Wie funktioniert Null Energie Haus

Das Prinzip Null Energie Haus. Die Zeit ist vorbei, den Neubau als Passivhaus zu planen. Die Häuslbauer überholen Begriffe wie Plusenergiehaus oder Nullenergiehaus. Was dahinter steckt. Zielvorgabe für ein Passivhaus ist, so viel Energie einzusparen, dass der Heizwärmebedarf 15kWh pro Quadratmeter im Jahr nicht übersteigt. Bei einem Niedrigenergiehaus liegt dieser Wert noch zwischen 40 und 75 Kilowattstunden pro Jahr. Ökologisches Wohnen heute bedeutet eine weiter entwickelte Technik in Form vom Null Energie Haus, welches das Jahr mit einer kWh Bilanz von Null abschließt.

Die Funktionsweise

Das Null Energie Haus besteht in einer gewissen Weise autark, was übersetzt bedeutet: es ist unabhängig von seiner Umgebung, sich selbst versorgend. Erreicht wird diese Selbstversorgung durch zahlreiche Maßnahmen die in die Planung des Hausbaus bereits einfließen müssen. Eine Photovoltaik Anlage (Solarzellen speichern die Sonnenstrahlung und wandeln sie in elektrische Energie um) übernimmt die Rolle des Energieerzeugers. Unerlässlich für die positive Energiebilanz ihres Hauses ist der Einbau von 3fach verglasten Fenstern mit Isolierkammern zur optimalen Wärmedämmung. Eine ergänzende Wärmeisolierung stellen auch Rollläden dar. Ein kontrolliertes Wohnraumlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung ist für jeden Neubau ein Muss.

Sanierungsmöglichkeiten für Altbauten

Gerade bei Altbauten trägt falsches Lüften zu unnötig hohen Energiekostenabrechnungen bei. Der nachträgliche Einbau einer Hausbelüftung macht da bei einem Generalangriff auf die Gebäudesanierung auf jeden Fall Sinn. Verbrauchte Luft wird laufend durch frische Luft ersetzt, die Wärme verbleibt jedoch im Raum. Eine Maßnahme die wenig kostet und ihrem Raumklima sehr viel bringt. Ist das neu gebaute Nullenergiehaus sogar darauf konzipiert, dass sich die Kosten vom Hausbau durch den geringen Verbrauch an Energie amortisieren, kann beim alten Objekt mit Verbesserungen an der Gebäudehülle, Fenstertausch und Umrüstung der Heizung immerhin ein Energieausweis mit einem grünen A erreicht werden. Für den österreichischen Sanierer bedeutet das in Zukunft einen Heizwärmebedarf von höchstens 30 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Ein wesentlicher Beitrag fürs Energiesparen im Eigenheim und wichtig für den Klimaschutz. Getoppt werden kann dies freilich durch den Neubau eines Null- oder Plusenergiehauses. Im speziellen der Fensterverglasung, einer zusätzlichen Dämmung der Innenwände oder dem Mitwirken des Dachüberstandes wird beim Plusenergiehaus eine hohe Bedeutung beigemessen. Nur so lässt sich am Ziel der Wissenschaft festhalten, dass das Wohnen der Zukunft gleichzeitig umweltfreundlich Energieüberschuss produzieren heißt. Und das sind mal wirklich schöne Aussichten!

Ein Plus am Schluss

Dagegen fällt der Verbrauch von Primärenergie verhältnismäßig gering aus: jährlich gerade einmal 79 kWh pro Quadratmeter, haben Wissenschaftler des Wuppertaler Fachinstituts für Bauphysik in einer kürzlich durchgeführten Feldstudie für die Freiburger Solarsiedlung errechnet. Zum Vergleich: Altbauten verbrauchen vielerorts bis zu 450 kWh. Der derzeit gesetzlich vorgeschriebene Mindeststandard für Neubauten beträgt nach der Energieeinsparverordnung immerhin 260 kWh, und selbst ein Passivhaus darf noch 120 kWh pro Quadratmeter jährlich verbrauchen. Wie kommt diese positive Bilanz zu Stande? Das Grundprinzip ist einfach: Im Sommer wird die Sonneneinstrahlung effektiv abgeschattet, während die flach stehende Wintersonne die Räume auf natürliche Weise erwärmt. Möglich macht dies eine exakte Berechnung der Dachüberstand- und Balkonkonstruktion. Erreicht werden die niedrigen Energiebedarfswerte aber auch durch den Einsatz raffinierter Baumaterialien und Gebäudetechnik, die selbst zehn Jahre nach ihrer Verarbeitung noch als „State of the Art“ gelten dürfen. So sind die Fenster der nach Süden ausgerichteten Holzfassaden unter anderem hochgradig lichtdurchlässig und reflektieren Infrarotlicht. Wie die gesamte Gebäudehülle sind sie wärmebrückenfrei gedämmt und dicht abgeschlossen.

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