Fehlgeburt – Risiko, Wahrscheinlichkeit und Anzeichen

Eine Fehlgeburt erleben 10-20% aller Schwangeren. Das Risiko ist am größten im ersten Monat. Anzeichen sind beispielsweise Blutungen und Bauchkrämpfe.

Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt ist am größten in den ersten 12 Schwangerschaftswochen. Es gibt hierfür mehrere mögliche Ursachen.

Ursachen für eine Fehlgeburt in den ersten 12 SSW

  • Hormonelle Störungen
  • Immunologische Ursachen (beispielsweise Diabetes)
  • Infektionen (beispielsweise Chlamydien )
  • ein Virus
  • Myome
  • genetische Faktoren

Am häufigsten ist eine fehlerhafte Chromosomenaanlage, die dazu führt, dass der Embryo nicht lebensfähig ist.

Anzeichen für eine Fehlgeburt im 1. 2. und 3. Monat

Einige der Anzeichen für eine Fehlgeburt hängen davon ab, in welchem Stadium der Schwangerschaft Sie sich befinden.

Fehlgeburten vor der 6. Schwangerschaftswoche: Anzeichen ist oftmals eine Blutung, ähnlich einer starken Regelblutung. Diese muss nicht mit Bauchschmerzen einhergehen.

Während der 6. bis 12. Schwangerschaftswoche können Anzeichen für eine Fehlgeburt leichte Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe und Blutungen sein.

Wenn Sie eine Fehlgeburt nach dem ersten Trimester haben, werden Sie wahrscheinlich eine heftige Blutung und Bauchkrämpfe haben, die an Wehen erinnern.

Fehlgeburt: Wahrscheinlichkeit trotz Übelkeit?

Eine Fehlgeburt kann allerdings auch auftreten, ohne dass Sie eines dieser Anzeichen bei sich entdecken. Ein Hinweis darauf, dass die Schwangerschaft nicht intakt ist, stellt das plötzliche Verschwinden von Schwangerschaftssymptomen dar. Dies ist manchmal schwierig zu deuten, denn einige typische Symptome wie Brustspannen oder morgendliche Übelkeit lassen auch nach, wenn sich Ihre Schwangerschaft normal entwickelt. Dies liegt daran, dass sich die Hormone während der Schwangerschaft verändern.

Machen Sie sich daher nicht verrückt, wenn Sie sich nicht mehr „schwanger fühlen“ und es noch zu früh ist, um Kindsbewegungen zu spüren. Bei der großen Mehrheit der werdenden Mütter hat das Nachlassen dieser Symptome nichts mit einer Fehlgeburt zu tun.

Was ist eine „drohende Fehlgeburt“?

Einige Schwangere haben möglicherweise ein oder zwei Symptome einer Fehlgeburt, die Schwangerschaft verläuft jedoch normal und das Baby kommt am errechneten Geburtstermin gesund zur Welt. Das passiert zum Beispiel, wenn leichte Krämpfe und geringe Mengen Blut in den ersten Wochen auftreten.

Was ist eine „inkomplette Fehlgeburt“?

Gelegentlich erleiden Frauen alle Anzeichen einer Fehlgeburt, doch der Embryo verbleibt im Mutterleib. Die meisten Ärzte raten in diesem Fall zu einer Ausschabung, um einer Infektion vorzubeugen. Bei einer Ultraschalluntersuchung kann Ihr Frauenarzt feststellen, ob sie eine inkomplette Fehlgeburt haben.

Was ist eine „verhaltene Fehlgeburt“ bzw. „missed abortion“?

Es kann auch vorkommen, dass sich eine Schwangerschaft zunächst scheinbar normal entwickelt und der Frauenarzt die Embryonalanlage im Ultraschall erkennen kann, der Embryo jedoch abstirbt, ohne dass die Schwangere etwas davon spürt. Beim Ultraschallbild sieht der Arzt dann einen Embryo ohne Herzaktion.

Ist es normal, nach einer Fehlgeburt zu trauern?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, tiefe Trauer und ein starkes Verlustgefühl empfinden, unabhängig davon, in welcher Schwangerschaftswoche sie ihr Baby verloren haben. Die Reaktionen von Freunden, Familie und sogar Ärzten sind oft nicht besonders hilfreich. Sprüche wie „Es war besser so“ oder „Es ist nichts Ungewöhnliches“ trösten in so einem Fall kaum über den Verlust hinweg, auch wenn sie nicht böse gemeint sind.

Trauer ist eine natürliche Reaktion und es dauert einige Zeit, um sie zu verarbeiten. Sie sind nicht alleine damit. Sie sollten außerdem wissen, dass Trauer in Wellen kommt. Selbst wenn Sie denken, den Verlust bereits verwunden zu haben, kann es sein, dass irgendetwas die Erinnerung wieder zurückbringt und Sie die Trauer so intensiv wie anfangs verspüren.

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