Winteranfang

Die kälteste Jahreszeit beginnt mit der Wintersonnenwende.

Winteranfang ist astronomisch gesehen am 21.oder 22. Dezember, dem kürzesten Tag und der längsten Nacht des Jahres. Für Meteorologen beginnt der Winter bereits am 1.12.

Am 22. Dezember 2011 um genau 06:30 Uhr MEZ ist es mal wieder soweit, diese Daten markieren den astronomischen oder auch kalendarischen Winteranfang auf der Nordhalbkugel der Erde. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne bei 23,4° südlicher Breite genau im Zenit über dem südlichen Wendekreis, ist somit am weitesten von der Nordhalbkugel entfernt und erreicht hier ihre geringste Mittagshöhe. Danach kehrt sich die durch die Schiefe der Ekliptik verursachte Deklinationsbewegung der Sonne wieder um und sie nähert sich langsam wieder dem Äquator. Dieses Ereignis wird daher auch als Wintersonnenwende oder Winter-Solstitium bezeichnet. Für die Südhalbkugel trifft dies auf den 21. Juni zu, welcher bei uns die Sommersonnenwende (Sommer-Solstitium) markiert.

Da das Sonnenjahr einige Stunden länger dauert als das kalendarische, und dies durch die Schaltjahrregelung nur annähernd ausgeglichen wird, finden die Sonnenwenden nicht immer genau an einem bestimmten Tag statt, im Moment fällt der Winteranfang bei uns entweder auf den 21. oder den 22. Dezember, in Zukunft wird es häufiger der 21. Dezember sein.

Die Termine der nächsten Wintersonnenwenden auf einen Blick:

2009: 21. Dezember 18:47 MEZ

2010: 22. Dezember 00:38 MEZ

2011: 22. Dezember 06:30 MEZ

2012: 21. Dezember 12:11 MEZ

2013: 21. Dezember 18:10 MEZ

Zur Zeit der Wintersonnenwende erleben wir den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Grund dafür ist, dass die tägliche Sonnenbahn zum größten Teil unterhalb des Horizonts verläuft. Das bedeutet für uns in Mitteleuropa noch bis zu knapp acht Stunden maximal mögliche Sonnenscheindauer, während an den Polarkreisen am Tag der Wintersonnenwende die Sonne gar nicht erst richtig aufgeht. Je näher man den Polen kommt, desto länger dauert die Polarnacht an, bis zu fast einem halben Jahr direkt am jeweiligen Pol.

Aber warum ist die Zeit um den kürzesten Tag des Jahres mit dem größten Abstand zur Sonne nicht auch automatisch die kälteste?

Das liegt daran, dass die Atmosphäre nach dem Sommer ausreichend Zeit braucht, um sich abzukühlen, den Hochwinter mit den niedrigsten Temperaturen erleben wir daher erst einige Wochen nach dem astronomischen Winteranfang, genau umgekehrt gilt das auch für den Sommer. Den gleichen Effekt kann man oft auch im Tagesverlauf feststellen, die Höchsttemperaturen werden meist erst einige Stunden nach dem höchsten Stand der Sonne erreicht, während die Temperaturen meist erst kurz vor Sonnenaufgang auf ihren Tiefststand sinken.

Für Meteorologen ist Winteranfang drei Wochen früher

Im Gegensatz zum astronomischen beginnt der meteorologische Winter bereits am 1. Dezember und dauert bis Ende Februar. Diese Aufteilung der Jahreszeiten in jeweils drei ganze Kalendermonate dient vor allem der Vereinfachung für das Erfassen und Vergleichen von Klimadaten weltweit.

Alle, denen die kalte Jahreszeit hier in unseren Breiten immer viel zu lang vorkommt und die sich auch mit der Aussicht auf weiße Weihnachten nicht trösten lassen, seien damit versöhnlich gestimmt, dass unser astronomischer Winter sogar um einige Tage kürzer ist als der astronomische Sommer und außerdem ist er auch weniger streng als der auf der Südhalbkugel, was mit der größeren Entfernung der Erde zur Sonne während des Nordsommers bzw. Südwinters zusammenhängt. Und auch wenn der Winter laut Kalender gerade erst begonnen hat, so werden die Tage doch ab da schon wieder länger und die Sonne und mit ihr der nächste Frühlingsanfang kommt uns jeden Tag ein Stückchen näher.

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