Die häufigsten rheumatischen Erkrankungen

Rheuma hat etwa 450 unterschiedliche Gesichter. Laufen, greifen, bücken: Für viele Menschen sind diese einfachen Tätigkeiten eine Qual. Sie leiden unter einer rheumatischen Erkrankung.

Mediziner fassen alle Gesundheitsstörungen, bei denen der Bewegungsapparat betroffen ist, unter dem Begriff „Rheumatismus“ zusammen. Hinter dieser Diagnose können sich rund 450 verschiedene Krankheitsbilder verstecken. Hier sind die häufigsten:

Arthrose

Hierbei handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, die meist lokal begrenzt ist. Meist kommt es zur Arthrose, wenn ein oder mehrere Gelenke falsch oder übermäßig belastet wurden, beispielsweise beim Sport. Aber auch Fehlstellungen wie X- oder O-Beine können zu Arthrose führen. Zudem ist es eine typische Alterserscheinung: das Gelenk oder die Gelenke sind im Laufe der Jahre verschleißt. Die wenige Millimeter dünne Knorpelschicht auf der Oberfläche der natürlichen Scharniere ist dem anhaltenden oder zu starken Druck nicht mehr gewachsen und nutzt sich ab. Jetzt ist sie nicht mehr glatt und geschmeidig, sondern rissig und aufgeraut. Die Knochenenden können jetzt nicht mehr aneinander vorbeigleiten. Schmerzen und Funktionseinbußen sind die Folge.

Wer eine Arthrose hat, kommt nach Ruhephasen nur unter Schmerzen in die Gänge. Die entsprechenden Gelenke ermüden und schmerzen schnell. Muskelverspannungen führen zudem zu Bewegungseinschränkungen. Dagegen helfen Schmerzmittel, Bewegungstraining und Krankengymnastik. Auch knorpelaufbauende Präparate wie Glucosamin und Chondroitin oder auch Hagebutte können helfen. Oft steht am Ende der Beschwerdekette eine Operation: Entweder die Arthroskopie oder ein Gelenkersatz.

Rheumatoide Arthritis

Das ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die vermutlich durch eine Störung im Immunsystem entsteht. Die Antikörper richten sich gegen das eigene Gewebe. Schmerzen, Rötungen und Schwellungen sind die Folge, im schlimmsten Fall auch Steifheit oder Gelenksverformungen.

Behandelt wird die rheumatoide Arthritis mit Schmerzmitteln, Kortison, Antirheumatika, aber auch mit Physiotherapie, Massagen oder Bewegungsübungen.

Fibromyalgie

Mehrere Erkrankungssymptome lassen diese Diagnose zu. Die Betroffenen leiden dabei an Schmerzen im ganzen Körper, Missempfindungen wie Taubheit oder Kribbeln, Schlaf- und Gedächtnisstörungen, Reizdarm und Reizblase. Dieser nicht entzündliche Weichteilrheumatismus kommt häufiger bei Frauen vor als bei Männern und geht mit teilweise starken Schmerzen einher. Die Ursache für die Erkrankung ist bislang ungeklärt, weshalb die Betroffenen lange nicht ernst genommen wurden.

Möglicherweise liegt der Fibromyalgie eine genetische Veranlagung oder eine Störung der Schmerzregulierung zugrunde. Behandelt wird sie mit Schmerzmitteln, Physiotherapie, Psychotherapie und Stressbewältigungsprogrammen.

Gicht

Dieser pararheumatischen Erkrankung liegt eine Störung des Eiweißstoffwechsels zugrunde. Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken ab. Eine erbliche Veranlagung kann der Grund sein. Häufig ist es aber auch eine purinreiche Ernährung mit zu viel Fleisch, die die Beschwerden verursacht.

Gichtanfälle sind äußerst schmerzhaft. Ein Gelenk – häufig von einem Zeh – entzündet sich plötzlich und führt zudem zu Fieber, Nieren- und Harnsteinen. Hier helfen Schmerzmittel, eine purinarme Diät und Medikament, die den Harnsäurespiegel senken.

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