Es muss nicht immer Röntgen sein

Rasterstereographie als strahlenfreie Alternative zum Röntgen.

Die strahlenfreie Methode der Rückenvermessung bringt einige Vorteile mit sich. Allerdings übernehmen Krankenkassen die Kosten nicht.

Verschiedenste Krankheiten, beispielsweise Wirbelsäulendeformitäten wie Skoliosen oder Kyphosen, erfordern eine stetige Kontrolle. Jahrelang war dies nur mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung möglich. Dabei bedeutet jedes einzelne Röntgenbild, das gemacht wird, erneut eine Strahlenbelastung für den Patienten. Seit einigen Jahren gibt es jedoch eine Alternative, die geradezu gleiche Ergebnisse bringt: die vielen unbekannte Rasterstereographie.

Was genau ist Rasterstereographie?

Die Rasterstereographie ist eine computergestützte Methode zur optischen dreidimensionalen Vermessung der Wirbelsäule, die in den 90er Jahren von den Physikern Burkhard Drerup und Eberhard Hierholzer an der Universität Münster entwickelt wurde. Statt Röntgenstrahlen bedient sich diese Methode ungefährlicher Lichtstrahlen. Bei der Untersuchung werden dem Patienten mittels Licht Linienmuster auf den Rücken projiziert. Aus der entstehenden Verzerrung der Linien kann mit Hilfe eines Computers der Verlauf der Wirbelsäule berechnet werden.

Bei welchen Erkrankungen ist Rasterstereographie anwendbar?

Die neuartige Methode der Rasterstereographie ist nicht nur zur Überwachung und Kontrolle von Wirbelsäulendeformitäten wie Skoliosen oder Kyphosen anwendbar. Ebenso kann die Methode zur Überwachung der Beinlängendifferenz, Kontrolle von Fußeinlagen oder Korsett, bei muskulärer Dysbalance, chronischen Rückenbeschwerden, Beckenschiefstand sowie Seitendifferenzen und Blockierungen im Rücken verwendet werden.

Was für Vorteile bringt die Rasterstereographie mit sich?

Der größte Vorteil der Rasterstereographie ist, dass sie frei von jeglicher Strahlenbelastung stattfindet. Die Messung findet mit Hilfe von harmlosen Lichtstrahlen statt. Deswegen eignet sich diese Art der Untersuchung besonders für Kinder und Jugendliche. Durch die Rasterstereographie könne, laut Experten, mindestens jedes zweite Röntgenbild, beispielsweise bei der Kontrolle des Verlaufs einer Skoliose, eingespart werden. Ebenso können Krankheitsverläufe, wie die Entwicklung von Beinlängendifferenzen oder Beckenschiefständen genauer beobachtet werden und so Therapiemöglichkeiten schneller erhoben oder angepasst werden.

Die Rasterstereographie zeichnet sich besonders durch ihre große Präzision aus. Sie ermittelt Zusammenhänge der Körperstatik, die mit Hilfe von Kernspintomographen und Röntgenbildern nicht ermittelt werden können. Zudem weichen die Aufnahmen mit Hilfe der Rasterstereographie im Durchschnitt nur 3 Millimeter von den Röntgenaufnahmen ab.

Welche Nachteile bringt die Rasterstereographie?

Der größte Nachteil der Rasterstereographie ist, dass sie von den Krankenkassen nicht bezahlt wird. Der Preis der Untersuchung richtet sich nach Arzt und Umfang und schwankt zwischen 80 und 200 Euro.

Ebenso ist die Messmethode (noch) nicht genau genug. Das heißt, dass Aufnahmen mittels der Rasterstereographie zwar die Zeit bis zum nächsten Röntgenbild verlängern können, aber man auf Röntgenaufnahmen nicht komplett verzichten kann. Deutschlandweit bieten derzeit 200 Kliniken und niedergelassene Ärzte diese neue Art der strahlenfreien dreidimensionalen Wirbelsäulenvermessung an.

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