Arginin gegen Bluthochdruck und Arteriosklerose

Der Eiweißbaustein Arginin schützt die Adern auf natürliche Art und wird mittlerweile auch als Thrombose-Prophylaxe empfohlen.

„Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße“, sagte einst der berühmte deutsche Pathologe Prof. Dr. Rudolf Virchow (1821-1902). Heute weiß man: Verkalken die Gefäße, verschlechtert sich nach und nach die Blutversorgung der Organe (Arteriosklerose / Arterienverkalkung), was zu einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder einem Nierenversagen führen kann.

„Ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer Arteriosklerose ist der Bluthochdruck“, sagt Prof. Dr. Horst Robenek, Leiter des Leibniz-Instituts für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster. „Durch ihn können die Innenwände der Arterien verletzt werden. Die Gefahr, dass Kalk- und Fettablagerungen die Arterien-Innenwände verdicken und somit die Adern verengen, nimmt dann deutlich zu.“

Warum ist der Eiweißbaustein Arginin so wichtig?

Je eher man zu hohe Blutdruckwerte senkt, desto besser. Neben regelmäßiger Bewegung, dem Abbau von Übergewicht und dem Verzicht auf Zigaretten spielt dabei die ausreichende Versorgung mit gefäßgesunden Nährstoffen eine zentrale Rolle. Dazu gehört der Eiweißbaustein Arginin. „Aus ihm wird in unserem Körper der Botenstoff NO (Stickstoffmonoxid) freigesetzt. Er erweitet die Adern, verbessert ihre Elastizität, unterstützt die körpereigene Blutdruckregulation und schützt die Gefäße vor den gefürchteten Ablagerungen. Dadurch wird die Durchblutung aller Organe verbessert. Das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall sinkt deutlich – ganz ohne Chemie“, erläutert Prof. Robenek.

Für die Erforschung der wichtigen Wirkungen von NO im Herz-Kreislauf-System wurde 1998 sogar der Medizin-Nobelpreis verliehen. Mittlerweile erscheinen jedes Jahr um die 5.000 wissenschaftliche Arbeiten zu den vielfältigen gesundheitsfördernden Effekten von Arginin.

Arginin in der täglichen Praxis

Das Gesundheitsunternehmen QUIRIS in Gütersloh führte im März 2011 eine deutschlandweite, schriftliche Umfrage durch. 748 Ärzte für Naturheilverfahren und Heilpraktiker nahmen daran teil. Sie sollten ihre Erfahrungen festhalten, die sie mit einem frei verkäuflichen Arzneimittel hatten, das rein pflanzliches Arginin, Folsäure (Vitamin B9), Vitamin B6 und B12 enthielt.

Die Auswertung der Fragebögen zeigte zunächst wenig Verblüffendes. Erwartungsgemäß setzte die Mehrheit der Befragten das Mittel bei Bluthochdruck (83,69 %) und Arteriosklerose (81,68 %) ein. 63,37 % der Therapeuten raten auch Patienten mit einem erhöhten Homocystein-Spiegel (63,37 %) zur Einnahme des Mittels, denn die B-Vitamine senken den Homocystein-Spiegel im Blut, indem sie dafür sorgen, dass Homocystein zu unschädlichen Stoffwechselprodukten abgebaut wird. Ein Teil der Therapeuten empfahl das Arginin-Kombinationsmittel außerdem Diabetikern mit gestörter Gefäßfunktion (46,93 %) sowie Männern mit einer erektilen Dysfunktion (25,67 %), also einer sexuellen Funktionsstörung. Auch bei ihnen kann die gefäßerweiternde und blutdruckregulierende Wirkung des Arginins laut Studien zur Besserung beitragen.

Natürliche Blutdruckregulation mit Arginin

Die Umfrage zeigte, dass 96 % der Therapeuten das Präparat als „sehr gut“ oder „gut“ wirksam bezeichneten. 90 % der Patienten sahen das genauso. Bestnoten erhielt Arginin in Sachen Verträglichkeit. 97 % der Befragten bezeichnen sie als „sehr gut“ oder „gut“.

Prof. Robenek überrascht das nicht. „Das gefäßerweiternde NO wird im Organismus leider nicht gespeichert, sondern bei Bedarf aus Arginin gebildet. Letzteres kann unser Körper zwar selbst produzieren, aber die Mengen reichen häufig nicht aus, um den Bedarf eines Erwachsenen zu decken. Daher müssen wir es uns über die Nahrung zuführen. Gerade Menschen mit gestörter Gefäßfunktion, Bluthochdruck, Arteriosklerose und Diabetes mellitus, aber auch Raucher und Dauergestresste haben meist jedoch einen so großen Arginin-Mangel, dass ihnen das nicht hinreichend gelingt“, führt der Arterioskleroseforscher aus. „Durch die Einnahme von Arginin-Präparaten können sie diese Defizite ausgleichen, ihre Beschwerden bessern sich – und es ist absolut verträglich. Denn da Arginin auch in unserem Organismus selbst gebildet wird, er es also als körpereigen kennt, sind Nebenwirkungen – anders als bei chemischen Blutdrucksenkern – überhaupt nicht zu erwarten.“

Neue Studie: Arginin, damit das Blut nicht in den Adern gerinnt

Dass Arginin keine Nebenwirkungen hat, ist auch bei der Thrombose-Vorbeugung ein Plus. Es ist eine gute Alternative zu gerinnungshemmenden, chemischen Medikamenten wie ASS (Acetylsalicylsäure). Forscher um Prof. AlaaeIdin I. Saleh von der Deutschen Universität Kairo fanden nun in einer neuen Studie heraus, dass Arginin dem Verkleben von Blutplättchen (Thrombozyten) und damit der Blutgerinnsel-Bildung sowie der Verdickung bzw. Verkalkung der Arterien-Innenwand mindestens genauso gut entgegenwirkt wie ASS. Allerdings handelt es sich hier nur um erste Ergebnisse, so dass es zu früh ist, Arginin schon zum echten Ersatz für ASS zu küren. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob es zu einer in der Wirkung gleichwertigen, aber verträglicheren Alternative werden kann.

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