Wie Facebook funktionert und Geld verdient

Woher der Wert des Unternehmens kommt und wie sich die Milliardenbeträge zusammensetzen, die man immer wieder hört, wenn von Facebook die Rede ist. Über Facebook gibt es immer wieder neue Rekordmeldungen. Der 600-millionste Nutzer oder ein unermesslich hoher geschätzter Wert von 50 Milliarden Dollar jagen einander durch die Schlagzeilen-Landschaft. Nicht wenige Menschen haben sich dabei schon die Frage gestellt: Wie funktioniert eigentlich Facebook?

Woher kommt das Geld?

Die Frage danach, womit dieses Unternehmen und allen voran Marc Zuckerberg eigentlich ihr Geld verdienen, liegt auf der Hand. Schließlich ist die Teilnahme im Netzwerk ja kostenlos, so dass Facebook mit seiner Kern-Leistung, dem Bereitstellen eines sozialen Netzwerks, vordergründig kein Geld macht. Wie gesagt: vordergründig. Das Bereitstellen des Netzwerks hat nämlich auch noch andere Facetten als nur die, dass man als Nutzer mit anderen kommunizieren und sich austauschen kann. Auch Unternehmen können nämlich von dem Netzwerk profitieren, indem sie darin werben. Durch die persönlichen Profile der Nutzer und deren Verhalten im Netzwerk ist auch eine sehr personalisierte Werbung möglich. So sieht jeder nur die Werbung, die seinen Interessen entspricht und die Unternehmen werben nur bei den Kunden, die ihr Produkt auch interessiert.

Verschiedene Werbe-Formen

Ziemlich viel Geld lässt Zynga bei Facebook. Der Erfinder von Farmville und anderen ähnlichen Facebook-Spielchen soll für 10-20 Prozent der Werbung im Netzwerk verantwortlich sein. Nebenbei wird bei Farmville und Co. auch noch an den Credits mitverdient, die die Spieler mit echtem Geld kaufen. Facebook nimmt hier ein Drittel des Credit-Preises für sich selbst. Ähnlich wie bei Google kann aber auch jeder noch so kleine Unternehmer selbst gemachte Werbung im Netzwerk schalten. Diese Form ist für viele interessant, weil sowohl Zielgruppe als auch die Ausgaben sehr genau gesteuert werden können. Es kann nämlich angegeben werden, welche Interessen es sein sollen, die Nutzer haben müssen um die Werbung sehen zu können und auch, nach wie vielen Klicks auf den eigenen Banner – jeder kostet natürlich – Schluss sein soll mit dem Engagement. Ein Feld, auf dem zukünftig Einnahmen generiert werden sollen, wird wohl Social Shopping sein. Im Prinzip geht es dabei darum, dass Nutzer des Netzwerks auf Einkaufs-Empfehlungen der Freunde zugreifen und so indirekt auch mit dem Argument „Bekanntschaft“ Werbung für das gekaufte Produkt gemacht wird und es so weiterempfohlen wird.

Investoren

Neben den Einnahme durch Werbung hat Facebook auch bei diversen Unternehmen und Privatpersonen Kapital eingesammelt. So hat etwa Goldman Sachs 450 Millionen Dollar in das Netzwerk investiert und zugesagt, weitere 1,5 Milliarden einzusammeln. Digital Sky Technologies investierte 550 Millionen Dollar und Microsoft 250 Millionen. Ein für 2012 geplanter Börsengang wird dann nochmals frisches Geld in das Unternehmen spülen.

Wie geht es weiter?

Facebook ist finanziell gesehen eine einzige Erfolgsgeschichte. Ohne jemals belastbare Zahlen veröffentlicht zu haben, wird der Wert des Unternehmens auf Milliarden geschätzt. Dass dennoch die Übernahmeversuche von diversen Internetgiganten abgewehrt werden konnten, zeigt nur, dass Facebook genug eigene Macht hat, um sich behaupten zu können. Letztlich hat es auch noch niemand geschafft, das erfolgreiche Modell zu kopieren und damit dem Zuckerberg-Unternehmen auch nur einigermaßen den Rang abzulaufen. In Deutschland etwa sind alle anderen Netzwerke,wie meinVZ oder lokalisten.de keine Konkurrenz für den Giganten. Wie sich Facebook weiterentwickeln wird, dürfte vor allem davon abhängen, welche Möglichkeiten zukünftig über das reine Freundesnetz hinaus verfügbar sein werden. Entscheidend dürfte auch sein, inwiefern das immer wieder aufkochende Thema Datenschutz gehandhabt wird. Bei immer neuen Werbe-Möglichkeiten wird auch die Verbreitung der persönlichen Daten der Nutzer zunehmen. Es ist immer eine Gratwanderung, wie lang die Masse mitmacht und nicht irgendwann sagt: „Bis hier und nicht weiter!“

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