Wo die Deutschen ihre Biolebensmittel kaufen

Immer mehr Menschen kaufen ihre Bioprodukte in Supermärkten und Discountern. Trotzdem liegt das Vertrauen der Kunden im Fachhandel.

Das Ökobarometer, eine vom Verbraucherschutzministerium in Auftrag gegebene Studie, förderte es ans Licht. Trotzdem die Ökokunden den Produkten aus Naturkostfachgeschäften, Biometzgereien, Biobäckereien und Reformhäusern großes Vertrauen hinsichtlich Qualität und Erfüllung der Anbaukriterien schenken, kauft die Mehrzahl jedoch woanders ein.

Bei der Umfrage, die im Oktober gemacht wurde, kam heraus, dass von den rund 1000 Befragten rund 70 Prozent Biolebensmittel gelegentlich bis häufig konsumieren. Wiederum 77 Prozent davon gaben an, das Bioangebot der Supermärkte zu nutzen. Auch die Discounter konnten immer mehr Biokunden gewinnen. Mit 66 Prozent standen sie an zweiter Stelle des Einkaufsrankings. An Bedeutung verloren die Biosupermärkte, nur etwa jeder fünfte Kunde kaufte dort noch ein, während es im Vorjahr jeder Dritte tat.

Warum Biolebensmittel aus den Supermärkten?

Die Wissenschaftler sehen die Gründe vor allem darin, dass die Biolebensmittel in Supermärkten und Discountern eine günstigere Alternative sind, als in den Fachgeschäften. Die Kunden finden hier alles was sie brauchen, egal ob konventionell oder biologisch, an einem Ort. Eine schnellere Erreichbarkeit von Supermärkten oder Discountern kommt hinzu. In den letzten Jahren bauten die Märkte ihr Sortiment an ökologischen Erzeugnissen immer weiter aus. Das sechseckige Biosiegel ist an strenge rechtliche Auflagen gebunden, die für alle in Deutschland vertriebenen Ökoprodukte gilt. Dies gibt Verbrauchern zusätzlich ein gutes Gefühl, egal wo sie ihre Lebensmittel kaufen.

Warum überhaupt Bio?

Wie schon in den vorangegangenen Befragungen sind die Gründe für den Kauf von Biolebensmitteln weitestgehend gleich geblieben. Zuallererst stehen bei den Verbrauchern die geringe Schadstoffbelastung durch chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und die bestmögliche Frische und Qualität auf der Liste. Außerdem sind die artgerechte Tierhaltung dieser Landwirtschaftsform und die regionale Herkunft der Erzeugnisse gewichtige Aspekte beim Biokauf. Vor allem Frauen ließen sich vom Geschmack dieser Lebensmittel, dem Wissen um einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung und um vorangegangene Lebensmittelskandale von Bioprodukten überzeugen. Besonders bei den ostdeutschen Befragten zählten die Einhaltung der Sozialstandards und der positive Beitrag zum Klimaschutz dieser Landwirtschaftsform zu wichtigeren Kaufanreizen. Zudem ist vielen Umfrageteilnehmern die persönliche Bekanntheit des Erzeugers bedeutsam.

Begehrte Biolebensmittel

Jeder zweite Befragte kaufte laut Umfrage zumindest gelegentlich, 17 Prozent sogar häufig Biolebensmittel ein. Knapp 30 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, nie Ökolebensmittel in ihrem Einkaufskorb zu haben. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen an Biokäufern nahezu gleich geblieben. Laut der Umfrage sind die am häufigsten gekauften ökologischen Lebensmittel Obst, Gemüse, Eier, Milchprodukte, Kartoffeln und Brotwaren. Fleisch oder Wurstwaren, alkoholfreie Getränke sowie Trockenwaren, wie Nudeln, Reis und Mehl kaufte jeder dritte Befragte ausschließlich oder häufig aus biologischer Herkunft. Fisch aus Öko-Aquakulturen ist ausschließlich oder häufig bei jedem fünften Biokäufer beliebt.

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