Vielfalt Reis – Reissorten nach Anbau-Typ und nach Reisfarben

Reis ist das wichtigste Nahrungsmittel der Welt. Obwohl ein Gewächs der wärmeren Zonen, ist Reis auch in heimischen Supermärkten allgegenwärtig. Was verbirg.

Der Reis , Oryza Sativa L., (engl.: rice; ital.: Riso; franz.: Riz; schweiz.: Rys; span: arroz; russ.: ris; niederl.: rijst; jap.: Kome; indon.: Nasi; türk.: Pirinc;; indisch Vrihi; kenia.: Wali; mandarin: mi) ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Weltwirtschaft, für einen Teil der Weltbevölkerung oftmals die einzige Nahrungsquelle. Das zur Familie der Gräser (Gramineae) gehörenden Gewächs hat vermutlich seine Heimat im tropischen Südasien, obwohl Wildreis-Sorten auch in Afrika und Amerika vorkommen. Die Gatttung Oryza zählt zwar 7.000 Arten, am weitesten verbreitet ist jedoch der Kulturreis (Oryza sativa) aus Südostasien.

Reis wird nach verschiedensten Aspekten sortiert und benannt, beispielweise danach, wie er angebaut wird. Zumeist werden drei Grundformen unterschieden: Bergreis (upland rice), Sumpfreis und Flutreis (floating rice).

Reisanbau – Bergreis

Die Bergreissorten sind sehr schnellwüchsig, gedeihen in Höhen bis zu 2.300 Metern und benötigen keine künstliche Bewässerung. Der größte Teil der Anbaugebiete liegt in Afrika oder Südamerika (Argentinien, Paraguay, Brasilien). Die Erträge schwanken stark, da sie von der Witterung abhängig sind.

Reisanbau – Sumpfreis

Der Sumpfreis wird traditionell in Asien angebaut. Angepflanzt wird er zumeist durch das Aussetzen von Jungpflanzen, eine arbeitsaufwendige Methode, die jedoch hohe Erträge verspricht. Sumpfreis ist die einzige Getreidepflanze, die über viele Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte, in Monokultur angebaut werden kann, ohne dass der Boden Schaden nimmt – ausreichende Düngung ist jedoch nötig.

Reisanbau – Wasserreis/Tiefwasserreis/Flutreis (floating rice)

Reis ist auch das einzige Getreide, das Überschwemmungen überstehen kann, infolgedessen wird er nicht nur in Sumpfregionen, sondern sogar unter Wasser angebaut. Der Tiefwasserreis wird vor allem in den ausgedehnten Überschwemmungsgebieten der indischen Flüsse Ganges, Brahmaputra und Irravadi kultiviert. Zwar benötigt die Pflanze acht bis neun Monate zur Reife, dafür verfügt sie jedoch über die Fähigkeit, an einem Tag bis zu 20 Zentimeter zu wachsen. Zweck des Wachstums ist es, die Rispen bei ansteigendem Hochwasser über Wasser zu halten. Insgesamt werden Halmlängen von 5 bis 7 Metern erreicht. Die Ernte erfolgt dann auf dem Wasser mittels Booten.

Reisfarben

Mittlerweile fast jedem geläufig, Reis muss nicht weiß sein, er kann sogar ganz schön bunt daherkommen, beispielsweise grün, rot oder braun, es gibt ihn auch als Reismix zu kaufen.

Reisfarben – Weißer Reis

Beim weißen Reis handelt es sich um zuerst enthülsten, dann geschliffenen und danach polierten Rundkornreis. Durch dieses Verfahren sind sowohl Samenschale als Silberhäutchen entfernt, daher enthält weißer Reis fast nur Kohlenhydrate, da fast alle Ballaststoffe und Eiweiße entfernt wurden. Für die Dauerernährung ist er nicht geeignet, er wird sogar als Verursacher der in Ostasien weit verbreiteten B1 Mangelerkrankung Beri Beri angesehen. Aus diesem Grund darf in Ostasien nur noch unpolierter Reis in den Handel gelangen. Das Plus des weißen Reis ist seine ausgesprochene Lagerhaltungsdauer.

Reisfarben – Grüner Reis

Der grüne Reis (auch Apati) wird hauptsächlich in Thailand und Vietnam angebaut. Zu der grünen Farbe kommt der Reis, da er in den Anbauländern noch vor der Reife geerntet wird. Dabei werden die Körnchen per Hand aus den Reisrispen gedrückt, dann plattgewalzt und anschließend in der Sonne getrocknet. Bei so viel Aufwand ist es nicht verwunderlich, das Apati-Reis zu den hochpreisigsten Reissorten weltweit gehört. Der leicht süßliche Geschmack kommt zustande, weil die pflanzlichen Zuckerstoffe vor der Reife noch nicht ganz in Stärke umgewandelt werden konnten. Apati-Reis ist sehr hitzeempfindlich und sollte nicht gekocht werden.

Reisfarben – Roter Reis

Der rote Reis (ind.: Wehani) ist eigentlich auch weiß, nur seine Schale ist rot. Diese Färbung verdankt die Reissorte den extrem tonhaltigen Erden, auf denen sie angebaut wird. Erfolgt der Anbau im französischen Camarque, heißt er Camarque-Reis, kommt der Reis hingegen aus dem italienischen Ostigliato handelt es sich um roten Ostigliato-Reis. Die Kochzeit der roten Reissorten liegt bei 10 Minuten, danach braucht der Reis noch 30 Minuten zum Quellen.

Reisfarben – brauner Reis

Bei braunem Reis (auch Cargoreis/Braunreis/ Naturreis/ Vollkornreis) handelt es sich eigentlich einfach nur um Reiskorn mit Schale. Die ist nämlich bei den meisten Reissorten braun. Der Reis ist nur entspelzt, dass Goldhäutchen und der fetthaltige Keim sind noch unbeschadet. Beim Kochen fordert diese Reisart mehr Wasser und eine Kochzeit von 40 Minuten, dafür sind aber auch viele Vitamine Fettsäuren, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten.

Reisfarben – Schwarzer Reis

Der schwarze Reis ist eine selten angebotene, ungeschliffene, mittelkorngroße, schwarzkörnige Spezialsorte, die aus Japan oder Thailand kommt. Der Reis ist sehr würzig im Geschmack. In seinen Anbaugebieten wird dieser Spezialreis auch zur Bierherstellung verwandt, zudem werden Backwaren daraus hergestellt.

Reis-Sorten-Mix

Reissortenmischungen werden zumeist als Drei-Farben-Mix (Tri-Colour-Rice) angeboten. Enthalten sind weißer Langkornreis, dunkelbrauner Wildreis sowie Roter Reis.

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