Vom Heidekopf ins Steinbachtal – Wandern im Kaufunger Wald 

Ein beliebter Wanderweg im Kaufunger Wald in der Nähe von Hann. Münden führt rund um den 321 Meter hohen Heidekopf.

Wer seine Wanderung mit Capuccino, Eisschlecken oder einem leckeren Stück Kuchen krönen will, wählt für die Route rund um den Heidekopf den Parkplatz am „Rinderstall“. Von Hann. Münden aus in Richtung Kassel ist der Weg zur Waldgaststätte deutlich ausgeschildert. Hier oben bleiben Auto, Motorrad oder Fahrrad stehen. Auch das Kaffeetrinken kann noch warten. Jetzt wird erst einmal gewandert.

Versteckte Hinweise für Wanderer

Auf dem Blankenweg geht es Richtung Norden, unter der Autobahn A7 durch und über einen kleinen Steg rechts in den Wald hinein. Den im Schatten versteckten Jochenbrunnen neben der Sitzgruppe sollte man sich merken. Ist auf dem Rückweg der Berg geschafft, wird hier gern eine kleine Rast eingelegt. Zuerst geht es aber auf dem Märchenlandpfad, dem Wanderweg 4 und dem Studentenpfad X13 rechts am Heidekopf vorbei. Der Berg misst 321,7 Meter über dem Meeresspiegel – es geht also hurtig bergab. Auf den letzten 500 Metern vor der Franzosenbrücke sieht man durch die Bäume die Autos auf der Bundesstraße 496 vorbeiflitzen. Schließlich unten angekommen, gratuliert man sich noch einmal zur Wahl des Startpunktes. Die Wanderung auf dem Rundweg hätte auch auf dem Parkplatz im Steinbachtal den Rundwanderweg beginnen können. Aber ob hier gleich beim ersten Mal das versteckte rote Schildchen mit dem Hinweis Studentenpfad X13 und der unauffällige Trampelpfad links neben dem Blankenweg entdeckt worden wär? Auf dem Parkplatz am Steinbachtal steht zwar eine große Informationstafel. Doch dort sind nur alle Straßenpläne der Mündener Ortsteile aber keine Wanderwege zu finden.

Gefährliche Gegend vor 400 Jahren

Im Steinbachtal lohnt sich ein Abstecher zu den Mordsteinen. 100 Meter werden auf einem rustikalen Holzschild versprochen. Kaum ist man unter der Straßenbrücke, erweist sich der Blick in den Wald Steinerner Stuhl als ein wahres Postkartenmotiv. Verzaubert steht man da und staunt. Eben marterte noch Autolärm die müden Wandererohren und schon flüstert nur noch der Wald. Der hat allerdings von einer uralten, grausigen Tat zu berichten. Nach zirka 300 Metern ist die Stelle tatsächlich erreicht, wo zwei Steine an die Kaufleute Johann Kessler und Georg Smalkalden erinnern. Die wurden am 4. Oktober 1614 „… zwischen 5 und 6 Uhren … von bösen Buben überfallen, beraubt und erbärmlich ermordet …“. Der Wanderer freut sich, dass solche Gefahren heute nicht mehr lauern und schlägt den Weg zurück Richtung Rinderstall ein.

Über dreizehn Brücken musst du gehn

Jetzt geht es am Steinbach entlang. Der Weg schlängelt sich wie der Bach über Stock und Stein ganz langsam bergauf. Viele kleine Stege, angelegt vom Naturpark Münden, gehegt und gepflegt von ehrenamtlich engagierten Wanderfreunden, führen über das Wildwasser. Irgendwie kommt einem ganz plötzlich der schöne Karat-Song „Über sieben Brücken musst du gehn“ in den Sinn. In Wirklichkeit muss der Steinbach allerdings dreizehn Mal überquert werden.

Bevor es sich wieder nach links zum Blankenweg geht, empfiehlt sich ein Abstecher zu einem gestauten Teich am Schlupfgraben. Einfach idyllisch, dieser kleine Feensee. Staufenbergs Bürgermeister, Volker Zimmermann, will hier einmal einen stattlichen Zwölfender beim Grasen überrascht haben. Beide schauten sich tief in die Augen und gingen gelassen ihrer Wege. Im Kaufunger Wald scheinen fast alle Wunder wahr zu werden.

Wieder am Blankenweg, wird man noch von zwei, drei Autos überholt und schlägt sich schnell links in den Wald. Das klare Wasser des Jochenbrunnen verführt dazu, den Wanderschweiß abzuwaschen. Dann gehen die letzten 500 Meter bis zu Waldgaststätte fast von allein.

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