Achat – Der vielfarbige Edelstein

Achate galten früher als unfehlbares Mittel gegen Schlangenbisse.

Kaum ein anderer Edelstein zeigt eine solche Vielfalt von Mustern und Farben wie der Achat. Er kann einfarbig, mit Streifen durchzogen (gebändert) sein oder Muster haben, die an eingeschlossene Pflanzen (Moosachat) oder Landschaften (Landschaftsachat) erinnern. Achate gehören zur Quarzgruppe. Sie bilden sich vor allem in Hohlraumfüllungen von magmatischen Gesteinen, sind aber auch als sogenannte Mikroachate in Sedimentgesteinen zu finden.

Bereits im 14. Jahrhundert wurden Achate in Idar-Oberstein in der Rheinpfalz abgebaut und verarbeitet. Diese Lagerstätten, die heute ausgebeutet sind, haben den internationalen Ruf dieser Stadt als Edelstein-Zentrum begründet. Ein außergewöhnlich großer Achat wurde 1902 in einer Ausstellung in Düsseldorf gezeigt. Es handelte sich um eine brasilianische Geode, gezeichnet mit Amethyst und einem Gewicht von 35 Tonnen.

Seinen Namen erhielt der Achat von dem griechischen Philosophen Theophratos

Die Struktur der Achate besteht in der Regel aus konzentrischen oder unregelmäßigen Schichten, die einen Hohlraum ausfüllen. Die einzelnen Lagen sind oft sehr dünn, sodass ein paar Hundert auf 1 mm kommen. Die unterschiedliche Farbe der Edelsteine rührt gewöhnlich von Eisen- und Manganverbindungen her. Die Onyxe (schwarze und weiße Lagen) und Sandonyxe (rote und weiße Lagen) sind meist künstlich gefärbt. Achat ist ein recht widerstandsfähiges Mineral. es zeigt keinerlei Reaktion auf Wasser oder Sonneneinstrahlung. Aufgrund seiner Härte bilden sich auch keine Dellen oder Risse.

Heute werden Achate hauptsächlich in Brasilien, in der Mongolei, im Jemen, in Uruguay und in Tschechien gefunden. Seinen Namen erhielt der Stein von dem griechischen Philosophen und Naturforscher Theophratos, da er im Fluss Achates (heute Carabi, Canitello oder Drillo genannt) in der Nähe des Ortes Acate gefunden wurde. Schon in frühester Zeit genoss der Achat große Wertschätzung. Im alten Ägypten fertigte man daraus Ringe, Gemmen, Siegelzylinder und Gefäße. Amulette aus Achat sollten gegen Blitz, Sturm und Durst helfen. In der mittelalterlichen Heilkunde galten sie als Hilfsmittel gegen Fieber und Malaria. Sogar gegen Schlangenbisse wurde diesen Steinen Heilkraft zugeschrieben.

Achate verändern durch Brennen ihre Farbe

Gelbe Achate gelten heute noch als Glückssteine für Menschen, die unter dem Sternzeichen der Jungfrau geboren sind. Anfang des 17. Jahrhunderts erlebte die Achat-Industrie einen regelrechten Aufschwung. Noch größere Bedeutung bekam sie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als man begann, Achate zuerst in Silber, dann in vergoldete kupferhaltige Messinglegierungen zu fassen.

Einer der bekanntesten Orte, in denen diese Waren produziert wurden, war Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz. Nach 1813 entdeckte man, das Achate durch Brennen ihre Farbe verändern. 1819 brachte ein Handelsman das von einem römischen Steinschneider erworbene Geheimwissen des Schwarzfärbens in die Heimat. Dadurch entwickelte sich die Färberei des Achats sehr schnell und war einer der Hauptgründe für das Aufblühen der Schmuckindustrie, in der ab 1834 auch Steine aus Uruguay verarbeitet wurden.

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