Umweltfreundlich Wäsche waschen spart Schadstoffe und Geld

Bei den konventionellen ist das Kompaktwaschmittel am umweltfreundlichsten. Bio-Waschmittel ist besser als Waschnüsse und den Trockner lässt man besser aus.

Man stelle sich 1.900 Flugzeuge vor, sagen wir mal Boeings. Zusammen brächten sie ganz schön was auf die Waage, ungefähr etwa 638.000 Tonnen. Genauso viel Waschmittel wird jährlich in Deutschland verbraucht. Da laufen die Kläranlagen auf Hochtouren.

Tenside, Füllstoffe und optische Aufheller belasten Umwelt

In den letzten Jahren hat sich schon einiges auf dem Waschmittelmarkt zugunsten der Umwelt getan. 1980 gab es die Phosphathöchstmengenverordnung. Seitdem gibt es praktisch keine Phosphate mehr in Haushaltswaschmitteln. Auch bei den Tensiden gab es Fortschritte. Heute müssen sie alle zu mindestens 90 Prozent abbaubar sein.

Doch ein Teil der Tenside gelangt über Klärschlämme auf die Felder und mobilisiert im Boden gebundene Pestizide, die somit wieder ins Grundwasser geraten. Ein anderer Teil der Tenside bleibt in der Kanalisation hängen und wird später mit starkem Regen direkt in Gewässer gespült, wo sie Wasserorganismen schädigen.

Auch Natriumcarbonat schädigt Fische. Es wird in Großpackungen als Füllstoff eingesetzt. Nicht nur Menschen, die zur Darmspiegelung müssen, finden Natriumsulfat, das als Glaubersalz bekannt ist, lästig. Auch der Natur schmeckt es nicht. Es ist ebensowenig wie Natriumcarbonat abbaubar und führt zur Versalzung von Gewässern. Auch optische Aufheller, die weiße Wäsche weißer machen sollen, sind nicht abbaubar.

Umweltbundesamt empfiehlt Kompaktwaschmittel und die richtige Dosierung

Jeder Waschvorgang stellt eine Umweltbelastung dar, allein schon wegen des hohen Energieaufwandes. So kommt es besonders auf das Waschverhalten an, um Schadensminimierung zu betreiben. Diese beginnt mit der richtigen Dosierung der Waschmittel. Diesbezüglich sollte man sich an die Herstellerhinweise halten und die Menge an pH-Wert und Verschmutzungsgrad angleichen. Dabei ist anzumerken, dass man in Privathaushalten meist von einer leichten Verschmutzung ausgehen kann, wenn man nicht gerade als Schornsteinfeger arbeitet.

Unter den konventionellen Waschmitteln ist laut Umweltbundesamt das Baukastenwaschmittel das ökologisch sinnvollste. Ein Basiswaschmittel kann hier nach Bedarf mit Enthärter und Bleichmittel verstärkt werden, die so nicht überflüssiger Weise bei jedem Waschgang mitfahren. An zweite Stelle unter den konventionellen setzt das Bundesamt die Kompaktwaschmittel als Pulver oder als Tab. Sie verzichten auf Füllstoffe und können somit niedriger dosiert werden.

Color- und Buntwaschmittel enthalten farbschützende Substanzen, verzichten aber im Gegensatz zu den Vollwaschmitteln auf schädliche Bleichmittel, optische Aufheller oder andere Mittel gegen den sogenannten Grauschleier. Somit sollte man sie bei Buntwäsche den Vollwaschmitteln vorziehen. Flüssigwaschmittel werden vom Bundesamt auf den letzten Platz verwiesen, da sie einen besonders hohen Tensidgehalt aufweisen. Aus demselben Grund wird von konventionellen Weichspülern abgeraten.

Bio-Waschmittel sind besser als Waschnüsse

Bio-Waschmittel basieren auf pflanzlichen und mineralischen Rohstoffen, die wieder zu Wasser, Kohlenstoff und Mineralien zerfallen und biologisch abbaubar sind. Sie beinhalten weder Bleiche noch optische Aufheller. Tenside werden hier aus Kokos- oder Zuckerextrakten gemacht.

Waschnüsse bieten keine wirkliche Alternative. Sowohl Öko Test als auch Stiftung Warentest bescheinigen ihnen mangelhafte Waschkraftt. Für synthetische Fasern der Industrieländer sind sie nicht geeignet. Der Wascheffekt unterscheidet sich nicht von dem heißen Wassers. Stiftung Warentest schreibt außerdem, dass die waschaktiven Substanzen der Nuss ebenso in Kläranlagen umgesetzt werden müssten und die Umwelt keinerlei Vorteile davon hätte. Dass es Waschmittel auf Waschnussbasis gibt, ist zwar schön, aber unnötig.

Waschmaschine voll beladen und auf Wäschetrockner verzichten

Besonders umweltfreundlich ist es, die Maschine nur bei vollbeladener Trommel laufen zu lassen. Kochwäsche ist in Privathaushalten außer bei ansteckenden Krankheiten nicht notwendig. Hartnäckige Flecken kann man vor dem Waschen mit Gallseife behandeln und bei heutiger Effektivität der Waschmittel ist eine Vorwäsche gar nicht mehr nötig.

Aber was am meisten Energie und Geld spart, ist der Verzicht auf einen Wäschetrockner. Er ist ein wahrer Energiefresser. Das Öko-Institut Freiburg hat errechnet, dass ein Durchschnittshaushalt in Deutschland im Jahr 113 Euro fürs Waschen bezahlt. Achtet man auf die richtige Dosierung, wäscht nur vollbeladene Waschladungen und lässt die Wäsche an der Luft trocknen, zahlt man nur 39 Euro im Jahr. Weniger ist oft mehr.

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