Swapping – Tauschpartys für Designermode

Wer trotz knapper Finanzen nicht auf Designerkleidung verzichten mag, tauscht auf Swapping-Partys seine Modestücke gegen andere anstatt sie zu kaufen.

Große Marken kommen nie aus der Mode. Peaches Geldof und Miley Cyrus machen es mit ihren Vintage-Looks vor: Edle Second Hand-Kleidung kombiniert mit den Cheap and Chic-Linien großer Marken liegen im Trend. Wem das aber gerade angesichts der Wirtschaftskrise noch zu teuer ist, muss sich keine Sorgen machen. Denn „gebraucht“ ist mehr denn je wieder in und die Kleiderstangen der Markenenthusiasten können dank sogenannter Swapping-Partys auch in Krisenzeiten modisch wieder mithalten. Schließlich kann man seine Garderobe auf diesen Tausch-Events stetig erneuern, ohne etwas dafür zu bezahlen.

Designerware recyclen statt kaufen

Swapping ist wie so viele Hypes über den großen Teich zu uns herüber geschwappt. Private und offiziell veranstaltete Tausch-Partys in den USA ebenso wie nun auch in Europa sollen stilvoll die Krisen in den Kleiderschränken bewältigen. Seitdem sogar Kleidung aus der letzten Saison nicht mehr als unfein gilt, sind nun auch mehrere Jahre alte Kollektionen wieder hip. Denn die Wirtschaftskrise zeigt sich seit zwei Jahren in ihrer vollsten Blüte. Das haben nicht nur die großen Marken erkannt, die ihre teuren Kollektionen nur noch müßig und in kleinerer Stückzahl loswerden. Auch die modebewussten Fashionistas werden als Recessionistas neugeboren. Die Rezession im Auge kaufen Letztere nicht mehr jeden Fummel neu, sondern öffnen ihre gut sortierten Schränke für Second Hand-Kleidung und zeigen damit den Fashionbloggern und -redakteuren zufolge Modebewusstsein.

Swapping ist Trend

In Zeiten, in denen die „Kleider machen Leute“-Regel sich durch alle sozialen Schichten walkt, ist der etwas andersartige Konsum Swapping vor allem ein Szene- und Shopping-Kult. Die Gegenbewegung zum leeren Geldbeutel hat sogar Stars und Models wie Lindsey Lohan oder Naomi Campbell erfasst, die bereits auf Swapping-Partys gesichtet worden sein sollen. Es gilt als in, sich gerade in Zeiten der Rezession dem Konsum nicht zu unterwerfen und dem sonstigen und für das soziale Leben wichtigen Lifestyle nicht von der teuren Mode erdrücken zu lassen. Angesichts von Klimawechsel und Umweltbewusstsein setzt sich zudem der Sinn für Nachhaltigkeit immer mehr durch – eben auch in der Mode.

Tauschen auf offiziellen Events

Bei großen Swapping-Partys tauschen die meist weiblichen Teilnehmerinnen ihre natürlich gut erhaltenen oder ungetragenen Kleidungsstücke in eine des jeweiligen Events angepasste Währung um. Mit dieser kann man während der Swapping-Party an den Flohmarkt ähnlichen Tischen neue Liebliengsstücke erwerben. Dabei haben alle Kleidungsstücke und Accessoires einen Höchstwert. Wer im Tauschrausch zusätzlichen Währungs-Bedarf hat, kann weitere in Form von Bargeld dazu kaufen. Alle Teile, die am Ende des Events keinen Abnehmer finden, werden entweder an Bedürftige gespendet, an Second Hand-Läden weiter verkauft oder wieder mitgenommen. Je nach Veranstaltung wird das unterschiedlich gehandhabt.

Tauschen im privaten Rahmen

Auch in den eigenen vier Wänden stoßen private Swapping-Partys unter Freunden, Bekannten und Kollegen auf immer größeres Interesse. Frei nach dem Motto „Tausche meins gegen deins“ wechselt gleichwertige Designermode den Besitzer. Unbekannt ist das Phänomen allerdings nicht. Frauen wissen, wovon die Rede ist. Bereits modebewusste Teenager misten ihren Kleiderschrank aus und verschenken die Stücke an ihre Freundinnen oder Schwestern oder tauschen das eine Teil gegen das andere. Und auch während der großen Wirtschaftskrise in den 1980erJahren tauschten Fashion Victims mit ihren Freundinnen Kleidung, um der damaligen Krise zu trotzen. Die heutigen Swapping-Partys sind allerdings im etwas stilvolleren Rahmen. Man wühlt nicht mehr auf dem Boden sitzend im Kleiderschrank. Heute dudelt Lounge-, House- oder Jazzmusik im Hintergrund und zwischen den regen Tauschaktionen werden Häppchen ausgeteilt und Sekt eingeschenkt.

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