Tipps für die Verlagssuche

Professionelles Einreichen von Manuskripten. Einen Verlag zu finden ist meist eine langwierige und mühselige Angelegenheit. Es gibt aber einige Richtlinien, um die Chancen zu erhöhen.

Viele Neo-Autoren glauben, dass mit der Fertigstellung ihres Buchprojektes die eigentliche Arbeit beendet sei. Tatsächlich beginnt diese nun erst, denn jetzt heißt es, das Manuskript bei einem Verlag oder bei einem Schreibwettbewerb einzureichen. Schließlich wollen die wenigsten nur für die Schublade schreiben. Ähnlich wie bei einer Bewerbung gibt es auch hier formale Richtlinien.

Äußere Form

Im Computerzeitalter wird von einem Lektor eine ordentliche Form erwartet. Manuskripte handschriftlich oder als schlechte Kopien einzureichen, schafft einen schlechten Start. Der Lektor oder Wettbewerbsleiter könnte den Eindruck bekommen, dass es dem Autor nicht die Zeit Wert war, den Text ordentlich zu gestalten und er kein ernsthaftes Interesse hat, einen Verlag zu finden oder an einem Wettbewerb teilzunehmen.

Leserlichkeit

Eines der wichtigsten Kriterien ist die Leserlichkeit. Keine mit Hand beschriebenen Zetteln, keine Computerausdrucke mit kitzekleinem Buchstabenmeer. Im Idealfall ist der Text als Manuskriptseite formatiert, die dreißig Zeilen zu je sechzig Anschlägen umfasst. Exotische Schriften sind nicht gefragt, mit Arial oder Times New Roman ist man immer gut beraten. Die Schriftgröße sollte nicht kleiner als 12 Punkt sein, um die Augen des Lektors nicht zusätzlich anzustrengen. Ein breiter Zeilenabstand sorgt ebenfalls für angenehmes Lesen. Breite Ränder links und rechts geben dem Lektor die Möglichkeit, Anmerkungen zum Text zu schreiben.

Ordnung muss sein

Lose Blätter zu verschicken ist tabu. Ideal sind Heftstreifen oder Schnellhefter, in die alle Blätter ordentlich eingeordnet werden. Diese sollen links einen Rand haben, der breit genug ist, damit der Text, auch wenn die Blätter eingeheftet sind, gut lesbar ist. Jedes Blatt sollte mit Namen und Anschrift des Verfassers und dem Copyright-Zeichen versehen sein.

Vorarbeit

Bevor ein Verlag angeschrieben wird, sollte sich der Autor über dessen Verlagsprogramm informieren und die zuständige Ansprechperson herausfinden. Das ist in Zeiten des Internets, wo nahezu jeder Verlag mit einer Website vertreten ist, kein großer Aufwand. Es macht nicht nur einen inkompetenten Eindruck, einem Verlag ein Manuskript anzubieten, das überhaupt nicht in sein Programm passt – es sind auch alle Mühen und Kosten des Autors von vornherein umsonst.

Die Kosten für den Ausdruck und den Versand kompletter Manuskripte kann sich ein Autor beim Erstkontakt mit einem Verlag sparen. Lektoren erwarten ein kurzes Exposé, in dem das Buchprojekt umrissen wird und eine etwa dreißigseitige Textprobe, die einen ersten Eindruck von Schreibstil und Aufbau vermittelt. Trifft beides auf Interesse, wird der Autor in der Regel via E-Mail gebeten, das komplette Manuskript nachzusenden.

Das Exposé

Hier sollte der Arbeitstitel, der tatsächliche Manuskriptumfang (Zeichen) und der Inhalt stehen. Wissenswerte Informationen wie der Regionalbezug, Kurzbiografien der Haupt- und Nebenfiguren sowie mögliche Zielgruppen können kurz umrissen werden, sofern sie für das Textprojekt wesentlich sind.

Die Autorenbiografie

In der Kürze liegt auch hier die Würze: Fakts und relevante Informationen über den Autor und frühere Werke vermitteln dem Lektor einen ersten Eindruck über die Person, deren Text er in Händen hält. Eine Kurzbio sollte ein aktuelles Foto, alle wichtigen Daten wie Name, Adresse, Telefon, E-Mail und – falls vorhanden – die Websiteadresse beinhalten. Der Ausbildungs- und der Berufsweg werden kurz und bündig aufgelistet.

Von Eigenlob und Schönfärberei ist ebenso Abstand zu nehmen wie von besonders originellen oder persönlichen Ausführungen. Diese lösen in der Regel eher aggressive Verstimmung denn verstärktes Interesse beim Lektor aus. Ob ein Manuskript für einen Verlag von Interesse ist oder nicht, wird letztlich von der beigelegten Textprobe abhängen. Je besser diese gestaltet ist, umso lieber wird sie der Lektor in die Hand nehmen.

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