Spontan frei Reden – Wie geht die 5 schritt lesemethode

Vor Gruppen spontan frei reden zu können ist heute für den beruflichen und privaten Erfolg wichtiger denn je – und erlernbar.

Eine gute Stegreifrede ist keine Glückssache. Sie basiert vielmehr auf einem einfachen, erlernbaren Prinzip. Im Gegensatz zur vorbereiteten hat der Redner bei der Stegreifrede keine Möglichkeit, diese vorher einzustudieren, denn er erfährt das Thema, zu dem er Rede und Antwort stehen wird, erst unmittelbar davor. Trotzdem kann man sich auch auf Stegreifreden vorbereiten.

Die Fünf-Schritt-Lesemethode

Die Vorbereitung auf eine Stegreifrede zielt weniger auf den Inhalt, sondern vielmehr auf die generelle Einstellung zu der Redesituation. Zunächst geht es darum, die Situation als Chance zu sehen, als Chance, für sein Produkt oder seine Dienstleistung oder einfach um Verständnis zu werben, als Chance, Familie und Freunde von etwas zu überzeugen oder zu etwas zu inspirieren.

Die folgenden fünf Schritte können, ja sollten sogar in jedem Gespräch geübt werden, damit sie in Fleisch und Blut übergehen und dann als abrufbare Fähigkeit zur Verfügung stehen. Jeder dieser fünf Schritte ist für sich genommen einfach und wohlbekannt. Vielleicht gerade deshalb wird ihre Bedeutung aber oft unterschätzt. Die Fünf-Schritt-Methode, das heißt erstens, richtig zuzuhören, zweitens, mit dem Reden zunächst innezuhalten, um sich, drittens, zuerst zu vergewissern, dass man die Frage oder das Thema verstanden hat, viertens, erst anschließend seinen Redebeitrag zu leisten und fünftens, zu einem wirkungsvollen Schluss zu kommen.

1. Hören Sie zunächst nur aufmerksam zu

Effektive Redner habe eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Üben Sie sich darin, gut zuzuhören. Richtig zuzuhören ist das Fundament jeder Stegreifrede. Nur wer weiß, worum es in der Unterhaltung gerade geht, kann einen wirkungsvollen Beitrag leisten. Das klingt logisch, wird in der Praxis aber oft ignoriert.

2. Vor dem Reden innehalten

Widerstehen Sie, mit den eigenen Gedanken dazwischen zu plauzen. Warten Sie, bis der Gesprächspartner seinen Redeteil beendet hat. Fällt Ihnen das schwer, hilft vielleicht der Gedanke daran, vor dem Reden dreimal tief Luft zu holen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, was gerade gesagt wurde. Das hat gleich drei Vorteile: Ihre Gesprächspartner werden eher geneigt sein, Sie zu respektieren und auch Ihnen dann zuzuhören. Sie können etwas von dem Gesagten in ihre Rede einbauen und kommen so vielleicht zu einer guten Redeeinleitung. Sie erhöhen Ihre Chance, tatsächlich zum Thema zu sprechen und die gestellte Frage zu beantworten.

3. Beseitigen Sie gegebenenfalls nun Ihre Missverständnisse

Haben Sie die Frage verstanden? Es gehört freilich auch etwas Übung dazu, richtig Fragen zu stellen. Oft werden sie im Eifer des Gefechts nicht eindeutig formuliert. Haben Sie den Mut nachzufragen. Die Unsicherheit überträgt sich sonst womöglich auf Ihre Rede und beschädigt Ihre Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft.

4. Sagen Sie nun, was Sie zu sagen haben

Gehen Sie verantwortungsvoll mit der Zeit der Zuhörer um. Im einfachsten Fall haben Sie Ihre Rede mit dem Wiederholen der Frage oder des Themas bereits eingeleitet. Sagen Sie nun, was Sie mitteilen möchten – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Stegreifreden von ein bis drei Minuten Dauer werden heute als angemessen empfunden. Der Redeanfänger ist aber oft entweder schon nach wenigen Sekunden verstummt oder verfällt in einen endlosen Wortschwall. Last, but not least deshalb Punkt 5.

5. Kommen Sie zu einem wirkungsvollen Schluss

Den Schluss Ihrer Rede werden die Zuhörer im Gedächtnis behalten. Deshalb sollte er möglichst wirkungsvoll sein und Ihrem Redeziel dienen. Der Redehauptteil führt zu diesem Schluss hin, bereitet ihn vor. Beenden Sie Ihre Rede, widerstehen Sie, länger auf den Argumenten herumzureiten, betonen Sie stattdessen die Hauptaussage, lächeln und halten Sie wenn möglich den Blickkontakt mit den Zuhörern.

Die spontane freie Rede beständig üben

Jede Gesprächssituation ist eine Chance, diese Fünf-Schritt-Methode zu üben. Eine weiterführende Trainingsmöglichkeit ist in Deutschland die sehr preiswerte Mitgliedschaft in einem der mehr als 50 deutsch- und mehrsprachigen Toastmaster-Klubs. Diese Rhetorikklubs veranstalten auch regelmäßig klubinterne, regionale und überregionale Stegreifredenwettbewerbe.

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