Zwölf goldene Regeln für ein Manuskript

Nützliche Tipps für Autoren auf Verlagssuche. Ein professionell aufbereitetes Manuskript ist Voraussetzung, um mit einem Verlag ins Gespräch zu kommen.

„Animieren Sie Ihre Leser um Himmels willen nicht, noch mehr Manuskripte einzusenden“, kommentierte die Cheflektorin eines angesehenen Literaturverlags meine Ankündigung, diesen Ratgebertext veröffentlichen zu wollen. „Wir ertrinken doch jetzt schon in Texten, und Sie wissen das aus eigener Praxis ganz genau.“ Frau Dr. K. kann unbesorgt sein: Ziel der vorliegenden Veröffentlichung ist, allen Beteiligten das Miteinander zu erleichtern.

Lektorate lieben professionelle Manuskripte

Lektorate gehen gern mit professionell aufbereiteten Manuskripten um. Autoren hingegen treten weniger als lästige Bittsteller denn als verständige Partner auf, wenn sie ihr Manuskript nach den allgemein anerkannten Grundregeln der Branche fertigen und sich in die Fragestellung der Verlage hineinversetzen.

Es gibt zwölf goldene Regeln, bei deren Beherzigung ein Manuskript garantiert professionell wirkt.

Goldene Regeln bei der Erstellung des Manuskriptes

Regel 1: Schreiben/drucken Sie stets einseitig auf weißes DIN-A-4-Papier.

Regel 2: Schreiben Sie eineinhalb- oder zweizeilig und auf jeder Seite gleich viele Zeilen.

Regel 3: Kennzeichnen Sie Absätze durch eingerückte Zeilenschaltungen statt durch Leerzeilen. Diese strecken das Manuskript unnötig und sollten nur dann eingefügt werden, wenn damit zeitliche oder gedankliche Sprünge gekennzeichnet werden. Am besten ist es natürlich, sich vorher bei dem entspechenden Lekotrat zu erkundigen, was gewünscht wird.

Regel 4: Lassen Sie ringsum genügend Papierrand, damit Satzanweisungen und Vorauskorrekturen vermerkt werden können.

Regel 5: Schreiben Sie mit einer durchschnittlichen Zeilenlänge von 60 Anschlägen. (Anschläge sind Buchstaben, Zahlen und Interpunktionszeichen zuzüglich Leer- und Trennzeichen.) Dies entspricht der gängigen Druckzeilenlänge in Büchern.

Regel 6: Schreiben Sie auf jede Seite Ihres Manuskriptes eine fortlaufende Seitenzahl.

Regel 7: Kennzeichnen Sie neue Kapitel beziehungsweise abgeschlossene Erzählungen oder Gedichte eindeutig durch eine fortlaufende Nummerierung oder entsprechende Überschriften und beginnen Sie jeweils eine neue Manuskriptseite.

Regel 8: Fertigen Sie ein Inhaltsverzeichnis anhand der verwendeten Kapitel- beziehungsweise Episodenüberschriften im Text. Ein Inhaltsverzeichnis bezeichnet die tatsächlich vorhandenen Teile eines Werkes in der richtigen Reihenfolge.

Regel 9: Prüfen Sie die einheitliche Schreibweise für Abkürzungen, Eigennamen, Daten, Uhrzeiten und Ähnlichem.

Regel 10: Vermeiden Sie handschriftliche Korrekturen und Ergänzungen. Zwingende Korrekturen sind stets auf der Schriftseite auszuführen, damit sie gesehen werden. Ihr Manuskript muss gut leserlich sein.

Regel 11: Berechnen Sie den Umfang Ihres Manuskriptes. Während Computerprogramme die Zeichenzahl automatisch ermitteln, muss ein maschinenschriftliches Manuskript ausgezählt sein. Zählen Sie die Anschläge (Buchstaben, Zahlen, Satzzeichen und Leerzeichen) einer durchschnittlich langen Manuskriptzeile. Diese multiplizieren Sie mit der Zeilenzahl je Seite und der Anzahl der Manuskriptseiten. Bei 60 Anschlägen je Zeile, 40 Zeilen je Seite und 200 Manuskriptseiten ergibt dies zum Beispiel (60 x 40 x 200) 480.000 Anschläge. Lediglich bei Gedichten ist aufgrund des speziellen Zeilenfalls das Auszählen des Manuskriptes entbehrlich.

Regel 12: Fertigen Sie unabhängig vom Anschreiben ein Deckblatt, auf dem Sie Ihren Namen samt vollständiger Adresse, Ihren eventuellen Künstlernamen (Pseudonym), den Titel und Untertitel des Werkes, sein Genre (Roman, Erzählung, Thriller, Naturgedichte, Sachbuch) und den Umfang (Gesamtzeichenzahl) vermerken. Wenn Sie mit einem PC arbeiten, benennen Sie die verwendete Software und schreiben: Text steht zur Datenübernahme auf Diskette bereit.

Autoren rücken im literarischen Monopoly auf Los

Diese zwölf goldenen Regeln für die optimale Aufbereitung eines Textmanuskriptes haben es in sich. Das wird jeder, der einmal versucht hat, ein Manuskript regelgerecht zusammenzustellen, bestätigen. Befolgen Sie Punkt für Punkt gewissenhaft und gründlich. Dann rücken Sie im literarischen Monopoly-Spiel zielsicher auf Los vor.

Ist Ihr Manuskript bebildert, wird auch dem Bildteil einiges abverlangt. Dazu lesen Sie weitere sechs goldene Regeln, deren zielsichere Anwendung zur Perfektion führt: Die Bebilderung des Manuskriptes.

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