Arganöl – gesättigte und ungesättigte Fettsäuren

Es dominieren die MUFA Ölsäure und die Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Alle SFAs, MUFAs & PUFAs des Arganöls ohne SCHUFA: Die Omega-9-Fettsäure Ölsäure ist Leit-Fettsäure und als herzschützender Faktor der gesunden Mittelmeer-Diät bekannt.

Un arbre de fer pour une santé de fer!„, so lautete das Motto der Doktorarbeit von Mademoiselle Nada Radi an der pharmazeutischen Fakultät der Universität Nantes über den Arganbaum und das Arganöl: Ein Baum aus Eisen für eine eiserne Gesundheit – die Berber Marokkos schwören sowieso auf das Arganöl des eisenharten Eisenbaums „Argania spinosa„, aber auch die französischen Gourmets. Gegenüber Frankreich als führender Arganöl-Gourmet-Nation der Welt ist Deutschland aber noch ein Feinschschmecker-Entwicklungsland, zwischen 2006 und 2007 importierten die französischen Gourmets acht mal mehr marokkanisches Arganöl als die deutschen Feinschmecker, vermutlich weil die deutschen Feinschmecker immer noch nicht das feinschmeckende Fettsäure-Muster des Arganöls kennen. Werfen wir also einen Blick in die Analyse des Fettsäure-Musters des Arganöls von AMIGHA, hierbei handelt es sich um keine Spielkonsole, sondern um die „Association Marocaine de l’Indication Géographique de l’Huile d’Argane„.

Arganöl – die gesättigten Fettsäuren (SFAs)

Damit die Chemie auch bei der internationalen Sprachverständigung in der Fettsäurenchemie stimmt, gibt es für Fettsäuren einfache Akürzungen, welche die Länge der Kohlenstoffkette der Fettsäuren angibt und ob Doppelbindungen in der Fettsäure vorkommen. C14:0 steht zum Beispiel für die Myristinsäure, sie ist eine gesättigte Fettsäure mit 14 Kohlenstoff-Atomen (C14:0) und hat als gesättigte Fettsäure Null Doppelbindungen, gesättigte Fettsäuren werden auch als SFAs oder Saturated Fatty Acids bezeichnet. Myristinsäure ist aber keine Null im Arganöl, da sie in der geringen Menge von ≤ 0,2 Prozent im Arganöl vorkommt. Die Pentadecansäure (C15:0) kommt als ungesättigte Fettsäure mit ungeradzahliger Kohlenstoffkette naturgemäß selten vor, wie der Lebertran des Kabeljaus enthält Arganöl ≤ 0,1 Prozent. Palmitinsäure (C16:0) kommt in tierischen und pflanzlichen Fetten vor, im Arganöl sind 11,5 bis 15 Prozent enthalten. Margarinsäure hat auch eine ungeradzahlige Fettsäurekette (C17:0) und ist mit ≤ 0,1 Prozent im Arganöl vertreten. Stearinsäure (C18:0) kommt allgemein in tierischen und pflanzlichen Fetten vor und wird im Körper durch das Enzym Delta-9-Desaturase auch in die MUFA Ölsäure umgewandelt, Arganöl enthält 4,3 bis 7,2 Prozent. Arachidonsäure (C20:0) und Behensäure (C22:0) haben die längsten Fettsäureketten im Arganöl und kommen mit einem Anteil von ≤ 0,5 Prozent und ≤ 0,2 Prozent vor.

Arganöl – die einfach ungesättigten Fettsäuren (MUFAs)

Einfach ungesättigte Fettsäuren besitzen eine Doppelbindung und werden auch als MUFAs oder Mono-Unsaturated Fatty Acids bezeichnet, das Omega der ungesättigten Fettsäuren symbolisiert die Position der Doppelbindung gegenüber dem Carbonsäure-Ende. Die gesättigte Palmitinsäure (C16:0) wird mit einer Doppelbindung zur hungrigen Palmitoleinsäure (C16:1), deren Doppelbindung an der Omega-Position 7 sitzt, sie ist also eine Omega-7-Fettsäure (C16:1 (ω-7)) und kommt im Arganöl in der Menge von ≤ 0,2 Prozent vor. Leit-Fettsäure des Arganöls ist die Omega-9-Fettsäure Ölsäure (C18:1 (ω-9)) mit dem Löwenanteil von 43 bis 49 Prozent, die Ölsäure scheint einer der herzschützenden Faktoren der Mittelmeer-Diät zu sein. Auch die Gondosäure (C20:1 (ω-9)) ist eine Omega-9-Fettsäure mit einem Quantum von ≤ 0,6 Prozent im Arganöl.

Arganöl – die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFAs)

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben mehrere Doppelbindungen und werden auch als PUFAs oder Poly-Unsaturated Fatty Acids bezeichnet. Nach der Leit-Fettsäure Ölsäure ist im Arganöl überwiegend die zweifach ungesättigte Linolsäure (C18:2(9,12) (ω-6)) mit einem Quantum von 29,3 bis 36 Prozent enthalten. Linolsäure gehört als Omega-6-Fettsäure zu den essentiellen Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Ein Mangel an Linolsäure in der Ernährung kann zum Beispiel zu Störungen der Hautbarriere führen, da Linolsäure in das Ceramid 1 der Hautlipide eingebaut wird. Eine weitere essentielle Fettsäure im Arganöl ist die dreifach ungesättigte Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure (C18:3(9,12,15) (ω-3)), sie ist im Arganöl aber nur mit einem Anteil von ≤ 0,3 Prozent enthalten.

Weiterführende Literatur:

  • Auf der Internet-Präsenz von AMIGHA erhalten Sie in französischer Sprache mit den „Lettre d’information“ weitere Informationen über das Arganöl: Die „Association Marocaine de l’Indication Géographique de l’Huile d’Argane“ setzt sich für die Einführung und Verbreitung des Qualitätssiegels „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) ein und ist Dachverband marokkanischer Frauenkooperativen und Institutionen.

Bild-Information – Bild 4: Photorealistische Szene erstellt mit „Persistence of Vision Ray-Tracer“. Molekülstruktur nach RCSB Protein Data Bank: Kohlenstoff-Atome (schwarz), Sauerstoff-Atome (rot), Wasserstoff-Atome (weiß).

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