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Behandlung von Blasenschwäche – Möglichkeiten der Homöopathie

Inkontinenz ist ein Phänomen mit vielfältigen Ursachen. Vom unfreiwilligen Harnabgang ist schätzungsweise jede vierte Frau und jeder zehnte Mann betroffen.

Der unkontrollierte Harnverlust an sich ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das eine Störung der Körperfunktion anzeigt. Gründe können unter anderem wiederkehrende Blasenentzündungen, hormonelle Veränderungen, Medikamente, Übergewicht, Verstopfung, Schwangerschaften, Prüfungsstress, Steinleiden oder Veränderungen der Prostata sein. Je nach Art der Blasenschwäche gestalten sich Therapie und Wahl des homöopathischen Mittels. Wenn nicht anders angegeben, werden die Mittel dreimal täglich in der Potenz D6 eingenommen. Um die Blase zu stärken und Entzündungen vorzubeugen, können kurmäßig vier Wochen lang, über den Tag verteilt, vier Esslöffel Kürbiskernöl eingenommen werden.

Stressinkontinenz, die häufigste Form der Blasenschwäche

Hiervon sind überwiegend Frauen betroffen. Der Harn geht beim Lachen, Niesen oder Husten ab. Meist liegt eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur vor, was durch Entbindungen, Bindegewebsschwäche oder Alterungsprozesse verursacht werden kann. Bei leichteren Formen dieser Belastungsinkontinenz ist Beckenbodentraining, oft in Verbindung mit Biofeedback sehr erfolgreich. Homöopathische Mittel, die hier in Frage kommen sind:

  • Causticum – eine örtliche Lähmung, die durch Kälte ausgelöst wurde, spricht besonders gut darauf an. Charakteristisch ist auch eine Blasenlähmung als Folge einer vorangegangenen Überdehnung, wie es bei einer Geburt, Verhalten von Urin oder einer Gebärmutteroperation geschehen kann. Harn geht oft unbemerkt ab.
  • Dulcamara – nach Unterkühlung beispielsweise nach Sitzen auf kaltem Untergrund. Wärme bessert die Beschwerden.
  • Ferrum phosphoricum – der Harn spritzt bei jedem Hustenstoß heraus. Bei und nach Erkältungen. Das Allgemeinempfinden ist wenig beeinträchtigt.
  • Gelsemium – dieses Mittel ist geeignet, wenn alle Muskeln von einer gewissen Schwäche betroffen sind.
  • Kalium carbonicum – bei Bindegewebsschwäche und Schwächegefühl im Rücken.
  • Lilium tigrinum – bei Gebärmuttersenkung mit Neigung die Beine zu kreuzen.
  • Nux vomica – Harnabgang bei Erkältungen und Rückenschmerzen.
  • Pulsatilla – kann helfen, wenn der Harn auch in Rückenlage abgeht. Ebenfalls in der Schwangerschaft, zwischen dem 7-ten und 10-ten Monat.
  • Sepia – bei Gebärmuttersenkung. Der Urin riecht stark. Reizbarkeit ist vorhanden.
  • Zincum – mit Ruhelosigkeit besonders der unteren Extremitäten. Es kann zu Zuckungen und Rucken kommen.

Häufiger Harndrang

Die Dranginkontinenz, auch „Urgeinkontinenz“ genannt, ist die häufigste Form der Inkontinenz bei Männern. Bei leichteren Formen tritt ein verstärkter Zwang zum Wasserlassen auf, obwohl die Blase meist noch nicht vollständig gefüllt ist. Im Gegensatz zu schweren Formen der Dranginkontinenz schafft man es noch rechtzeitig auf die Toilette. Gründe können altersbedingt eine Abnahme des Fassungsvermögens der Blase sein oder eine falsche Steuerung der Blase durch wiederkehrende Entzündungen, die die Blasenmuskulatur geschädigt haben. Auch neurologische Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson sind Verursacher. Weiterhin kann durch eine Vergrößerung der Prostata die Harnröhre verengt sein. Es wird schwierig die Blase vollständig zu entleeren, weshalb ein Gefühl von Harndrang bestehen bleibt. Neben nötiger ärztlicher Therapie können folgende homöopathische Mittel lindern:

  • Chimaphila umbellata – häufiges Harnen mit Krämpfen. Auslöser ist oft Sitzen auf kaltem Untergrund.
  • Kalium carbonicum – hier muss der Betroffene nachts häufig den Weg zur Toilette suchen. Es besteht ein Druck auf der Blase, schon lange bevor der Urin fließt.
  • Petroselinum – plötzlicher, intensiver Harndrang, oft auch schmerzhaft. Inkontinenz während der gesamten Nacht. Juckreiz in Harnröhre oder Blase.
  • Pulex irritans – häufiger Harndrang mit Druck auf der Blase. Der Urin fließt nur spärlich. Brennen in der Harnröhre.
  • Pulsatilla – gesteigerter Harndrang mit Verschlimmerung beim Hinlegen. Unwillkürlicher Harnverlust in der Nacht. Krampfhafter Schmerz in der Blase nach dem Wasserlassen.
  • Sabal serrulata – ständiger Harndrang nachts. Lähmung des Blasenschließmuskels.