Wandern in Norwegens Nationalparks

Unberührte Natur und Artenvielfalt in Europas Norden. Norwegen hat mehr zu bieten, als Fjords und Oslo. Zahlreiche Nationalparks laden zu ausgiebigen Wanderungen ein. Wer Ruhe und Natur sucht, ist hier richtig.

Abseits der Touristenströme rund um Oslo, Bergen und die Fjordlandschaft, ist Norwegen das ideale Wanderrevier. Großzügige Nationalparks mit Gletschern, Rentieren oder Bergseen bieten viele Möglichkeiten, ungestört die Natur zu genießen. Wandern hat in Norwegen eine lange Tradition und so sind die Nationalparks meistens sehr gut mit Wanderwegen erschlossen. In Tagesetappen kann von Hütte zu Hütte gewandert werden. Wer etwas mehr Einsamkeit und Ruhe möchte, kann aber auch sein eigenes Zelt mitnehmen und so seinen Übernachtungsort frei auswählen. Denn in Norwegen gilt das sogenannte Jedermannrecht. Das bedeutet für den Wanderer, dass er überall im Nationalpark sein Zelt aufschlagen darf. Selbstverständlich sollte es sein, dass kein Müll oder sonstige Hinterlassenschaften am Zeltplatz zurück bleiben.

Hochebene Hardangervidda: Artenvielfalt und Gletscher

Wer nun also ungestört in der Natur übernachten will, hat in Norwegen zahlreiche Nationalparks zur Auswahl, die sich für Mehrtagestouren anbieten. Die bekanntesten Gebiete sind die Hardangervidda, Jotunheimen und Rodane.

Die Hardangervidda ist Norwegens größter Nationalpark. Charakteristisch für ihn ist die weite Hochebene, die sich auch für Mountainbikerouten anbietet. Im Nordwesten ist die Hardangervidda etwas rauer, mit zahlreichen Bergen. Höhepunkt hier ist der größte Gletscher des Landes, der Hardanggerjokulen. Die meisten Teile der Hardangervidda liegen oberhalb der Baumgrenze, dennoch kann der Nationalpark mit einer Artenvielfalt beeindrucken. Auch Nordeuropas größter Rentierbestand lebt hier und durchwandert den Nationalpark im Laufe eines Jahres von Osten in den Westen

Rondane: Ideal für Mehrtagestouren

Etwas weiter im Norden liegt Rodane, Norwegens ältester Nationalpark. Rodane ist im Gegensatz zur Hardangervidda bergiger und etwas rauer. Hier warten bereits einige Gipfel um die 2.000 Meter auf den Wanderer, aber auch schöne Täler und Moorlandschaften. Im Nationalpark leben zahlreiche Wildtiere, wie Hirsche, Rehe und Elche. Aber auch Bestände an Rentieren können in der Rondane beobachtet werden.

Rondane bietet sich sehr gut für Mehrtägige Wanderungen an, da der Nationalpark sehr weitläufig ist. Auch liegen die Hütten hier sehr günstig und können in guten Tagesetappen erreicht werden. Im Nationalpark sind Autos nicht erlaubt. Wer etwas mehr als den Eingang zur Rondane kennen lernen will, ist deswegen gezwungen, zu Fuß zu gehen oder das Mountainbike zu besteigen. Im Winter durchzieht ein Netz an Langlaufloipen den Nationalpark. Die bekannteste Strecke ist die sogenannte Troll-Loipe. Über 170 Kilometer führt sie von Hovringen im Norden bis nach Lillehammer.

Jotunheimen: Norwegens beliebteste Wanderroute

Wesentlich rauer als die Rondane ist der Nationalpark Jotunheimen. Hier sind die Berge höher und die Landschaft karger. Norwegens höchster Gipfel, der Galdhoppigen mit 2.469 Metern, befindet sich hier. Auch Norwegens bekannteste Wanderroute verläuft durch Jotunheimen. Sie führt von der Memurubu über den schmalen Beseggen-Grat nach Gjendesheim. Hier wird der Wanderer im Sommer zwar vergeblich Einsamkeit suchen, doch bietet die Route phantastische Ausblicke. Auch in Jotunheimen gibt es zahlreiche Hütten, die Mehrtagestouren ermöglichen.

Wer einen Wanderurlaub in Norwegen plant, kann sich beim Norwegischen Wanderverein (DNT) über Touren und Übernachtungsmöglichkeiten informieren. Auch bietet der Wanderverein Kartenmaterial zu allen Nationalparks in Norwegen an.

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