Zeitmanagement beim Lernen – Konzentration versus Ablenkung

Viele Leistungen sind reine Fleißsache, aber dadurch trotzdem nicht einfacher! Denn Fleiß erfordert Konzentration und Selbst-Disziplin.

Oft haben Leistungen nicht mit besonderer Intelligenz zu tun, sondern sind reine Fleißsache: umso bewundernswerter! Hinter jedem Fleiß steckt nämlich die Kraft, die man gegen alle Ablenkungsmöglichkeiten aufbringen muss und der ständige Kampf gegen die große Versuchung, sich vor dem, was gerade getan werden muss, zu drücken.

Wie ist die Tatsache zu erklären, dass man etwa ungern putzt, wenn es sein muss, aber unbedingt putzen will, wenn man eigentlich lernen müsste? Seien es nur kleine Dinge wie essen und trinken oder aufwändigere Aktivitäten wie putzen, aufräumen, Kuchen backen oder Rechnungen sortieren: ganz plötzlich scheint alles dringender und wichtiger oder auch spaßiger zu sein als das, was man tun müsste. All diese Dinge, die man dann plötzlich für wichtig hält, tut man nur, um sich vor etwas zu drücken, denn man würde sie nicht unbedingt tun, wenn man die Zeit dazu hätte.

Leider ist es aber nicht so, dass man diese Ablenkungen mit Spaß unternimmt: Das schlechte Gewissen und Schuldgefühle verfolgen einem währenddessen, man ist in ständiger Erinnerung daran, dass man ja eigentlich was anderes tun müsste. So lohnt sich diese Ablenkung eigentlich auch nicht, denn man ist nicht imstande, sie richtig zu genießen. Während man das tut, was man nur deswegen tut, weil man sich vor einer anderen Aktivität drückt, bedenkt man immer nebenbei, dass danach die unangenehme, gezwungene Aktivität dran kommt.

Zeiteinteilung für konsequentes Lernen

Ein guter Tipp für eine möglichst schmerzlose Lernzeit mit genießbaren Ablenkungen ist die konsequente Zeiteinteilung. Nimmt man sich eine Uhrzeit vor, an der man sich für ein bis zwei Stunden hinsetzt und konzentriert lernt, kann man sich danach mit einer angenehmen Aktivität wieder ablenken und belohnen, die man ganz genießt, weil man vom schlechten Gewissen nicht mehr verfolgt wird. So vermeidet man auch unnötiges Leiden. Verweigert man beispielsweise eine Einladung ins Freibad, weil man lernen muss, sich dann jedoch trotzdem stundenlang vorm Lernen drückt, hätte man genauso gut im Freibad ein paar Stunden verbringen können und dafür einen schönen Tag gehabt. Je schneller und konsequenter man das Lernen angeht, umso weniger Energie und Zeit wird darin verbraucht. Das Lernen an sich erscheint dann nicht wie etwas „Böses“, das einem an alles hindert, sondern eine Sache, die man konsequent für ein paar Stunden täglich angehen muss.

Arbeitsaufteilung und Zielsetzung

Zur Zeiteinteilung kommt die Arbeitsaufteilung hinzu. Wenn man das ganze Lernmaterial in kleine Einheiten oder Kapitel aufteilt, erscheint es direkt weniger und übersichtlicher. So ist es auch leichter, sich Ziele zu setzen, die realistisch sind. Man kann sich einen gewissen Teil vornehmen, den man dann auch konsequent in einem bestimmten Zeitraum durchzieht. Je übersichtlicher das Ziel, umso kleiner die Versuchung, sich davor zu drücken. Wenn man den Teil, den man sich vorgenommen hat, gelernt hat, hat man das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben, und kann sich bei gutem Gewissen auf andere Aktivitäten einlassen.

Nützliche Anwendung der Ablenkung

Ablenkungen sind natürlich auch nötig und können nicht ganz weggelassen werden. Ab und zu braucht jeder etwas Erholung und Distanz zum Lernthema. Jene, denen es schwer fällt nach einer Ablenkung wieder ins Lernen zu kommen, können ihre Ablenkungen auch nützlich und nicht allzu zeitverbrauchend gestalten: Stehen noch andere Sachen an, etwa Hausaufgaben oder Dinge im Haushalt, kann man diese beim Ablenken direkt angehen. Somit tut man, während man sich vorm Lernen drückt, etwas Nützliches und tritt bald wieder ins Lernen über, weil sie nicht so vergnüglich sind wie ein Film oder ein Computerspiel.

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