Gründe für eine dezentrale Stromversorgung

Der Gedanke an eine alternativen Versorgung mit Energie bekommt aufgrund der Atomkatastrophe in Fukushima neue Nahrung. Auch Insellösungen sind im Gespräch.

Eine generelle Veränderung in der Energieversorgung, bislang nur mehr oder minder von Querdenkern angedacht, wird nun auch für breite Bevölkerungskreise interessant. Bislang wollen viele Menschen die Atomkraftwerke sofort stilllegen, ohne sich über die Alternativen Gedanken zu machen. Dabei gibt es Lösungen. Jeder kann sein Haus, egal ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder auch einen Gebäudekomplex, mit einer Stromversorgung als Insellösung ausrüsten. Das betrifft sowohl private Nutzung als auch Betriebe. Doch betrachten wir erst einmal die realen Gefahren, die hier in Mitteleuropa von den Atomkraftwerken ausgehen.

Erdbeben wie in Japan in Europa nicht zu erwarten

Die katastrophalen Ereignisse in Japan haben die Welt aufgeschreckt. Das bislang stärkste Erbeben, das jemals in dieser Region gemessen wurde, gefolgt von dem Tsunami mit der Zerstörung des Atomkraftwerkes in Fukushima zeigt, wie anfällig unsere Atomkraftwerke doch sind. Auch in Deutschland besteht die Gefahr eines Gaus. Erdbeben wie in Japan sind jedoch in Deutschland wohl nicht zu erwarten. Die Erdbeben in Deutschland, so wie sie aufgrund der tektonischen Lage Mitteleuropas zu erwarten sind, können keinen Schaden an unseren Atomkraftwerken verursachen. Dennoch besteht laut Expertenaussagen eine reale Gefahr durch andere Ursachen.

Versorgungsunsicherheit Atomkraftwerk

  1. Technische Ursachen und menschlcihes Versagen: Nach Ermittlungen von Greenpeace haben alle derzeit laufenden Atomreaktoren weltweit konstruktionsbedingte Sicherheitsprobleme. Diese lassen sich, so Greenpeace, auch nicht durch Nachbesserungen beheben. So ist es im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark im Juli 2006 beinahe zu einem Super-GAU gekommen. Die Technik in den AKW ist derartig komplex, dass in jedem Bereich Störungen auftreten können. Die Aufzählung aller Unfälle in AKW und Anlagen, die mit atomaren Brennstäben zu tun haben, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Auch Japan war schon betroffen. Bei einem Unfall in der Urankonversionsanlage Tokaimura kam es 1999 durch Missachtung von Sicherheitsbestimmungen zu einer spontanen Kettenreaktion. Es wurden hunderte Menschen verstrahlt.
  2. Unfälle und Terrorismus: Die deutschen AKW halten einen Flugzeugabsturz nicht aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein technisches Versagen des Flugzeugs oder ein Terrorakt die Ursache ist. Zu dieser Einschätzung kommt die Pilotenvereinigung Cockpit und auch die Deutsche Polizeigewerkschaft. Beide sehen eine große Gefährdung.
  3. Kometeneinschlag: Der Einschlag eines Asteroiden oder Kometen ist nicht sehr wahrscheinlich, aber dennoch im Bereich des Möglichen. Das müsste nicht einmal ein Einschlag auf das AKW sein. Es reicht schon ein Einschlag in der Nähe, der eine Verwüstung verursacht, die die Kühlung des AKW oder eines Zwischen- bzw. Endlagers zerstört.

Unsicherheit der zentralen Stromnetze

Eine zentrale Stromversorgung hat hohe Verluste durch lange Übertragungswege. Witterungsbedingte Schäden an den Stromleitungen haben schon oft zu Stromausfällen geführt. Anschläge auf Stromleitungen sind denkbar. Längere Ausfälle durch hohe Sonnenaktivität sind nach Ansicht der NASA nur noch eine Frage der Zeit.

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