Kreative Wandgestaltung – Schablonenmalerei

Die Schablonenmalerei ist eine uralte Technik. Mit modernen Hilfsmitteln geht sie relativ einfach von der Hand.

Die Kunst, ein Muster wiederholt zu applizieren, ist uralt. Schon die Griechen und Römer haben Schablonenmalerei verwendet, um die Wände ihrer Wohnungen zu verschönern. Die Hochkultur erlebte diese Technik im Mittelalter, um im 19. und 20. Jahrhundert eine erneute Blüte zu erleben. In dieser Zeit wurden die ersten Tapeten gebräuchlich, ein Luxus, der damals für die breite Masse unerschwinglich war. Um aber in den Genuss farbiger Wände zu kommen, griff man auf die Schablonenmalerei zurück.

Arbeit vom Fachmann ist sehr kostenintensiv

Kunstvolle mehrfarbige Muster lassen sich allerdings nur in sehr aufwändiger Arbeit herstellen, weil für derartige Muster pro Farbe eine Schablone angefertigt werden muss. Jede Farbe wird einzeln aufgeschlagen, wobei „aufschlagen“ der Fachbegriff für das Auftupfen der Farbe ist. Dazwischen muss gewartet werden, bis die zuletzt aufgebrachte Farbe getrocknet ist, bevor die nächste Schablone darüber gelegt und die nächste Farbe aufgeschlagen werden kann. Lässt man diese Arbeit von einem Fachmann durchführen, ist das eine sehr kostspielige Angelegenheit. Es liegt daher nahe, sich selbst einmal mit dieser Art des Wände Verzierens vertraut zu machen.

Schablonen gibt es im Fachhandel

Schablonen gibt es im Fachhandel. Wer dort das passende Modell nicht findet, schneidet sich seine Schablone selbst. Früher bildete feste Pappe hierfür das Ausgangsmaterial, die durch doppelseitiges Lackieren wasserfest gemacht wurde. Diese Methode bietet sich auch heute noch an. Einfacher geht es aber, wenn man die Kartons von Saft- oder Milchverpackungen wählt. Freilich lassen sich mit diesen nur kleinformatige Muster realisieren. Für Schablonen, mit denen man einen ganzen Raum verzieren will und die entsprechend größer sein müssen, ist eine Alternative zu finden.

Für das Efeumotiv auf dem beigefügten Foto wurde weicher PVC (Fußbodenbelag) zur Herstellung der Schablonen benutzt. Dieses Material lässt sich leicht schneiden, ist abwaschbar und stabil, was für einen sauberen Farbauftrag von entscheidender Bedeutung ist.

Die Arbeitsmaterialien und die Durchführung

Für eine einfarbige Schablonenmalerei benötigt man folgende Zutaten:

  • wasserfesten Karton oder PVC-Reste
  • 1 Cutter oder eine scharfe Schere
  • Zeichen- und Kopierpapier
  • Dispersionsfarbe
  • 1 festen runden Borstenpinsel

Und so wird es gemacht: Das Muster wird entworfen und mit dem Kopierpapier auf das Schablonenmaterial übertragen. Die Muster werden sauber ausgeschnitten. Der runde Borstenpinsel, wird mit einem Klebeband fest umgürtet, bevor man die Farbe auftupft. Diese Vorarbeit ist empfehlenswert, damit sich beim Tupfen nicht einzelne Borsten lösen und unter die Schablone gelangen. Das Muster würde dadurch unsauber. Im Fachhandel werden spezielle „Stupfpinsel“ angeboten. Die Farbe sollte möglichst dickflüssig sein und muss senkrecht aufgetupft werden.

Leimfarben in der klassischen Schablonenmalerei

In der klassischen Schablonenmalerei wurden Leimfarben verwendet. Wer also ganz stilecht sein will, kann sich diese Farben selbst anmischen. Mit den heutzutage überall erhältlichen Abtönfarben lassen sich ebenso gute Ergebnisse erzielen. Um sich mit dieser Arbeit vertraut zu machen, sollte man klein anfangen. Grußkarten oder Geschenkpapier lassen sich auf diese Weise individuell herstellen. Für Arbeiten an der Wand, besonders bei großformatigen Schablonen, ist es von Vorteil, wenn man zu zweit arbeitet. Nach jedem Farbauftrag sollte man die Rückseite der Schablone in Augenschein nehmen und sie gegebenenfalls reinigen. Um eine gleichmäßige Bordüre zu erreichen, müssen Passmarken angebracht werden, mit deren Hilfe die Schablonen exakt aneinandergereiht werden können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.