Dioxin, EHEC & Co. – was kann man noch essen ohne Bedenken?

Dioxin in Eiern und Fleisch, Pestizide im Obst, EHEC-Keime auf Gemüse oder Gammelfleisch. Verbraucher fragen sich, ob sie sich noch gesund ernähren können.

Lebensmittelskandale verderben den Verbrauchern mit schöner Regelmäßigkeit den Appetit. Die Aufregung ist in der Regel groß, wenn wieder einmal unappetitliche Details über die Dinge, die auf dem Tisch landen, ans Tageslicht kommen. Viele Menschen fragen sich in diesen Momenten, was sie überhaupt noch bedenkenlos essen können. Die Antwort auf diese Frage kann ernüchternd sein.

Dioxin in Eiern und Schweinefleisch verdirbt vielen den Appetit

Zu Beginn des Jahres 2011 ist es Dioxin, das für Aufruhr sorgt. Mit Dioxin verseuchtes Tierfutter war der Ausgang des neuerlichen Lebensmittelskandals, der sich dann bald großflächig ausbreitete und den Verbrauchern vor allem beim Verzehr von Eiern zunächst einmal gründlich den Appetit verdarb. Dioxine sind Verbindungen, die chemisch ähnlich aufgebaut und unterschiedlich giftig sind. Menschen nehmen sie meist über Nahrung auf. Die Dioxine sammeln sich dann im Körper an und haben negative Auswirkungen auf die Gesundheit.

Woher kommt das Fleisch für das Steak und die Wurst?

Auf Fleisch und Wurstprodukte wollen viele Verbraucher nicht verzichten. Und das obwohl es einige Gründe gibt, die gegen den Konsum von Fleisch sprechen. Gesundheitlich bedenklich ist er in der Regel nicht. Zumindest nicht, wenn nicht gerade Gammelfleisch oder anderweitig bedenkliche Fleischwaren verzehrt werden. Doch viele Menschen machen sich in der heutigen Zeit keine Gedanken darüber, woher das Fleisch oder die Wurst, die sie verspeisen eigentlich kommt und wie die Tiere gehalten und später geschlachtet werden. Für kurze Momente, in denen etwa die unansehnlichen Praktiken von Geflügelfleisch-Produzenten durch die Medien gehen, denken einige Menschen über die Herkunft ihrer fleischhaltigen Nahrungsmittel nach. Doch diese Phasen halten meist nicht lang an.

Wer erinnert sich noch an BSE, Gammelfleisch und Etikettenschwindel?

Große Lebensmittelskandale haben oft gemeinsam, dass der Aufruhr in den Medien und der Bevölkerung zunächst groß ist. Es wird geschimpft und Maßnahmen werden gefordert, die dafür sorgen sollen, dass sich derartige Skandale nicht wiederholen können. Doch diese Forderungen, die Aufregung und der verdorbene Appetit auf spezielle Lebensmittel geraten meist schnell in Vergessenheit. Bald schon landen die Produkte, die noch vor kurzem gemieden wurden, wieder im Einkaufswagen und auch auf dem Tisch. Und nicht wenige Menschen denken sich offenbar, dass sie gar nichts mehr mit gutem Gewissen essen könnten, wenn sie auf etwaige Warnungen oder Missstände immer penibel Rücksicht nehmen würden. Schließlich gibt es kaum ein Lebensmittel, an dem sich nichts aussetzen lässt. Selbst bei Fisch, der reich an Omega-3-Fettsäuren ist, lassen sich Argumente gegen den Verzehr finden.

Sind Obst und Gemüse immer die bessere und gesündere Wahl?

Fleisch und Fleischprodukte geraten recht häufig in Lebensmittelskandale. Zudem hat Fleisch den Ruf, dass seine Produktion klimaschädlich sei und an Massentierhaltung, Tiertransporten und nicht artgerechter Schlachtung stören sich nicht nur Vegetarier oder Veganer. Da könnte man meinen, dass nur noch pflanzliche Produkte gegessen werden sollten. Doch auch wenn die meisten davon an sich eher gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe haben, gibt es auch hier Einschränkungen.

Mit Pestiziden belastetes Obst und Gemüse können giftig sein

Kopfsalat, Paprika oder Weintrauben beispielsweise sind an sich nicht schlecht für die Gesundheit. Obst und Gemüse eignet sich grundsätzlich für eine gesunde Ernährung oder auch Diäten. Wenn es aber mit Pestiziden belastet ist, kann auch Obst oder Gemüse die Gesundheit schädigen. In der so genannten konventionellen Landwirtschaft wird häufig mit Pestiziden oder Spritzmitteln gearbeitet. Dass man Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen soll, wissen zwar viele Verbraucher inzwischen, doch manchmal hilft auch das nicht, wenn sich die Gifte und Schadstoffe nicht einfach abwaschen lassen.

Gefährlicher Verzehr von Salatgurken: EHEC-Keime und HUS

Dass auch der Verzehr von Obst und Gemüse nicht völlig unbedenklich sein kann, wissen einige Verbraucher. Mit den Folgen vom Verzehr von Salatgurken, Tomaten oder Blattsalat, die im Mai 2011 auftraten, hatte jedoch kaum jemand gerechnet. Mit EHEC-Keimen verunreinigtes Gemüse war in den Handel gekommen und die Zahl der Infektionen, die ein im schlechtesten Fall tödlich endendes Hämolytisch-Urämisches-Syndrom (HUS) zur Folge haben können, war verhältnismäßig hoch. Das Robert Koch Institut sprach in diesem Zusammenhang eine Empfehlung aus, auf den Verzehr von rohen Tomaten, Salatgurken und Blattsalaten zu verzichten.

Sind Bio-Produkte die Lösung?

Viele Verbraucher, die bewusst einkaufen oder auch von den konventionellen Lebensmitteln enttäuscht sind, entscheiden sich beim Einkauf für Bio-Produkte. Im Falle des Dioxin-Skandals 2011 ist dies offenbar genau richtig. Doch das bedeutet nicht, dass sie damit automatisch die besseren Produkte gekauft haben. Über die Aussagekraft von Bio-Labels wird kontrovers diskutiert und für den Verbraucher ist dabei längst nicht alles klar und deutlich. Denn Bio ist mitunter nicht gleich Bio und auch Tests, etwa von Stiftung Warentest, ergaben, dass Bio-Produkte konventionellen Produkten nicht generell überlegen sind.

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