Mögliche Schwierigkeiten im Internet

Vor- und Nachteile der Nutzung des World Wide Web. Das Internet bietet den Vorteil, sich zu einem bestimmten Thema schnell vielfältige Informationen beschaffen zu können. Dennoch birgt es einige Risiken und Gefahren.

Während man vor den Zeiten des Internet aufwändige Recherchen, oftmals sogar in verschiedenen Bibliotheken, betreiben musste, um Informationen zu einem bestimmten Thema zu bekommen, genügen heute oft wenige Klicks, um vielfältige Informationen zum gesuchten Gegenstand zu finden, oft mit weiterführenden Links verbunden. Hierdurch kann jede Menge Zeit gespart werden, da das Aufsuchen von Bibliotheken mit anschließender aufwändiger Recherche in Büchern, Dossiers und Zeitschriften entfällt.

Richtigkeit der dargebotenen Informationen

Leider lässt sich häufig feststellen, dass nicht alle Sachinformationen, die in Online-Nachschlagewerken gelistet sind, auch tatsächlich korrekt sind. Es liegt der Verdacht nahe, dass bei einer Reihe von Online-Medien vor Veröffentlichung nicht genau auf Richtigkeit der Informationen geprüft wird. Selbstverständlich können auch in Printmedien Fehlinformationen enthalten sein, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr viel geringer.

Des Weiteren lässt sich feststellen, dass selbst in vielen Online-Nachschlagewerken und Datenbanken nicht sehr viel Wert auf gutes Deutsch und gute Rechtschreibung, Stilistik und Grammatik gelegt wird. Selbst in Büchern können trotz Lektorat einmal Fehler überlesen werden, da es eine hundertprozentige Garantie für Fehlerfreiheit nicht gibt, aber die Zahl der Fehler im World Wide Web ist um ein Vielfaches höher.

Häufig schlechte Umgangsformen in Foren und Chats

Viele Internet-Nutzer beklagen, dass selbst in Foren zu sachlichen Themen die Umgangsformen häufig zu wünschen übrig lassen. Oft werden einzelne User wüst beschimpft oder diffamiert. Als Beispiele hierfür ließen sich ein Forum zur Leserbeurteilung verschiedenster belletristischer Bücher oder eines, das sich mit dem Thema Hamsterhaltung beschäftigt, nennen:

Eigentlich ist das Forum dazu gedacht, Erfahrungen bei der Hamsterhaltung auszutauschen und sich gegenseitig Tipps für Eingewöhnung, Haltung und Pflege zu geben. Normalerweise müssten die User des Forums durch ihre gemeinsame Liebe zu Hamstern miteinander verbunden sein, stattdessen findet auch dort regelmäßig Auseinandersetzung statt, bei der manche Menschen als Besserwisser oder arrogant bezeichnet werden. Die Tiere, für die dieses Forum ursprünglich einmal eingerichtet wurde, treten hierbei völlig in den Hintergrund.

Kriminalität im Netz

Durch die vermeintliche Anonymität glauben viele Menschen, die unlautere Absichten verfolgen, dass dies im Internet besonders einfach sei und sie vor Strafe geschützt sind. Als Beispiele hierfür können Kinderpornographie, rechtsradikale Seiten und Abzock-Versuche genannt werden. Dadurch, dass sich dem kaum ein Seitenbetreiber vehement entgegenstellt, wird krimininellen Machenschaften noch Vorschub geleistet.

Die Politik ist jedoch mittlerweile bemüht, Konzepte und Gesetzesentwürfe auf den Weg zu bringen, die zumindest die Verbreitung von Kinderpornographie im Netz eindämmen beziehungsweise sogar verhindern soll, um zu verdeutlichen, dass es sich beim Internet nicht um ein rechtsfreies Medium handelt. Das Telemediengesetz soll jedoch hiervon unberührt bleiben.

Die Gefahr des Cyber-Mobbings

Auch dieses Phänomen greift immer mehr um sich, wobei teilweise sogar auch in diesen Fällen strafrechtlich relevante Aspekte tangiert werden: Zum Einen besteht hier die Gefahr des Rufmords, zum Anderen können sich auch für denjenigen, über den Unwahrheiten verbreitet werden, negative Konsequenzen ergeben, entweder in strafrechtlicher Hinsicht, da auch falsche Anschuldigungen zu polizeilichen Ermittlungen führen, oder beispielsweise dadurch, dass er künftig von anderen Nachbarn und Kollegen gemieden wird. Die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz kann hierdurch ebenfalls erschwert werden.

Auch beliebte und häufig genutzte Foren wie Studi VZ beziehungsweise Schüler VZ bergen einige Risiken in sich, insbesondere, wenn viele User absolut private Details über sich ins Netz stellen wie etwa ihre genaue Anschrift, sexuelle Vorlieben, ihre Körpermaße und Ähnliches. Dies kann für andere missliebige Foren-Nutzer Anlass zu Cyber-Mobbing bieten, schlimmstenfalls kann diejenige aber auch ihren späteren Mörder oder Vergewaltiger anlocken.

Der gläserne Internet-Nutzer

Ein weiteres Problem ist, dass gerade Suchmaschinen wie Google Suchanfragen einzelner Nutzer auswerten; egal, in welchem Zusammenhang die Suchanfrage gestartet wurde. Erkennbar wird dies beispielsweise daran, dass Personen, die Google nicht nur als Suchmaschine nutzen, sondern auch als E-Mail-Provider, häufig in einer direkt neben dem Mailfenster stehenden Bildleiste Links bekommt, die sich in irgendeiner Form auf den Inhalt der Mail beziehen – egal, ob beruflich oder privat – oder die auf die in irgendeiner Weise auf Suchbegriffe abstellen, die der Inhaber des E-Mail-Accounts einmal oder auch häufiger im Zusammenhang mit Internet-Recherchen eingegeben hat. Als Beispiel hierfür kann eine private E-Mail-Korrespondenz zwischen zwei Freundinnen dienen, die sich über den (Un-)Sinn von esoterischen Methoden ausgetauscht haben. In der Folge erschienen neben dem E-Mail-Fenster Links zu folgenden Themen:

  • zwei Online-Portale, auf denen man sich online die Karten legen lassen kann beziehungsweise schamanische Reisen unternehmen kann,
  • eine Online-Partnervermittlung, auf der man esoterisch interessierte Mitmenschen kennen lernen kann,
  • Hilfen bei Diplom-Arbeiten und Publikationen.

Es ist ein Unterschied, ob sich jemand auf Kinderporno-Seiten einloggt, um die dort dargebotenen Darstellungen in krimineller Hinsicht zu nutzen oder weil er möglicherweise einen Zeitschriftenartikel mit Fakten zum Thema schreiben möchte. Danach kann eine Suchmaschine selbstverständlich nicht differenzieren, deshalb besteht unter Umständen die Gefahr, dass möglicherweise ein falscher Verdacht gegen eine Person aufkommt.

Auch bei Eingabe wesentlich harmloserer Begriffe kann es dazu kommen, dass der User in Folge von entsprechenden Homepage-Providern unerwünschte Werbung und E-Mails erhält. Feststellbar ist dies häufig an Mails von vollkommen unbekannten Absendern (vielfach Unternehmen), die unerwünschte Angebote zu einem Thema senden, das im Netz gegoogelt wurde.

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