Wie funktioniert Klassische Homöopathie?

Welche Bedeutung hat die Lebenskraft für Gesundheit und Krankheit?

Die dynamische Lebenskraft als Steuerungszentrum des Menschen entscheidet nach Auffassung der Klassischen Homöopathie über Gesundheit und Krankheit.

Die Schulmedizin geht davon aus, dass die Krankheit in der Zelle, im Zellverband, Gewebe oder Organ sitzt oder durch Erreger verursacht wird. Die Homöopathie geht davon aus, dass die Krankheit in der Lebenskraft, dem Steuerungszentrum des Körpers sitzt. Nur weil dort etwas falsch läuft, aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, werden als Folge auch materielle Teile des Organismus krank. Bakterien, Viren und anderes sind vom homöopathischen Standpunkt aus nicht Verursacher der Krankheit, sondern beschreiben sie nur mit bestimmten Symptomen. Das erklärt dieser Auffassung nach, warum eine bestimmte Person krank wird, beispielsweise eine Grippe bekommt, während der Nachbar quietschfidel den Garten bestellt.

Das Gleichgewicht der Lebenskraft

Die Unterschiede in der Lebenskraft oder dem Lebensprinzip, wie es die Homöopathen nennen, sind dafür verantwortlich, ob und wie jemand erkrankt. Weitere Begriffe für Lebenskraft, die alle etwas Ähnliches meinen, wären unter anderem Vitalität, Orgon, Qi oder Chi. Diese Lebenskraft kann man der Homöopathie nach beeinflussen. Man kann sie aus dem Gleichgewicht bringen und man kann sie wieder ins Gleichgewicht zurückversetzen. Beim grippefreien Nachbarn ist sie demnach im Gleichgewicht, bei dem Patienten mit Grippe aus dem Gleichgewicht.

Ein gesunder Mensch kann sich schmerzfrei bewegen, seine Ziele verwirklichen, er hat Kraft und Ausdauer, fühlt sich wohl, seine Lebensfunktionen arbeiten ungehindert, ohne dass dieser Mensch sich großartig darauf konzentrieren muss. Nahrungsaufnahme und Ausscheidung sind regelmäßig. Auf dem Gesicht eines solchen Menschen und an seinen Augen ist abzulesen, dass es ihm gut geht, er sich wohlfühlt. Sein Immunsystem ist intakt, dieser Mensch ist belastbar. Dies Alles beruht aus der Sicht der Klassischen Homöopathie, der Traditionell Chinesischen Medizin und anderen Naturheilmethoden, auf dem ungehinderten Durchfluss der Lebensenergie durch den Körper. Kommt es zu irgendeiner Störung dieses harmonischen Flusses, treten zunächst funktionelle Beschwerden wie Schlafprobleme oder Schmerzen auf, die, unbehandelt oder falsch behandelt, in organische Defekte wie Bandscheibenvorfall übergehen können. Schmerzen, Schlafprobleme, Ausscheidungsstörungen, Migräne, Wirbelsäulenprobleme, Rheuma, Infektanfälligkeit, Asthma, Herzerkrankungen, praktisch die gesamte Palette der Krankheiten resultieren dieser Lehren nach aus einer Störung im Energiefluss und sind Zeichen einer verstimmten und gestörten Lebenskraft. Normalerweise kann die Lebenskraft kleine Ungleichmäßigkeiten alleine wieder ausgleichen, oftmals benötigt sie aber der Hilfe von außen, einer Heilmethode, die sie wieder auf den richtigen Weg bringt.

Die dynamische Lebenskraft

Die Einschätzung der Lebenskraft ist sehr schwer und bedarf einer Menge Erfahrung. Sie ist bisher nicht messbar, aber jeder kann sie fühlen. Manche sehr krank erscheinende Patienten haben noch sehr große, nicht gleich erkennbare Reserven und reagieren auf eine Behandlung erstaunlich gut, andere dynamisch wirkende Personen reagieren auch auf das bestgewählte Mittel nur sehr träge und verhalten. Natürlich benötigt die Lebenskraft bestimmte materielle Bausteine, um funktionieren zu können. Ohne Herz oder Gehirn läuft nichts. Der Organismus ist eine Einheit aus Organen und Lebenskraft, aus Materie und Nichtmaterie.

.„Krankheiten sind dynamische Verstimmungen unseres geistartigen Lebens in Gefühlen und Tätigkeiten“ (Organon S.17). Hahnemann kam nicht durch Spekulation zu dieser Erkenntnis, sondern durch Experimente und Beobachtungen, nämlich durch die Arzneimittelprüfung am Gesunden, die ihren Anfang in Hahnemanns Selbstversuchen mit der Chinarinde nahmen. Krankheit ist demnach also eine Verstimmung der Lebenskraft und Gesundung eine Rückkehr zu ihrer Harmonie. Geht man mit dieser Theorie konform, leuchtet es ein, dass es wenig sinnvoll ist, sich ausschließlich mit organbezogenen, örtlichen Behandlungen abzugeben. Es ist die dynamische Lebenskraft, die die Krankheitssymptome im Organismus hervorruft, weshalb die entstehenden Symptome in der Klassischen Homöopathie die einzigen Anzeiger für Krankheit sind und damit die einzige Indikation zur Findung des Arzneimittels. Es muss ein Mittel gefunden werden, das eben diese Symptome der verstimmten Lebenskraft hervorbringen kann. Daraus resultiert auch, dass das richtige Mittel nicht aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung, sondern wegen seiner dynamischen Kraft wirkt, was durch Potenzierung erreicht wird.

Wie kann Heilung aus homöopatischer Sicht geschehen?

Indem die Lebenskraft wieder umgestimmt wird, mithilfe einer Kunstkrankheit, die ebenfalls energetischen, dynamischen Ursprungs ist. Deshalb muss der Behandler ein Mittel suchen, das die gleichen Symptome wie die verstimmte Lebenskraft produziert, die entsprechende Kunstkrankheit erzeugt und damit die verstimmte Lebenskraft umprogrammiert. Ist diese Verstimmung gelöscht, kann das ursprüngliche Programm der Lebenskraft wieder zum Tragen kommen. Dies bedeutet auch, dass ein Mensch nur insoweit verändert werden kann, wie es seiner Lebenskraft entspricht. Die Homöopathie kann nur das verändern, was krankhaft ist.

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