Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, hat sich Süßholz bis nach China ausgebreitet und wurde dort eines der Basismittel der chinesischen Heilkunst.

In Stangen, geraspelt, gemahlen oder als Tee sind die Wurzeln der rötlich blühend Süßholzpflanze im Handel erhältlich. Sie sind etwa 50 mal süßer als Rohrzucker. Für die weitere Verarbeitung werden sie, direkt nach der Ernte im Spätherbst, in der Sonne getrocknet und anschließend gekocht. Der daraus gewonnene Sud wird für die Heilkunde hauptsächlich zu Tinkturen und Tabletten verarbeitet. Der eingedickte Süßholzsaft ist auch Grundlagen für die Herstellung von Lakritze. Die Wurzeln können getrocknet gekaut werden und entwickeln dabei einen Geschmack, der an Anis erinnert.

Die Heilkraft von Süßholz

Süßholz gehört zu den Pflanzen, deren Wirkung und Heilkraft auch in Deutschland als erwiesen gilt. An der Universität Würzburg teilte der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzekunde“ mit, dass Süßholz zur Arzneipflanze des Jahres 2012 gekürt wurde.

In der Forschung sind bereits rund 400 Wirkstoffe der Wurzel bekannt, darunter Glycyrrhizin, Flavonoide und Cumarine. Saponine erhöhen die Schleimhautproduktion in den Bronchien und fördern das Abhusten. Sie hemmen das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen und können deshalb wirkungsvoll bei grippalen Infekten mit Husten und Heiserkeit eingesetzt werden.

Süßholz hilft bei Reizmagen, Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden und verhindert somit auch die Entstehung von Magengeschwüren. Eine Besserung bei bestehenden Geschwüren konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Jedoch Völlegefühl und Blähungen lassen sich mit ihrer Hilfe beseitigen.

Durch die antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkstoffe, kann die Süßholztinktur zur Linderung bei Hämorrhoiden, Sonnenbrand, juckenden Hautreizungen und Insektenstichen, äußerlich angewendet werden.

Fälle, bei denen auf Konsum von Süßholz verzichtet werden sollte:

Bei hohem Blutdruck, Herzschwäche, schweren Leber- oder Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen und bei Osteoporose, sollte weder Süßholz noch Lakritze eingenommen werden. Der Verzehr kann in diesen Fällen zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte darauf verzichtet werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten und Süßholz, ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erforderlich, da die Wirkstoffe der Süßholzwurzeln die Wirkung von Medikamenten negativ beeinflussen können.

Einige der Wirkstoffe greifen auch in den hormonellen Haushalt des Körpers ein. Es kann deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass ein regelmäßiger Genuss von Süßholzprodukten einen negativen Einfluss auf die männliche Potenz nehmen. Generell gilt, dass Süßholz nicht über einen längeren Zeitraum – höchstens 4 bis 6 Wochen – eingenommen werden sollte.

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