Wie funktioniert Fieber

Fieber ist meist eine gesunde Reaktion des Körpers. Die Fähigkeit, die Körpertemperatur hochzufahren, um Erreger abzuwehren, ist älter als die Menschheit. Vertrauen Sie also auf Ihre Selbstheilungskräfte!

Fieber ist keine Krankheit, sondern eine natürliche und äußerst sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers, denn Krankheitserregern bekommen höhere Temperaturen sehr schlecht. Der Körper schafft das also ganz gut allein. Wichtig für alle Patienten: ausreichend trinken, z.B. stark verdünnte Saftschorlen, Früchte- oder Kräutertees oder Wasser.

Niemals Fieber – verminderte Abwehrkraft?

Hat ein Mensch nie Fieber, kann das manchmal ein Hinweis auf eine gestörte Abwehrbereitschaft sein. Das heißt aber nicht, dass jeder Schnupfen von Fieber begleitet sein sollte. Fest steht: Kinder fiebern viel schneller und heftiger als Erwachsene, sie erholen sich allerdings auch deutlich rascher. Ist die Körpertemperatur höher als 38 °C, spricht man bei Kindern überhaupt erst von Fieber. Liegt sie zwischen 37,5 °C und 38 °C, wird dieser Zustand als „erhöhte Temperatur“ bezeichnet.

Hohe Körpertemperatur vernichtet Krankheitserreger

Steigt die Körpertemperatur, macht die erste Abwehrlinie des Immunsystems, die natürlichen Killerzellen und die Fresszellen mobil. Der angekurbelte Kreislauf bringt die wichtigen Abwehrzellen und die gebildeten Antikörper schneller zum Ziel. Ein Beitrag in der britischen Fachzeitschrift „Nature Immunology“ zitiert Untersuchungen, wonach die Erhöhung der Körpertemperatur die Immunantwort unterstützt, indem sie den Abwehrzellen den Eintritt in das Lymphgewebe erleichtert. Fieber erhöht die Durchblutung in den Lymphknoten. Damit könnte den Lymphozyten, die beständig im Blut patrouillieren, die Arbeit erleichtert werden. Außerdem macht Fieber über bestimmte Botenstoffe die kleinsten Blutgefäße für Lymphozyten durchlässiger und unterstützt so die Abwehr.

Fieber und seine Ursachen

Zu den häufigen Fieberursachen zählen Blasenentzündung, Blinddarmentzündung, Bronchitis, Hirnhautentzündung (Meningitis), Infekte der oberen Atemwege, Lungenentzündung, Magen-Darm-Infekte, Mittelohrentzündung, Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose), Virusinfektionen wie z.B. bestimmte Kinderkrankheiten.

Fest steht, dass in etwa der Hälfte der Fälle Viren und nicht Bakterien das Fieber provoziert haben. Häufig bestehen auch gemischte Infektionen. Bei bakteriellen Infektionen wie Mittelohrentzündung oder Angina steigt das Fieber schneller und höher an und dauert oft auch länger.

Bakterien und Viren können sich nicht mehr vermehren

Bakterien wird durch das Fieber das für ihr Wachstum wichtige Eisen entzogen, indem es die körpereigene Bildung eisenbindender Proteine fördert. Außerdem hindert das Fieber Bakterien daran, ihre Zellwand sicher abzuschotten. Die körpereigenen Killerzellen haben leichteres Spiel.

Viren können sich bei höheren Temperaturen nicht mehr vermehren. Außerdem ist eine Temperatur von 39 °C günstig für die Tätigkeit der sogenannten Fresszellen oder „Phagozyten“, die eingedrungene Krankheitserreger beseitigen.

Wann soll man Fieber senken?

Wenn die Temperatur über 39,5 °C (im Mastdarm gemessen) beträgt oder wenn der Patient sich sehr elend fühlt, sollte eine medikamentöse Fiebersenkung mit dem Arzt besprochen werden. Auch wenn der Patient direkt oder indirekt durch das Fieber gefährdet ist, gilt es, ärztlichen Rat zu suchen. Es gibt sogar Situationen, in denen temperatursenkende Maßnahmen von lebenswichtiger Bedeutung sein können, so etwa bei Epilepsie und anderen Gehirnstörungen, bei Angina pectoris und Herzschwäche, bei betagten Patienten und oft in der Schwangerschaft. Ein schädlicher Einfluss einer Fiebersenkung auf die Infektionsabwehr ließ sich bisher nicht nachweisen.

Wadenwickel richtig machen

Für Wadenwickel darf man nur Wasser verwenden, das zwei Grad weniger als die gemessene Körpertemperatur hat. Möglichst kaltes Wasser zu verwenden ist gefährlich. Man kann im Extremfall einen Kreislaufschock auslösen. Jemandem, der kein Fieber hat, erscheint Wasser mit 35 °C zu warm und für einen fiebersenkenden Wadenwickel vollkommen ungeeignet. Deshalb sollte man hier wirklich ein Thermometer benutzen.

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