Die Angst vor Betrügern: Zwischen Skepsis und Naivität

Dieser Abschnitt beschreibt den Umgang mit so genannten Betrügern. Wichtig ist es, einen guten Mittelweg zwischen Skepsis und Naivität zu finden.

Weichen wir nun kurz vom chronologischen Vorgehen ab und wenden uns dem Thema der sogenannten Fakes zu. Im Internet trifft man sehr häufig auf Personen, die sich unter Pseudonymen anmelden und sich als jemand ausgeben, der sie gar nicht sind. Diese Leute, überwiegend sind es Männer, die unter falschem Namen im Internet ihr Unheil treiben, haben meist verschiedene Motivationen.

  • Einige, das sind eher die Harmlosen, machen dies „just for fun“ und verfolgen als ihr primäres Ziel, die andere Person zu verarschen. Diese Fakes treten überwiegend in Portalen mit Flirtchats auf oder bei Portalen, die für Frauen kostenfrei und Männer kostenpflichtig sind.
  • Desweiteren gibt es eine Gruppe weiblicher Fakes, die Abzocker, die sich naive, leichtgläubige Männer aussuchen, Ihnen die Sterne vom Himmel holen und dann, wenn es um ein reales Treffen geht, Geld verlangen, da sie behaupten, sich gerne mit Ihnen treffen zu wollen, jedoch dies finanziell nicht schaffen. Hierbei handelt es sich vor allem um echte Frauen aus osteuropäischen Ländern, da sie oft den Zwischenschritt per Telefonat suchen, um ihre notleiden- de Situation erklären zu können. In diesen Fällen heißt es „Finger weg!!“. Lassen Sie sich niemals von Fotos, Nachrichten und Telefonaten so stark blenden, dass Sie dieser Person finanzielle Unterstützung anbieten, Sie werden am vermeidlich ausgemachten Treffen alleine da stehen.
  • Zu einer ebenfalls großen Gruppe der Abzocker gehören Personen, die in ih- ren Nachrichten auf andere Emailadressen oder sogelefonnummern hinweisen. Ein Text, der meist in die Richtung „Hallo, leider bin ich hier nur sehr selten angemeldet, wenn du jedoch auch Interesse an meiner Person hast, melde dich doch einfach per Email unter . . .“. Dies ist im höchsten Maße unseriös und es sollte keinerlei Reaktion von Ihnen erfolgen. Ebenso gilt dies für Telefonnummern oder Internetadressen. Viele geben an, sie seien in anderen Portalen aktiver und man solle Sie un- ter der Adresse xy unter dem Namen „SexyAngel“ suchen oder so etwas in der Art. Auch hierbei handelt es sich um Abzocker und man darf nie darauf eingehen.
  • Zu guter Letzt gibt es noch die Preller, die über den geduldigen Weg des Chattens versuchen, diverse private Daten oder ähnliches zu entlocken. Die- se Personen meist auf Anhieb schwieriger zu erkennen, haben sich sehr gut mit ihren Profilangaben identifiziert und geben sich wirklich als eine vollkom- men andere Person im Internet aus, bis sie Sie soweit hat, dass man sich über Telefonate, oder ein Treffen unterhält, um somit diese Daten von Ihnen zu erhalten.

Im Allgemeinen bleibt also festzuhalten, dass die Quote bei den unter Frauen angemeldeten Fakes um einiges höher ist, als anders herum, da einerseits Frequenz, andererseits Naivität und Bereitschaft, eine völlig andere ist, als wenn sich die Fa- kes als Mann ausgeben würden. Denn die ungleichen Verhältnisse beim Chatten sind, noch extremer wie in der realen Welt, dafür verantwortlich, dass der Mann stets die aktive Rolle einnimmt und die Frau die passive. Somit fliegen den Fakes die Opfer förmlich zu, ohne dass sie dafür viel machen müssen. Und wie schon er- wähnt ist die Bereitschaft sich zu Treffen und die damit verbundene Naivität bei Männern eine andere, da Ihnen auf Grund des „stärkeren Geschlechtes“ Miss- brauchs und gewalttätige Gedanken gar nicht erst kommen, da sie sich eben in allen Belangen überlegen fühlen.

Vorsicht ist immer geboten. Es gibt zuviele Menschen im Internet, die Opfer für ih- re kriminellen Machenschaften suchen. Achten Sie darauf, welche Informationen Sie preisgeben. Äußern Sie auch gerne Ihre Bedenken, sagen Sie ruhig „hmm, ich weiß nicht, aber das mit der Handynummer geht mir jetzt doch eine Runde zu schnell. . .dafür würde ich dann doch lieber erst wissen, ob du kein Fake bist!“ – sie wird Verständnis haben, sollte sie kein Fake sein. Andernfalls wird Sie aufgrund ihrer Zweifel schnell die Lust verlieren und sich lieber ein anderes Opfer suchen, anstatt sich an Ihnen weiter die Zähne auszubeißen.

In der Regel haben Sie aber bei harmlosen Chats nichts zu verlieren. Sie brau- chen den Kontakt nicht gleich beim kleinsten Verdacht abbrechen oder die Dame darauf ansprechen. Erst wenn es in gewisser Weise penetrant wird, wie zum Bei- spiel, wenn Frau sehr arg auf ein reales Treffen drängt oder es sich um die Wei- tergabe von Daten handelt, die ihre Privatsphäre betreffen, dann sollten Sie Ihrer Skepsis Taten folgen lassen.

Ebenso ist vom Versenden von pornographischen Fotos unbedingt abzuraten. Sie wollen doch nicht Ihr Foto im Internet veröffentlicht finden oder sich gar noch er- pressen lassen. Lassen Sie sich nicht von einer „Frau“ verleiten, nur weil sie Ihnen diese Art Fotos zugeschickt hat. Diese sind selten echt, denn mit ein wenig In- terneterfahrung und dem korrekten Einsetzen von Suchmaschinen trifft man sehr schnell auf solche Fotos, sogar im amateurhaften Stil, die man nur noch auf seinem PC speichern muss, um sie anschließend als die eigenen zu verkaufen.

Seien Sie also vorsichtig und fordern zunächst eine Verifikation des Profils an. Das Profil verifizieren zu lassen, ist allerdings sehr schwer und misst sich am Grad der Glaubwürdigkeit und Ihrer Naivität. Für einige ist ein Foto in den häuslichen 4 Wän- den mit der Familie im Arm schon ein Indiz für die Echtheit dieser Person, andere benötigen das persönliche Gespräch am Telefon oder den Webcam-Chat, um ein Echtheitszertifikat zu erteilen. Der Chat über die Webcam ist technologisch noch nicht überall angekommen, aber im Sinne der Validierung ein gutes Mittel, um letzte Zweifel aus dem Weg zu räumen.

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