Kinder und das Web

Zur heutigen Medienkindheit gehört das Web einfach dazu! Viele Eltern sind sich oft unsicher: wie gefährlich kann Webnutzung für Kinder sein?

Mittlerweile sprechen viele Wissenschaftler längst von der sogenannten „Medienkindheit“ – zu Recht, denn die Medien sind in unserer Gesellschaft omnipräsent. Medien sind wichtig, als Informationsquelle, zur Unterhaltung, aber auch als eine Art „Orientierungshilfe“ für unser Leben. Mit einem Medienverbot tut man Kinder nichts Gutes! Im Gegenteil, wer „keinen Zutritt hat“ zu den Neuigkeiten, Infos und gesellschaftlichen Werten, wird sich auch nicht zurecht finden.

Heute steht in jedem Haushalt zumeist wenigstens ein Fernsehgerät – durchschnittlich sind es aber doch pro Familie mehrere Geräte, und ab einer bestimmten Altersgrenze haben Kinder oft ihren eigenen Fernseher. Auch das Web ist zum Begleiter vieler Kinder geworden, und sei es „nur“ mittels Zugriff über das Handy.

Mit dem Handy wird gespielt, Musik gehört und Bilder sowie Apps oder Spiele sind ein begehrtes Tauschobjekt, Waren es früher einmal Sticker, tauschen heutige Kinder lieber ihren Lieblingssong oder auch Tipps für besonders spannende Links.

Sicher ?!

Eltern bekommen da mitunter ein eher mulmiges Gefühl. Was genau ihre Kinder da so machen, wissen viele nicht richtig einzuschätzen. Wie viel Freiheit in Bezug auf Mediennutzung ist gerade hier noch in einem akzeptablen Rahmen? Wann ist ein scheinbares „zu viel“ tatsächlich zu viel – und wann ist man vielleicht zu ängstlich, ob die Kids da selbst überhaupt noch durchblicken?

Fest steht, sicher surfen will gelernt sein. Medienkompetenz ist wichtig, und wer es möglichst früh lernen kann, hat einen klaren Startvorteil. Aber Kleinkinder sollten nicht Stunden vor dem Fernseher oder gar dem Computer verbringen, schon gar nicht alleine. Wichtig ist, auf einen Ausgleich zu achten, und Kinder auch zum Spielen draußen anzuhalten.

Keineswegs neu sind sogenannte „Kindersicherungen“, die man zuhause am Computer oder Laptop einspielen kann, um den Zugriff auf verschiedene Seiten zu sperren. Diese sorgen einigermaßen zuverlässig dafür, dass Kinder Seiten, die Pornos anbieten, aber auch harmlose Angebote wie YouTube nicht abrufen können.

Vorbildwirkung

Sicher ist aber vor allem eines: die einzige tatsächliche Sicherheit bietet nur, mit Kindern über das Web sowie generell Mediennutzung zu reden, sie aufzuklären, für Fragen immer zur Verfügung zu stehen und am besten auch gleich selber als positives Vorbild zu dienen.

Natürlich fällt dies nicht allen Eltern leicht. Wer privat beispielsweise niemals online geht und an den „neuen Medien“ auch kein Interesse hat, wird keine Antworten zu bieten haben.

Gibt es auch beruflich keinerlei Anknüpfpunkte, kann man sich aber nach geeigneter Literatur zum Thema umsehen oder nach einem passenden Workshop für die Kinder.

Grundsätzlich überwiegen die positiven Seiten des Webs für Kinder ab einer Altersklasse von etwa acht Jahren. Vorsichtig sein sollte man hier jedoch bezüglich einer Mitgliedschaft bei sozialen Netzwerken wie Facebook – diesen sind jüngere Kinder nicht gewachsen. Themen wie „Cybermobbing“ sind mehr als nur ein Schlagwort. Kinder müssen sehr gut Bescheid wissen, wie sie sich im Web bewegen und welche Informationen sie über sich angeben dürfen.

Als Hilfsmittel für die Informationssuche ist das Web auch für Grundschüler eine sehr gute Angelegenheit, je nach Reife und Erfahrung des Kindes sollten Eltern aber stets im Hintergrund dabei sein. Ein generelles Web-Verbot ist jedenfalls keine Lösung, sollen Kinder für ihre Zukunft gut gerüstet sein.

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