchen als Jungen an der Skoliose, die zu 90 Prozent während der Pubertät auftritt.

Wie stellt man Skoliose fest?

Es gibt einige äußerlich sichtbare Symptome, an denen eine skoliotische Verbiegung des Rückrats erkennbar ist. Herausstehende und ungleich hohe Schultern, ungleich hohe Hüften, oder etwa eine schräge Kopfhaltung können Hinweise auf eine Verkrümmung sein.

Aufklärung über eine eventuelle Erkrankung kann auch der so genannte Adam’s Vorneigetest bringen. Dazu muss sich der Patient mit gestreckten Beinen und locker hängenden Armen nach vorne beugen. Sollten sich in dieser Haltung deutliche Niveauunterschiede im Rückenbereich erkennen lassen, ist eine Skoliose nicht unwahrscheinlich. Besteht ein Verdacht auf eine Skoliose, sollte aber in jedem Fall ein Orthopäde zu Rate gezogen werden. Ein Röntgenbild bringt vollständige Aufklärung.

Gibt es unterschiedliche Arten der Wirbelsäulenverkrümmung?

Ja. Es gibt mehrere unterschiedliche Arten der Skoliose. Die am häufigsten vorkommende ist die so genannte idiopathische Skoliose. An ihr erkranken rund 80 Prozent der Patienten. Bei ihr ist die Ursache unbekannt. Sie tritt meist während der Pubertät auf. Die neuromuskulär bedingte Skoliose hat ihre Ursache in einer muskulären Vorerkrankung. Die dritte Art ist die so genannte kongenitale Skoliose, die angeboren ist. Sie ist die seltenste Skolioseart.

Außer diesen genannten Arten gibt es noch die so genannte degenerative Skoliose, an der ausschließlich ältere Menschen erkranken. Sie ist eine Folge von Bandscheibenverschleiß und betrifft in den meisten Fällen nur die Lendenwirbelsäule.

Muss man bei Skoliose immer operiert werden?

Nein. Es kommt immer auf die Krümmung an. Die Krümmung wird immer in Gradzahlen angegeben. So gibt es Richtwerte, ab denen eine Operation nötig ist und wann zu einer konservativen Behandlung geraten wird.

Bei leichten Skoliosen zwischen 20 und 25 Grad wird von den Ärzten Krankengymnastik verschrieben. Ab 25 Grad sollte über eine Korsetttherapie nachgedacht werden. Liegt eine schwere Skoliose (ab 60 Grad) vor, kann es zu Nervenausfällen kommen. Ab solchen hohen Krümmungsgraden sollten mehrere Ärzte zu Rate gezogen werden und es sollte gründlich über eine mögliche Operation nachgedacht werden.

Was wird bei einer Operation gemacht?

Während einer Skoliose-OP wird der verkrümmte Teil der Wirbelsäule mittels Stäben und Schrauben (beispielsweise aus Titan) aufgerichtet und fixiert. Das Metall bleibt in der Regel ein Leben lang im Körper. Der operierte Teil der Wirbelsäule ist nie wieder bewegbar. Auch Wachstum ist an der versteiften Stelle nicht mehr möglich.

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