Glaukom und Laser-OP

Falscher Messwert beim Augeninnendruck nach Augenlaser-OP. Der Augeninnendruck sollte regelmäßig überprüft werden. Der Augenarzt wird hierbei zu beachten haben, dass eine LASIK-Operation den Messwert verfälschen kann

Das Glaukom darf nicht mit dem durch fortgeschrittene Operationstechniken heute eher harmlosen grauen Star, einer Trübung der Augenlinse, verwechselt werden. Der grüne Star (Glaukom) ist eine Krankheit, die nicht weh tut und deshalb lange unerkannt bleibt. Der Augeninnendruck entsteht durch das Verhältnis der Produktion des Kammerwassers zum Abfluss. Das kann schwerwiegende Folgen, die bis zum vollständigen Verlust des Augenlichts führen können, haben. Der erhöhte Augeninnendruck schädigt nämlich die Blutversorgung der Netzhaut, so dass Sehzellen absterben. Wenn der Betroffene Einschränkungen im Sehfeld bemerkt, ist die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten.

Jährliche Untersuchung

Rund 10 % der Menschen über 40 leiden an erhöhtem Augeninnendruck – meistens ohne es zu wissen. Es wird daher empfohlen, dass jeder ab dem 40. Lebensjahr einmal im Jahr den Augeninnendruck untersuchen lässt. Die Untersuchung wird vom Augenarzt vorgenommen. Sie ist schmerzlos und eine Sache von wenigen Sekunden.

Schwankender Augeninnendruck

Die durch eine einmalige Untersuchung ermittelten Werte des Augeninnendrucks können jedoch täuschen, denn bei manchen Patienten schwankt der Druck im Verlauf des Tages erheblich. Deshalb kann es angezeigt sein, ein Tagesprofil des Augeninnendrucks erstellen zu lassen. Dabei wird in einem gleichmäßigen Abstand von meist zwei oder drei Stunden über den Tag verteilt der Druck gemessen.

Der Augeninnendruck nach einer Laser-Operation (LASIK)

Mittlerweile sind auch in Deutschland Operationen zur Beseitigung einer Fehlsichtigkeit mittels Laser weit verbreitet. LASIK steht dabei für Laser-in-situ-Keratomileusis. Bei der Operation wird die oberste Schicht der Hornhaut zur Seite geklappt und die Hornhaut darunter mittels Laserstrahl so modelliert, dass das Bild auf der Netzhaut wieder scharf wird.

Um ganz klar zu sagen: Die Laser-Operation selbst hat keinen Einfluss auf den Augeninnendruck – sie ist also nicht aus diesem Grund etwa gefährlich.

Falsche Messwerte für den Augeninnendruck nach Laser-Operation

Durch die Reduzierung der Hornhautdicke nach der LASIK-Operation werden häufig bei der Augeninnendruckmessung falsche und zwar zu niedrige Werte angezeigt. Deshalb kann – sollte ein Augenarzt das nicht bedenken – irrtümlich ein ungefährlicher Augeninnendruck angenommen werden, obwohl in Wirklichkeit bereits ein grüner Star mit den entsprechenden und oben beschriebenen Gefahren für die Netzhaut vorliegt. Der Augenarzt muss bei der Druckmessung von Patienten nach einer LASIK-Operation deshalb die Hornhautdicke bestimmen und daraus einen Korrekturfaktor errechnen, um den richtigen, das heißt medizinisch aussagekräftigen, Augeninnendruck zu ermitteln.

Behandlung des grünen Stars (Glaukom)

Einmal erkannt, ist der grüne Star gut zu behandeln. Zunächst wird eine medikamentöse Behandlung mittels Augentropfen versucht werden. Sollte diese Behandlung nicht erfolgreich sein, kann auch gegen das Glaukom der Laser oder eine konventionelle Operation eingesetzt werden.

Beim grünen Star gilt also das Sprichwort:

„Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“

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