Vaginale Pilzinfektion in der Schwangerschaft

Wie beuge ich vor und behandele ich eine vaginale Pilzinfektion in der Schwangerschaft? Kann diese für das Ungeborene auch gefährlich werden?

Während der Schwangerschaft infizieren sich 20 – 30 Prozent der Schwangeren mit einem Pilz im Vaginalbereich. Die erhöhte Anfälligkeit für den Hefepilz Candida albicans hängt mit der erhöhten Östrogenkonzentration und dem etwas schwächeren Imunsystems während der Schwangerschaft zusammen. Der Pilz sollte unbedingt behandelt werden, nicht nur, weil er unangenehme Beschwerden verursacht, sondern vor allem, da er auf das Ungeborene übertragen werden kann, falls eine akute Infektion während der Geburt besteht. Außerdem kann es durch die Pilzinfektion leichter zu weiteren Infektionen kommen, die durchaus eine Gefahr für die Schwangerschaft bedeuten können.

Welche Symptome weisen auf eine vaginale Pilzinfektion hin?

Typische Symptome, die auf eine vaginale Pilzinfektion hinweisen, sind Juckreiz und Brennen im Vaginalbereich. Häufig treten im Intimbereich Rötungen und Schwellungen der kleinen Schamlippen auf. Beim Geschlechtsverkehr kann es zu Schmerzen kommen. Ein ziemlich eindeutiges Zeichen ist krümeliger gelblich-weißer Ausfluss, der meistens übel riecht. Manchmal verläuft eine Pilzinfektion auch symptomlos. Ob eine Pilzinfektion vorliegt, kann durch einen Gynäkologen mit Hilfe eines Abstrichs festgestellt werden.

Wodurch kommt es zur Pilzinfektion?

Über die Entstehung von Pilzinfektionen im Vaginalbereich existieren einige Mythen, die sogar unter Gynäkologen verbreitet sind, zum Beispiel, dass man sich diese Pilze leicht im Schwimmbad einfangen kann, weswegen Schwangeren gar nicht selten geraten wird, während der Schwangerschaft besser nicht schwimmen zu gehen oder dass man sich beim Geschlechtsverkehr über den Partner infiziert. Dabei bietet der Penis des Mannes keine guten Bedingungen für die Vermehrung von Pilzen, da er hierfür zu trocken ist. Der Partner muss daher nicht, wie häufig empfohlen, mitbehandelt werden. Jedoch stellt der Geschlechtsverkehr tatsächlich eine häufige Infektionsquelle dar, weil dadurch Candida aus der Stuhlflora der Frau in die Scheide gelangen kann. Auch nach dem Toilettengang besteht die Gefahr einer Infektion.

Wie muss die Infektion behandelt werden?

Meistens wird Hilfe einer Salbe und Vaginaltabletten oder -zäpfchen behandelt. Medikamente gegen Scheidenpilz mit den Wirkstoffen Clotrimazol oder Nystatin dürfen während der Schwangerschaft zur Behandlung eingesetzt werden. Je nach Präparat sollte die Behandlung drei bis sechs Tage lang erfolgen. Die Salbe zum Eincremen des Intimbereichs kann ruhig etwas länger angewendet werden.

Wie kann man vorbeugen?

Grundsätzlich sollte nach dem Toilettengang darauf geachtet werden, immer von vorne nach hinten zu wischen, niemals umgekehrt. Pflege des Intimbereichs ist wichtig, jedoch sollte diese nicht übertrieben werden, da zu häufige Reinigung vor allem mit aggressiven Seifen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen und zerstören kann, wodurch Pilzinfektionen begünstigt werden. Für die Pflege des Intimbereichs gibt es spezielle, in der Apotheke erhältliche Mittel, die den Säureschutzmantel der Haut im Intimbereich nicht angreifen und sogar eine ausgeglichene Scheidenflora sorgen.

Weiterhin raten Gynäkologen dazu, Baumwollunterwäsche zu tragen, die man bei 60°C oder besser noch bei Temperaturen von 90°C waschen kann, da synthetische Unterwäsche, aber auch Slipeinlagen meistens einen Feuchtigkeitsstau verursachen, wodurch es wieder zu einer Pilzinfektion kommen kann. Zu einem Feuchtigkeitsstau kann es auch durch zu enge Kleidung kommen. Außerdem sollte täglich die Unterwäsche gewechselt werden. Oft wird zur Vorbeugung einer Pilzinfektion auch zu einer zuckerfreien Ernährung geraten. Allerdings konnte die verbeugende Wirkung einer zuckerfreien Diät bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.

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